Mydealz.de und andere Schnäppchenportale fliegen aus Amazons Partnerprogramm

Gastautor23.11.2016

Verlieren die Deal-Seiten jetzt beträchtliche Einkünfte?

rauswurf
Inhalt
  1. Mydealz.de und andere bestätigen Ausschluss
  2. Bitter: Die Plattformen verlieren Millionen
  3. Warum sperrt Amazon die Portale aus?
  4. MEINE MEINUNG:
  5. Update, 23.11., 16:45 Uhr:

Ist das die Götterdämmerung im Markt für Schnäppchenportale? Offenbar sind diverse deutsche Vertreter aus Amazons Partnerprogramm ausgeschlossen worden; darunter auch die Branchengröße Mydealz.de. Die Portale dürften damit ein wichtiges finanzielles Standbein verlieren – vielleicht sogar das bislang umsatzstärkste. Mark Steier von Wortfilter hat zum Thema recherchiert.

Mark Steier

Mark Steier

Einige Mitglieder meiner Facebookgruppe berichteten mir heute, dass keine Amazon PartnerNet-Angebote mehr bei myDealz.de zu finden sind. Sie stellten die Frage ob, myDealz von Amazons Partnerprogramm ausgeschlossen wurde. Eine Nachfrage ergab: myDealz.de ist ausgeschlossen.

MyDealz.de ist eine Schnäppchenplattform, die regelmäßig günstige Angebote aus dem Netz durch ihre Mitglieder listen und voten lässt. Die myDealz-Community umfasst 530.211 Mitglieder. Die Plattform selbst lebt und finanziert sich durch die Teilnahme an Affiliate-Programmen.  Vergleichbare Seiten, wie z. B. snipz.de oder mein-deal.com, funktionieren nach einem ähnlichen Modell.

So funktioniert das Amazon Partnerprogramm (Quelle: Amazon)

„Das Amazon Partnerprogramm ermöglicht es Webseitenbetreibern und Bloggern, trackbare Links zu Amazon zu erstellen und auf ihren Internetseiten bzw. Blogs einzubinden. Werden über diese Speziallinks Verkäufe auf Amazon generiert, erhält der Partner eine Werbekostenerstattung von bis zu 10% des vermittelten Umsatzes. Die Teilnahme am Programm ist absolut kostenfrei und unverbindlich – die Links sehr leicht zu integrieren.“ (Quelle: Amazon PartnerNet)

Mydealz.de und andere bestätigen Ausschluss

Eine Rückfrage bei myDealz.de’s Pressesprecher Steffen Greschner ergab, dass die Meldung stimmt. „Die Partnerschaft zwischen Amazon und myDealz.de ist beendet“, so Steffen. Er wies allerdings auch darauf hin, dass dieses keine Einzelentscheidung zu Lasten von myDealz.de sei, sondern erklärte, dass Amazon eine globale Entscheidung getroffen habe.

Auch snipz.de, mein-deal.com und Monsterdealz.de sind raus. In der Tat bestätigten denn auch Recherchen bei anderen Schnäppchen-Portalen, dass keine Partnerlinks zu Amazon mehr gesetzt werden.

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Bitter: Die Plattformen verlieren Millionen

Rund um das Amazon PartnerNet hat sich ein ganzes Business gebildet. Von unzähligen Nischenseitenanbietern bis hin zu den Preisvergleichsseiten und Schnäppchenriesen. Besonders Letztere erziel(t)en Millionenumsätze mit Amazon. Diese Einkünfte sind nun futsch! Das wird den Plattformen sehr weh tun. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt, in der Cyber Week und vor dem Weihnachts-Sale ist das dramatisch.

Warum sperrt Amazon die Portale aus?

Ich habe Amazon angefragt, kann aber hierüber bisher nur mutmaßen. Als sehr zahlengetriebenes Unternehmen wird sich der Handelsriese sehr gut ausgerechnet haben, welchen Nutzen Schnäppchenportale haben. Offensichtlich keinen sehr großen (für Amazon).

