Auf dem Weg zur Milliardenbewertung? Gründer Felix Starck über die Zukunft der Baller League
Im OMR Podcast hat der CEO über Umsätze, Twitch und IPO-Pläne gesprochen.
Sechs gegen sechs zocken Kleinfeldfußball und viele fiebern online mit – der Hype um die neuen Kleinfeldligen scheint nicht abzuebben. Seit 2024 ist auch die Baller League am Start, mit prominenten Namen wie KSI, Lukas Podolski, Nader Jindaoui, Knossi oder MontanaBlack. Im OMR Podcast hat Gründer und CEO Felix Starck einen Blick hinter die Kulissen seines ambitionierten Sportprojekts gewährt. Dabei geht es um seine persönliche Doku-Vergangenheit, den Ausstieg von Mitgründer Mats Hummels und darum, wie er bereits 2026 eine Milliardenbewertung erreichen will.
Wer mit Kleinfeld-Fußball nichts am Hut hat, hat Felix Starck vielleicht trotzdem schon mal gesehen – zum Beispiel auf einem Fahrrad. Mit "Pedal the world", einem Dokumentarfilm über seine Reise durch 22 Länder, gelang ihm mit Anfang 20 nämlich ein bundesweiter Kinoerfolg. Starck ist damals nicht nur Protagonist und Kameramann, "ich hab's auch geschnitten, ich hab's vermarktet, ich war der Verleih, ich hab es ins Kino gebracht", erzählt er. Mehrere Millionen Euro Umsatz spült der Film, den er heute übrigens "extrem schlecht" findet, in die Kasse und finanziert ihm einige Autos. Rückblickend habe er mit dem Geld "total dumme Sachen gemacht", vieles verloren, sagt Felix Starck. Doch seinem Drang, immer neue Dinge auszuprobieren, tut das keinen Abbruch.
USA-Start im Herbst 2025
Mehrere Filmprojekte später liegt der Fokus des gebürtigen Pfälzers heute ganz klar auf der Kleinfeldfußball-Liga, die er 2023 gegründet hat (OMR hat damals zuerst berichtet), zusammen mit Ex-Fußballprofi Mats Hummels und Thomas de Buhr (vorher u.a. Dazn, Google, Twitter) und später mit Bernhard Schadeberg, Geschäftsführer der Krombacher Brauerei, als prominentem Gesellschafter. Nach den ersten beiden Saisons in Deutschland ist die Liga 2025 auch in UK gestartet. Laut Starck generiert das Unternehmen inzwischen Umsätze im mittleren zweistelligen Millionenbereich, profitabel ist es noch nicht. Trotzdem ist er sich sicher, bereits 2026 ein großes Ziel zu knacken: "Wir werden nächstes Jahr locker eine Milliardenbewertung haben. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Also das ist klar, der Weg ist ja geebnet."
Der nächste große Schritt, den die Baller League meistern muss, ist aber erstmal der Start in den USA: Im November soll das erste Spiel in Miami stattfinden. Auch der Einstieg in drei weitere Märkte ist bereits in Planung. Schon wieder ausgestiegen sind hingegen Mats Hummels und Thomas de Buhr. Zusammen mit Bernhard Schadeberg habe er sich überlegt, wohin die Reise gehen solle und wer in der Gesellschaft dafür einen Mehrwert bieten könne, erklärt Starck. "Dann haben wir ein Angebot gemacht, um die Firma komplett zu übernehmen. Und das Angebot wurde angenommen."
Prominente Teamleads anstelle von klassischem Marketing
Neben den Talenten auf dem Platz sind für die Baller League wie auch bei Konkurrenzligen wie der Icon League oder der Kings League vor allem die reichweitenstarken Team-Manager entscheidend. Sie sollen die Aufmerksamkeit einer möglichst breiten Masse generieren, über ihre eigenen Social-Media-Kanäle, per Twitch-Streams und durch ihre Communitys. Im Falle von Starcks Liga sind das etwa KSI, Lukas Podolski, Nader Jindaoui, Knossi oder MontanaBlack. "Brandbeschleuniger", nennt der CEO diese Form der Aktivierung. "Wir geben 0 Euro aus für Marketing. Wir haben noch nie eine Out-of-Home-Kampagne gemacht, keine Ads geschaltet, noch nie Media ausgegeben. Das ist unser Marketing-Budget."
Wie viel man zahlen muss, um sogar Fußballlegenden wie Ronaldinho als Team Lead für die Baller League zu gewinnen? "Weniger als man denkt", sagt Felix Starck, "wenn man es schafft, ihn emotional zu überzeugen". Mit dem Thema Kleinfeldfußball kann offenbar auch ein Stück Nostalgie geweckt werden: Schließlich habe Ronaldinho genau diesen Sport in seiner Kindheit und Jugend auf der Straße gespielt, sagt Starck, und für ihn ist genau das Teil des Erfolgsgeheimnisses: "Wir gehen zurück zu dem, was Fußball immer war. Wir sind auch nicht Fußball 2.0, wir sind Fußball 0.1."
Im OMR Podcast hat Felix Starck außerdem verraten, welche Form der Werbung am besten funktioniert, warum er einen IPO anstrebt, wie sich die Baller League von Icon und Kings League unterscheidet und ob er glaubt, dass es in Zukunft eine Konsolidierung der verschiedenen Liga-Formate geben wird.