Euronics-Chef Benedict Kober: "Wir sind einer der größten Starlink-Vermarkter in Deutschland."

Florian Rinke24.12.2025

Im OMR Podcast spricht der Chef der Genossenschaft über die Zukunft des Elektrofachhandels.

Philipp Westermeyer und Benedict Kober trafen sich im Rahmen einer Live-Aufnahme zum Gespräch.
Philipp Westermeyer und Benedict Kober trafen sich im Rahmen einer Live-Aufnahme zum Gespräch. Foto: OMR
Inhalt
  1. "Achtelfinale bitte mit der richtigen Glotze"
  2. Euronics hat rund 800 E-Autos vermittelt

Eigentlich ist es erstaunlich, dass es Euronics noch gibt: Erst haben große Ketten wie Media Markt und Saturn den Elektronik-Fachhandel unter Druck gesetzt, später dann auch Amazon und der Medienwandel weg von CD's und DVD's hin zu Streaming-Plattformen. Im OMR Podcast verrät Euronics-Chef Benedict Kober, wie es den rund 1000 deutschen Euronics-Händler*innen gelingt, sich in diesem Umfeld zu behaupten, warum man inzwischen sogar testweise Elektroautos verkauft und wie die Genossenschaft zu einem der größten Starlink-Händler geworden ist.

Glaubt man Benedict Kober, ist Euronics nahezu überall. Eine virtuelle Landkarte der Republik wäre blau gefärbt, sagt der Chef der Elektrofachhandel-Genossenschaft Euronics. Ein Euronics-Fachhandel befände sich in der Regel überall in Deutschland in einem Umkreis von 20 bis 30 Kilometern. Besonders stark sei man in Unter- und Mittelzentren, aber auch in ländlichen Regionen. Rund 1200 Euronics-Elektrofachhändler gibt es in Deutschland, geführt werden sie von ungefähr 1000 Unternehmer*innen, die sich in der Genossenschaft zusammengeschlossen haben, um ihre Kräfte zu bündeln, um gegen große Player wie Media Markt, Saturn oder natürlich Amazon bestehen zu können. Im OMR Podcast spricht Benedict Kober darüber,...

... wie Euronics funktioniert: "Bei uns gibt es kein starkes Konzept, was wir einfach über 1000 Geschäfte drüber bügeln. Stattdessen haben die Unternehmer vor Ort die Möglichkeit, sich aus einem Baukastensystem die Dinge rauszusuchen, die für sie, für ihren Markt, für ihr Unternehmen optimal entwickelt worden sind."

... was Euronics-Händler*innen von Playern wie Media Markt oder Saturn unterscheidet: "Bei uns ist es halt so, dass jedes einzelne Haus profitabel sein muss, im Gegensatz zu einem Konzern, der ja sozusagen die Gesamtergebnisse aller Filialen zusammenrechnen kann."

"Achtelfinale bitte mit der richtigen Glotze"

... welchen Effekt Fußball-Weltmeisterschaften für den Elekrofachhandel haben: "Also ich gehe fest davon aus, dass sich Deutschland qualifiziert. Die Qualität ist ja da. Und wenn du qualifiziert bist, gibt es immer sowas wie eine Vorfreude, die wir dann natürlich auch in den Abverkäufen bei Fernsehern sehen. Das heißt, immer so zwei bis vier Wochen bevor ein Turnier startet, gehen die Verkaufszahlen sprunghaft nach oben. Es gibt einen spürbaren Peak in den Abverkäufen, der erstmal bis zum Ende der Vorrunde anhält. Und dann kommt es tatsächlich darauf an, ob Deutschland weiterkommt oder nicht. Es gibt tatsächlich Kurzentschlossene, die sagen ,Also Achtelfinale dann bitte mit der richtigen Glotze'."

... wie chinesische Player wie Temu den Wettbewerb verzerren: "Ich finde grundsätzlich grenzwertig, dass jeden Tag Millionen von Paketen – und damit auch Technik – aus China nach Europa kommen unter Ausnutzung aller Regulierungslücken, die es bei uns gibt. Da würde ich mir von der Politik schon wünschen, dass sie das Thema aktiv angehen. Es geht nur um Chancengleichheit, sonst ist es kein fairer Wettbewerb."

Euronics hat rund 800 E-Autos vermittelt

... warum es zeitweise bei Euronics-Händler*innen sogar Elektroautos zu kaufen gab: "Wir haben ungefähr ein Jahr vor der Pandemie angefangen, mit einem chinesischen Elektroautohersteller zu kooperieren. Das heißt, wir haben Autos vermittelt. Die Firma heißt Airways. Das ist nicht der größte chinesische Anbieter aller Zeiten, aber wir haben in der Zeit schätzungsweise etwas mehr als 800 Autos vermittelt, was nicht so schlecht ist für ein jemanden, der nicht aus der Automobilbranche kommt."

... welche Rolle Euronics beim Verkauf von Starlink-Technik spielt: "Ich glaube, wir sind einer der größten Starlink-Vermarkter in Deutschland überhaupt."

Im OMR Podcast spricht der Euronics-Chef außerdem über Marketing im Frauenfußball, Nachfolgefragen im Handel und die Frage, ob man als Elektrohändler*in Millionär werden kann.

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Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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