Aus dem Umfeld von großen Preisvergleichsseiten bekam ich den Hinweis, dass Amazon derzeit bemüht sei, individuelle Verträge mit den jeweiligen Partnern abzuschließen. Am Ende des Tages wird Amazon wohl die Meinung vertreten, selbst stark genug für guten Traffic zu sein. Ob Amazon nun Preissuchmaschinen bezahlt oder nicht, ohne Einbeziehung der Amazon-Preise ist jede Preissuchmaschine für den Nutzer ohne Relevanz. Das bedeutet: Amazon könnte sich auch auf den Standpunkt stellen: Unsere Links könnt ihr gerne kostenlos haben, aber bezahlen werden wir nicht für den Traffic.

Update: Amazon teilt mir mit, dass sie keine Auskunft zu geschäftlichen Beziehungen geben.

MEINE MEINUNG:

Die Schnäppchenportale, und gerade myDealz.de, sind mir schon häufig sehr unangenehm aufgefallen. Und zwar immer dann, wenn Preisfehler von Händlern exzessiv beworben und ausgenutzt wurden (Erinnerung: notebooksbilliger.de), oder auch, wenn es zu erheblichen Manipulationen gekommen ist (Hier das Beispiel: Conrad Elektronik). Ich frage mich in der Tat, ob die großen Marktplätze solche „Durchlauferhitzer“ wirklich brauchen und welchen Wert die Konvertierungen und Konsumenten haben, die über solche „Buden“ kommen. Daher fällt mir kaum Kritik ein.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Wortfilter.de.

 

Update, 23.11., 16:45 Uhr:

Online Marketing Rockstars hat nach Veröffentlichung des Artikels folgendes Statement von Mydealz-Gründer und Geschäftsführer Fabian Spielberger per Mail erhalten:

„Wir versuchen uns ja eigentlich so gut es geht aus den Grabenkämpfen rauszuhalten und lassen die Leute sagen und schreiben, was sie wollen (auch wenn das im Zweifel falsch ist). Dass Mark Steier kein großer Freund von mydealz ist, hat er ja schon mal mit einigen Falschinformationen bewiesen. Themen mit mydealz in der Überschrift scheinen sich aber gut zu klicken ? Sicherlich wäre es auch nur fair gewesen in so einem Artikel zu disclosen, dass Mark Steier momentan vermutlich gute Beratersätze bei Amazon absetzen kann (https://www.amazon.de/p/feature/yz9mymo2dmqg7s8). Das soll aber auch der einzige Seitenhieb hier bleiben 😉

Falsch ist, dass wir „gerade“ rausgeworfen wurden. Richtig dagegen ist, dass es schon lange eine Art „Hass-Liebe“ zwischen Amazon und mydealz gibt. Ich kann natürlich verstehen, dass solche Informationen viele Leute interessiert, aber ich bin mir auch sicher, dass ihr verstehen könnt, dass wir sowas nicht öffentlich diskutieren.

 Die von Mark Steier angeführten „Preisfehler“ bleiben natürlich jedem gerne in Erinnerung, spielen aber im gesamten keine große Rolle machen nicht einmal 0,1 Prozent aller Deals aus, die auf mydealz veröffentlicht werden. Bei 15.000 pro Monat, ist da wohl eine klare Upside gegeben.

Eigentlich spricht die restliche Wortwahl von Mark Steier dann ja schon für sich und so erspare ich mir alles Weitere und verweise auf unsere öffentlich einsehbaren Statistiken bei Similar Web: https://www.similarweb.com/website/mydealz.de 

  •  18.5m Visits
  • 32% Bounce-Rate
  • 5:35m Verweildauer
  • 72,5% Direct Traffic (10,4% Search)

Wir alle wissen, dass diese Zahlen bei Similar Web nicht 100%ig stimmen, aber eine gute Tendenz geben. Ihr könnt es ja einfach mal mit euren eigenen Statistiken vergleichen

Facebook: https://www.facebook.com/mydealzDE/?fref=ts etc. pp

Wer wissen will, wie er diesen „Durchlauferhitzer“, als Katalysator für sein Unternehmenswachstum nutzen kann, kann gerne auf uns zukommen.

Grüße

Fabian“

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