Content-Creatorin Feli von Videozeugs: Erwachsenwerden vor den Augen der Community

Tanja Karrasch16.10.2024

Als Kind war Instagram ihr Hobby, heute ist die 20-Jährige Vollzeit-Influencerin und baut ihre eigene Brand aus.

Content Creatorin Feli hat im OMR Podcast mit Philipp Westermeyer über ihre außergewöhnliche Karriere, Kooperationen und Zukunftsträume gesprochen. Foto: OMR
Inhalt
  1. Content-Abnahme durch beide Elternteile
  2. Felicious ist bei Snipes und Zalando gelistet
  3. Verzicht für den Erfolg

Mit gerade mal elf Jahren startet Feli ihren eigenen Instagram-Account "Videozeugs". Neun Jahre später gehört sie zu den erfolgreichsten Content-Creator*innen Deutschlands und lässt täglich Millionen Menschen an ihrem Alltag teilhaben. Im OMR Podcast spricht sie über die Herausforderungen im Social-Media-Zeitalter, ihre eigene Brand und ihre Anfänge, als ihre Eltern ihre Videos noch freigeben wollten.

Wie jung Feli ist, als sie ihren Account erstellt, zeigt sich schon in dessen Namen. Ihren echten Nachnamen teilt sie damals wie heute nicht öffentlich. Stattdessen gibt sie sich einen "Aliasnamen", wie sie es selbst nennt: Videozeugs. Wie der entstanden ist? "Meine Mama hat damals immer zu mir gesagt: Feli, räum jetzt dein Zeugs weg, mach dein Zeugs, mach deine Hausaufgaben. Und dann dachte ich irgendwann: Ich lade Videos hoch, ich nenne mich Videozeugs", sagt sie im OMR Podcast.

Content-Abnahme durch beide Elternteile

Feli ist damals erst elf Jahre alt. Ihr erstes Video ist ein Tanzvideo, das sie heimlich zu Hause in der Küche aufnimmt. Ihre Eltern sind anfangs gar nicht begeistert davon, dass ihre Tochter so jung auf Social Media aktiv ist. Doch als diese ihr das Posten verbieten wollen, springt Feli eine Freundin ihrer Mutter zur Seite, die selbst einen Blog hat: "Sie hat gesagt: Das kann wirklich was werden. Lass sie mal machen." Als Kind ist Instagram natürlich nur ein Hobby, aber Feli zeigt von Beginn an Durchhaltevermögen. Jeden Tag postet sie zwei Videos zu festen Zeiten. "Es hat mir einfach so viel Spaß gemacht, dass ich da total konsequent war", sagt sie. Die Verabredung mit ihren Eltern: Jedes Video wird von beiden Elternteilen abgenommen. Dann erst darf es gepostet werden.

Mit ihrem Content gibt Feli über die Jahre viele Einblicke in ihren Alltag: Zimmer aufräumen, einkaufen gehen, ihren Weg zum Abitur, der erste Auszug, die erste Beziehung – ihre Community schaut ihr beim Erwachsenwerden zu. Heute ist sie 20 Jahre alt, bedient mit Tiktok und Youtube mehr Plattformen als früher, aber ihre hohe Content-Frequenz hat sie beibehalten. Bei Instagram postet sie in ihrer Story etwa zehn Snippets pro Tag, bei Tiktok versucht sie auf mindestens zwei Beiträge zu kommen.

Felicious ist bei Snipes und Zalando gelistet

Während sich anfangs lediglich ihre Mutter im Hintergrund um die ein oder andere Kooperation kümmert, übernimmt Feli als sie volljährig ist nach dem Abitur das Ruder selbst und beginnt, sich um die wirtschaftlichen Aspekte ihres Kanals zu kümmern. Sie macht Kooperationen mit H&M oder Clinique, löst Bianca Heinicke von BibisBeautyPalace als Markengesicht der Drogeriemarke Bilou ab und bringt als Co-Creation ihren eigenen Duschschaum und ihr eigenes Bodyspray auf den Markt.

Mit ihrer eigenen Marke "Felicious" verkauft die 20-Jährige Sweatshirts, Jogginghosen, Accessoires und bald auch Jeans und weitere Produkte. "Jetzt gerade sind wir in dem Prozess, immer größer zu werden. Seit August sind wir bei Zalando, bei Snipes und bei Peek & Cloppenburg gelistet." Die Marke baut sie mithilfe einer Agentur auf, bei der Produktentwicklung arbeitet sie mit Designerinnen zusammen.

Verzicht für den Erfolg

Sich über so viele Jahre Reichweite und eine aktive Community aufzubauen, ging für Feli auch mit Verzicht einher. Sie habe beispielsweise nie eine Partyphase gehabt, erzählt sie im Podcast. Zu groß war ihre Angst, dass dabei zum Beispiel Bilder von ihr unter Alkoholeinfluss entstehen könnten, die ihr Jahre später zum Verhängnis werden könnten. "Ich bin schon froh darüber, aber natürlich auch ein bisschen traurig, dass das nicht so eine normale Jugend war", sagt sie.

Auch bei der Auswahl der Menschen, mit denen sie sich in der Öffentlichkeit umgibt, ist sie vorsichtig. "Ich tauche generell ziemlich selten mit anderen Influencern auf. Das ist ja in der öffentlichen Welt ganz extrem: Sobald du mal mit einer Person assoziiert wirst und die hat dann den mega Shitstorm am nächsten Tag, sagen die Leute ja direkt: Ja, okay, aber Feli hat ja auch was mit ihr gemacht."

Im OMR Podcast hat Feli außerdem darüber gesprochen, warum sie Therapiestunden nimmt, welche Pläne sie für ihren Podcast hat und wie viele Stunden am Tag sie am Smartphone verbringt.

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Tanja Karrasch
Autor*In
Tanja Karrasch

Tanja Karrasch ist Redakteurin bei OMR. Vor ihrem Wechsel arbeitete sie für die TV-Produktionsfirma Bavaria Entertainment und war als Redaktionsleiterin für zwei ZDF-Shows zuständig. Sie hat bei der Tageszeitung Rheinische Post volontiert und anschließend als Redakteurin gearbeitet.

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