Revolution im Kühlregal: So mischt Gustavo Gusto den Markt für Tiefkühl-Pizza auf

Florian Rinke17.3.2024

Im OMR Podcast sprechen Christoph Schramm und Michael Götz über den Aufbau der Erfolgsmarke.

Philipp Westermeyer, Christoph Schramm und Michael Götz trafen sich in Hamburg.
OMR-Gründer Philipp Westermeyer (links) bekam Besuch aus Bayern: Zu Gast waren Gustavo-Gusto-CEO Christoph Schramm und Co-Gesellschafter und CMO Michael Götz. Foto: OMR
Inhalt
  1. Mit einer Pizzeria in Uni-Nähe geht es los
  2. Vom Pizzabäcker zum Tiefkühl-Unternehmer
  3. Die Themen des OMR Podcasts mit den Gustavo-Gusto-Machern im Überblick:

Mit einer Pizzeria in Passau begann die Karriere von Christoph Schramm als Pizza-Unternehmer. Inzwischen hat er mit Gustavo Gusto einen rasant wachsenden Anbieter für Tiefkühl-Pizza mit zuletzt rund 120 Millionen Euro Umsatz aufgebaut. Im OMR Podcast erzählen Firmengründer Schramm und Marketing-Mastermind Michael Götz, mit welchen Marketing-Tricks sie das Pizza-Duopol von Dr. Oetker und Wagner aufgebrochen haben – und warum der Erfolg einer Marke am Ende auch etwas mit ihrer Identität zu tun hat.

Das mit dem Eis ging daneben, dabei war das Playbook im Grunde identisch: Starkes Produkt, humorvolles Marketing – so wollte man auch diesen Markt knacken, der traditionell von Großkonzernen dominiert wird. "Ja, ich Vanill", stand auf dem Becher Speiseeis, aber die Kund*innen wollten am Ende eben doch nicht. Fragt man Christoph Schramm, woran es lag, geht es nicht um Lieferketten und Prozesse, um Marketingkonzepte und Go-To-Market-Strategien. Für Christoph Schramm geht es um etwas ganz anderes: Identität. "Wir hatten uns nie gefragt, wer wir sind", sagt er im OMR Podcast. Klar wurde ihnen das erst, als das Eisperiment nicht aufging. "Wir sind Pizza".

Mit Gustavo Gusto hat Christoph Schramm in den vergangenen Jahren eine neue Kategorie von Tiefkühl-Pizza aufgebaut: Größer als die Konkurrenz von Dr. Oetker und Wagner, mit Premium-Zutaten zum Premium-Preis, handgemacht und doch tiefgefroren. In einem – äh – verkrusteten Pizza-Markt, in dem die größten Innovationen lange Zeit wechselnde Beläge waren, hat Christoph Schramm eine neue Kategorie geschaffen und ein Unternehmen gebaut, das innerhalb weniger Jahre von null auf zuletzt rund 120 Millionen Euro gewachsen ist.

Mit einer Pizzeria in Uni-Nähe geht es los

"Wir sind Pizza" ist dabei mehr als ein Werbespruch, es ist im Grunde die Essenz von Schramms bisherigem Berufsleben. Denn schon während des BWL-Studiums in Passau startete Christoph Schramm seine Pizzabäcker-Karriere, baute in Uni-Nähe eine Pizzeria auf, aus der im Laufe der Jahre eine kleine Kette mit mehreren Filialen wurde. Anfang des Jahrtausends war das, als Firmen wie Lieferando und Co. noch nicht durch Werbeplatzierungen zum Wachstumsbeschleuniger werden. Christoph Schramm und seine Mitstreiter plakatieren damals die Wände in der Uni – obwohl das eigentlich verboten war.

Mittendrin: Michael Götz. Er ist heute Co-Gesellschafter und für das Marketing zuständig bei Gustavo Gusto, jener Disziplin, die maßgeblich zum Erfolg beigetragen hat. Weiße Kartons in XXL-Größe, Sprüche wie "Wir nehmen nur Mozzarella, alles andere ist Käse", selbst der Firmenname Gustavo Gusto – Ideen, mit denen man sich von der Konkurrenz abhob und in denen überall ganz viel Michael Götz drinsteckt. Er und Schramm kennen sich seit der ersten Klasse, später hilft Michael Götz beim Aufbau der Restaurants – und bei der Verkostung diverser Pizza-Experimente.

Vom Pizzabäcker zum Tiefkühl-Unternehmer

Pizza wie in Italien, das war das Ziel. Doch spätestens als es um die Lieferung ging, stieß Christoph Schramm an Grenzen: "Die Pizza soll heiß und knusprig sein, aber das kollidiert miteinander. Wenn sie heiß geliefert wird, ist sie labberig. Und wenn man den Dampf rauslässt, bleibt sie knusprig, ist aber kalt", sagt er im OMR Podcast. Wieder fing er an zu experimentieren, diesmal mit einem Fahrzeug, in dem die Pizza erst kurz vor der Auslieferung fertig gebacken wird, später dann mit Tiefkühl-Pizzen für die Gastronomie. Schritt für Schritt entwickelte sich Christoph Schramm vom Restaurant-Besitzer zum Tiefkühl-Unternehmer. Nur die Pizza, die blieb.

Im OMR Podcast erzählen Christoph Schramm und Michael Götz, wie es ihnen gelungen ist, ohne große Investoren eine Produktion für mehrere hunderttausend Pizzen aufzubauen, wie sie mit der Marke nun ins Ausland expandieren wollen und warum man als Unternehmer*in am Ende aus ihrer Sicht mehr bewirken kann als in der Rolle des Philantrophen.

Die Themen des OMR Podcasts mit den Gustavo-Gusto-Machern im Überblick:

  • (00:00:00) Intro
  • (00:04:00) Party-Kreuzfahrtschiff oder Pizzeria? Pizzeria!
  • (00:08:20) So entstand die Idee für eine Tiefkühl-Pizza wie vom Italiener
  • (00:13:00) Tiefkühl-Pizzen für Schwimmbäder und Tennisclubs
  • (00:19:00) Wie die Produktion bei Gustavo Gusto skaliert wurde
  • (00:30:00) Zu große Pizzen für die Truhe, aber der Handel wollte sie trotzdem
  • (00:38:00) Was der Einstieg von Michael Götz bei Gustavo Gusto mit OMR zu tun hat
  • (00:43:00) Eine Milliarde Umsatz? Wieso nicht...
  • (00:50:30) Creator-Pizza und Kollaborationen mit Influencern
  • (01:00:00) Hilft die Inflation den Anbietern von Tiefkühl-Pizzen?
  • (01:09:30) Was Gustavo Gusto heute wert sein könnte

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Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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