So will Ferdi Porsche mit Eisrennen in Aspen eine Lifestyle-Marke aufbauen

Florian Rinke13.1.2024

Im OMR Podcast spricht er über seine Kindheit und den Start der eigenen Karriere.

Inhalt
  1. Das Eisrennen gibt es inzwischen auch in Aspen
  2. Ferdi Porsches Familie prägt die Autowelt
  3. Normales Gymnasium statt teurer Privatschule
  4. Die Themen des OMR Podcasts mit Ferdi Porsche im Überblick:

Ferdi Porsche ist der Nachfahre einer der berühmtesten Auto-Dynastien der Welt, doch will selbst seinen eigenen Weg gehen. Auf Autos setzt er dabei jedoch auch. Mit dem F.A.T. Ice Race hat er im österreichischen Zell am See ein legendäres Rennen wiederbelebt, bei dem Autos Skifahrende über das Eis ziehen. Doch Porsche denkt längst größer – und greift nun auch in den USA an.

Ferdi Porsche kennt sich mit Autos aus – doch das wäre nicht mal nötig gewesen. Denn bei diesem Fahrzeug sieht man auf den ersten Blick, dass etwas anders ist als üblich. Die Autoreifen sind übersäht mit etwas, was Ferdi Porsche salopp als "Zentimeter große Nägel" bezeichnet. Er will von seinem Vater wissen, was es mit diesem Auto auf sich hat, das dieser gekauft hat – und da erzählt ihm Wolfgang Porsche die Geschichte vom Eisrennen.

Mehr als 80 Jahre ist es her, dass im österreichischen Zell am See das erste dieser Rennen stattfand. Fahrzeuge ziehen dabei Skifahrer*innen über das gefrorene Eis. "Die Bilder sind wild", sagt Ferdi Porsche. Damals kommt er ins Grübeln und überlegt gemeinsam mit einem Freund, ob es nicht an der Zeit wäre, dieses Traditionsevent wiederzubeleben: "Denn eigentlich wäre das genau das, was die nächste Generation begeistern könnte am Motorsport", sagt Ferdi Porsche im Gespräch mit Podcast-Host Philipp Westermeyer.

Das Eisrennen gibt es inzwischen auch in Aspen

2019 veranstaltet Ferdi Porsche sein erstes Eisrennen in Zell am See. Die Veranstaltung wird ein Erfolg, doch zwischenzeitlich verhindert die Corona-Pandemie eine Fortsetzung. Nun geht es in wenigen Tagen wieder los. Und nicht nur in Österreich. Porsche organisiert die Veranstaltung inzwischen auch im US-Nobelskiort Aspen. F.A.T. Ice Race heißt das Event inzwischen, denn Ferdi Porsche hat nicht nur das Eisrennen reaktiviert, sondern auch die Rechte an einer alten Marke gekauft, um sie wiederzubeleben: F.A.T. International war einst eine Logistikfirma, die viele Autorennen gesponsert hat.

Tradition und Moderne – es ist eine Kombination, die im Grunde perfekt zu jemandem mit dem Namen passt. Denn natürlich ist Porsche nicht irgendein Auto-Fan, sondern Spross der Porsche-Dynastie, die wie kaum eine zweite Familie die Automobilindustrie weltweit geprägt hat.

Ferdi Porsches Familie prägt die Autowelt

Ferdi Porsches Urgroßvater Ferdinand Porsche, mit dem er sich Vor- und Nachnamen teilt, entwickelte den Käfer. Porsche legte damit quasi den Grundstein für die Entwicklung vom Weltunternehmen Volkswagen, an dem die Familie noch heute maßgeblich beteiligt ist. Großvater Ferry Porsche wiederum war es, der nicht nur den legendären Sportwagen Porsche 356 entwickelte, sondern rund um die Marke Porsche ein erfolgreiches Automobilunternehmen aufbaute. Sohn Wolfgang Porsche, Vater von Ferdi Porsche, nahm nie einen operativen Posten in einem der Unternehmen ein, denn damit – so hatte es die Familie in den 1970er Jahren beschlossen – sollte Schluss sein, um den Frieden in der Verwandtschaft zu wahren. Dennoch zog er in den vergangenen Jahren im Hintergrund maßgeblich die Strippen bei Porsche und Volkswagen, jenen beiden Unternehmen, die in den vergangenen Jahren für so viele Schlagzeilen gesorgt haben, inzwischen zusammen gehören und sich mit Oliver Blume sogar den gleichen Vorstandschef teilen.

Die Geschichte von Volkswagen, von Porsche und natürlich der Porsche SE, jenes Vehikels in dem die Familienstämme ihre Anteile gebündelt haben, ist spannender als viele Krimis. Doch Ferdi Porsche hat sich früh entschieden, lieber eine eigene zu schreiben. Er sei Auto-Fan, sagt er im OMR Podcast, mehr aber auch nicht: "Wenn du mir jetzt einen kaputten Porsche 356 hinstellst, kann ich ihn leider nicht reparieren." Stattdessen studiert er Architektur und gründet mit einem Partner ein eigenes Architekturbüro. Er kauft eine Hütte am Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs, um dort Zimmer zu vermieten. Und er veranstaltet Events.

Normales Gymnasium statt teurer Privatschule

"Ich fand es wichtig für mich als Person, irgendwie mein eigenes Ding zu machen", sagt er. Seine Eltern haben ihn dabei unterstützt – und nicht nur das. Sie ermöglichten ihm trotz des berühmten Nachnamens auch eine einigermaßen normale Kindheit. "Ich war in München auf einem ganz normalen Gymnasium. Da bin ich meinen Eltern auch echt dankbar für, dass sie mich auf keine Privatschule geschickt haben."

Im OMR Podcast verrät Ferdi Porsche, was er sich bei Marken wie Supreme für F.A.T. abschaut, wieso Karten für das Ice Race in Aspen ein Vielfaches von denen für das Rennen in Österreich kosten und ob er sich vorstellen kann, selbst mal eine führende Rolle in den Aufsichtsgremien von Porsche und Volkswagen einzunehmen.

Die Themen des OMR Podcasts mit Ferdi Porsche im Überblick:

  • (00:00:00) Intro
  • (00:04:30) Der Name Porsche als Bürde oder Chance?
  • (00:11:00) Der Stammbaum der Familie Porsche
  • (00:20:30) Ein Architektur-Büro und die Leidenschaft für Design
  • (00:26:00) Die Marke F.A.T. und Autorennen auf dem Eis
  • (00:37:00) Die Porsche-Szene und ein Treffen mit Jerry Seinfeld
  • (00:44:00) Wie Ferdi Porsche auf die Formel 1 blickt
  • (00:49:00) Die F.A.T.-Porsche-Uhren-Collaboration
  • (00:58:00) So intensiv beschäftigt sich Ferdi Porsche mit Porsche und Volkswagen

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Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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