Burger-King-Chef Jörg Ehmer: "Wir haben die Kontrollbesuche intensiviert"

Im OMR Podcast spricht der Deutschland-Chef über den Besuch vom "Team Wallraff", die Digitalisierung der Filialen und den Erfolg von Veggie-Burgern

Philipp Westermeyer und Jörg Ehmer nach der Aufnahme des OMR Podcasts
Philipp Westermeyer und Jörg Ehmer nach der Aufnahme des OMR Podcasts. Foto: OMR
Inhalt
  1. Gastro-Branche muss digitaler werden
  2. Pflanzliche Alternativen auf dem Burger
  3. Die Themen des OMR Podcasts mit Jörg Ehmer im Überblick:

2023 haben die Undercover-Reporter von "Team Wallraff" bei der Fast-Food-Kette Burger King viele Probleme aufgedeckt und für negative Schlagzeilen gesorgt. Das Unternehmen hat schnell reagiert. Mit dem Juristen Jörg Ehmer gibt es einen neuen Chef, der die Franchise-Kette reformiert – Kontrollbesuche inklusive. Im OMR Podcast spricht der Ex-Chef von Apollo-Optik Jurist über seinen Wechsel vom Brillen- ins Burger-Business, den Erfolg vegetarischer Produkte und verrät, wieso Burger King auch digitaler werden muss.

An vielen Rasthöfen ist es inzwischen ein gewohntes Bild: Hier der Burger King, dort der McDonalds – und im Zweifel gibt es auch noch Subway oder Kentucky Fried Chicken. Ist das nicht zu viel Konkurrenz auf zu wenig Fläche? Jörg Ehmer sieht das entspannt. Es macht doch Sinn, dass Kund*innen die Auswahl haben, sagt der Deutschland-Chef von Burger King im OMR Podcast. Umso wichtiger ist es für sein Unternehmen, dass man sich durch Marke und Produkt von den anderen Anbietern differenziert, attraktiver wirkt.

Doch genau das war zuletzt bei Burger King ein Problem. Für RTL haben sich Undercover-Reporter vom "Team Wallraff" bei Filialen eingeschleust und sind dabei auf teilweise sehr problematische Zustände gestoßen. Im Sommer 2023 bescherte das dem Unternehmen viele negative Schlagzeilen. Wenig später gab es einen Wechsel an der Spitze. Seitdem ist Jörg Ehmer da – und räumt auf.

Gastro-Branche muss digitaler werden

"Wir haben die Kontrollbesuche deutlich intensiviert", sagt Jörg Ehmer. Die Botschaft ist klar: Wer nicht performt und sich an die Regeln hält, bekommt die Konsequenzen zu spüren. Gleichzeitig wurden laut dem Deutschland-Chef auch Prozesse angepasst, um Fehler zu minimieren. Damit es nicht zu Verwechslungen bei Fleisch- und veganen Pattys kommt, werden sie in Verpackungen mit unterschiedlichen Farben aufbewahrt. Außerdem wurde auch die Form des Burger-Belags geändert, so dass auch Kund*innen auf den ersten Blick sehen, ob sie auch wirklich die vegane Alternative erhalten haben. Denn die ist jetzt in Blütenform. "Ich glaube, in einem, in einem System wie unserem, wo man mit vielen tausenden Menschen arbeitet, die auch in Stresssituationen sind, ist es total wichtig, Hilfsmittel an die Hand zu geben, um es einfacher zu machen."

Doch auch bei einem anderen Thema sieht der neue Deutschland-Chef sieht viel Verbesserungsbedarf, nicht nur bei Burger King mit seinen rund 750 deutschen Filialen selbst, sondern auch in der Branche – der Digitalisierung. "Die ganze Gastrobranche hängt dort gnadenlos hinterher. Nach meinem Eindruck – und da sind wir keine Ausnahme – kann man viele Dinge besser machen." Potenzial sieht Jörg Ehmer beispielsweise bei den Touchscreen-Terminals, über die in vielen Burger-King-Filialen die Bestellungen abgewickelt werden. Die Benutzerfreundlichkeit, sagt Jörg Ehmer, sei nicht wirklich gut.

Pflanzliche Alternativen auf dem Burger

Gleichzeitig ist es diese Schnelllebigkeit in den Entwicklungen, die Möglichkeit, immer wieder Dinge zu optimieren, die in an der Branche und dem Konsumgüterbereich insgesamt begeistert. "Da muss man reagieren, agieren, probieren. Funktioniert? Ausrollen. Funktioniert nicht? Nächstes Thema", sagt Jörg Ehmer. Sichtbar wird das etwa im Bereich Veggie-Burger: Nahezu das komplette Burger-King-Sortiment wird inzwischen auch mit pflanzlichen Burger-Patties angeboten, nachdem erste Versuche gezeigt haben, dass das von den Kund*innen angenommen wird. Allein beim Whopper liegt der Anteil laut Ehmer inzwischen bei 20 bis 25 Prozent.

Im OMR Podcast verrät der Deutschland-Chef von Burger King außerdem, wie oft er selbst bei Whopper & Co. zugreift, wieso die Kundschaft vielfältiger ist, als man es auf den ersten Blick vielleicht denkt und wieso er als CEO klar Position bezieht, wenn es um Themen wie Rechtspopulismus oder die AfD geht.

Die Themen des OMR Podcasts mit Jörg Ehmer im Überblick:

  • (00:00:00) Intro
  • (00:05:58) Von Vodafone über Apollo-Optik zu Burger King
  • (00:16:45) Wem Burger King gehört
  • (00:19:30) Die Bedeutung von Lieferdiensten und der Aufbau des Filialnetzes
  • (00:30:00) Warum Leuchtmasten beim Burger-King-Marketing so wichtig sind
  • (00:37:25) Wie viel Rendite ein Franchise-Nehmer von Burger King machen kann
  • (00:51:10) Besuch vom "Team Wallraff" – und wie Burger King darauf reagiert hat
  • (01:00:00) Die Rolle von Planted-Based-Produkten
  • (01:15:00) Woran Jörg Ehmer Erfolg bemisst und wieso er es so wichtig findet, Position gegen die AfD zu beziehen

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FoodFranchiseOMR Podcast
Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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