So verdient man 10.000 Euro monatlich mit Stockfotos

Gastautor7.7.2014
(Foto: YouTube)
Inhalt
  1. Fotograf Robert Kneschke vermarktet seine Bilder selbst über das Netz
  2. Erfolg durch Analyse
  3. Eine Woche Nachbereitung
  4. Eigener Bildershop lohnt sich nicht
  5. Fotolia in Deutschland Spitzenreiter

Fotograf Robert Kneschke vermarktet seine Bilder selbst über das Netz

(Foto: YouTube)

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Der Beruf des Fotografen gilt als nicht einfach, die Verdienstmöglichkeiten als nicht unbedingt hoch. Wie man mit Fotos einen Umsatz von über 10.000 Euro monatlich generieren kann, zeigt der Kölner Robert Kneschke. Er hat über mehrere Jahre ein riesiges Stockfotoportfolio aufgebaut und optimiert – mit Methoden, wie sie auch im klassischen Online Marketing bekannt sind.

Erfolg durch Analyse

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind für den Autodidakten klar „Analyse, Marktbeobachtung und Recherche. Viele fotografieren einfach alles, was sie schön finden“, sagt er. Als Stockfotograf versucht er Motive und Themen zu finden, die gerade im Trend liegen. Erfolge erziele er vor allem im Bereich People und Lifestyle – Menschen in allen möglichen Situationen seien gefragter als Landschaftsfotos und Sonnenuntergänge. Für die Auswertung seiner Arbeit sowie für die Vorbereitung neuer Shoots arbeitet Kneschke mit dem Analysetool Stock Performer. Damit lässt sich beispielsweise nachvollziehen, welche Fotos sich zu welchen Jahreszeiten gut verkaufen. Mithilfe der monatlichen Auswertungen seiner Verkäufe plant er weitere Shoots – von seinen Bestseller-Motiven macht er gegebenenfalls neue Aufnahmen. Außerdem schaut er, mit welchen Bildern Kollegen erfolgreich waren und er analysiert, welche Bilder an welchen Stellen in Zeitschriften platziert werden.

Eine Woche Nachbereitung

Das Fotografieren an sich nimmt dabei mit durchschnittlich vier bis fünf Stunden verhältnismäßig wenig Zeit in Anspruch. Für die Vorbereitung, also für die Recherche der Themen, das Buchen der Models und die Auswahl der Location benötigt er etwa drei bis vier Stunden Zeit. Besonders zeitintensiv ist die Nachbereitung – die Daten speichern, eine Auswahl treffen, Bildbearbeitung, Verschlagwortung und das Hochladen dauert ca. eine Woche. Anfangs hat Kneschke durchschnittlich einhundert Schlagworte pro Bild gepflegt. Heute verschlagwortet er seine Bilder mit etwa 30 bis 45 Wörtern, da er die Erfahrung gemacht hat, dass zu viele Schlagworte die Kunden abschrecken. Außerdem beschränken viele Portale die Keyword-Menge mittlerweile auf 50 Wörter. Und klar: Je besser die Keywords sind, desto eher werden die Bilder gefunden.

Mit seiner letzten Jahresbilanz hat der Fotograf die Aufmerksamkeit der Medien und vieler Kollegen auf sich gezogen. Seine Auswertung bezieht er auf seinen Verdienst bei den fünf größten Playern – Fotolia, Shutterstock, Dreamstime, 123rf und iStockphoto, denn darüber generiert er den größten Umsatz. Demnach nahm er von Juli 2012 bis Juni 2013 durchschnittlich 10.524 Euro im Monat ein, davon allein 6.423 Euro bei Fotolia. Auch die schiere Zahl der von Robert vermarkteten Fotos beeindruckt: Allein bei Fotolia umfasst sein Portfolio mittlerweile über 13.000 Fotos, davon sind über 2000 exklusives Material.

Eigener Bildershop lohnt sich nicht

Ursprünglich wollte der einstige Hobby-Fotograf seinen Blog nutzen, um mehr Aufmerksamkeit auf seine Arbeit zu lenken, doch die Inhalte sind vor allem für andere Leute vom Fach relevant und weniger für potenzielle Kunden.

Robert Kneschke )

Robert Kneschke 

Er hat auch probiert seine Fotos über eine eigene Website inklusive Bildershop zu verkaufen. Aber ihm fehlte die nötige Zeit und Energie, die er für Suchmaschinenoptimierung hätte aufwenden müssen, um die Seite zu pushen. Nach anderthalb Jahren hat er den Bildershop eingestellt. Seine Schlussfolgerung: „Wer nach Stockfotos sucht, will ein bestimmtes Bild haben und nicht einen bestimmten Fotografen“.

Fotolia in Deutschland Spitzenreiter

Der Verdienst bei Fotolia macht für Kneschke den Löwenanteil seiner Umsätze aus. Während in vielen anderen Ländern Shutterstock die Spitzenposition einnimmt, ist Fotolia in Deutschland besonders beliebt. Der Vorteil der Bildagentur liegt seiner Meinung nach zum Einen in der Möglichkeit, 20 Prozent seiner Bilder als exklusives Fotomaterial anzubieten und zum Anderen in der etablierten deutschen Verschlagwortung. Außerdem wird er in Euro bezahlt und nicht in Dollar wie bei anderen Microstock-Agenturen. Somit gibt es bei Fotolia für deutsche Fotografen keine Währungseffekte.

Am Ende seiner letzten Jahresbilanz hat er Ziele angegeben: Er wollte 10.000 Files pro Agentur erreichen, 13.000 Files bei Fotolia sowie einen monatlichen Umsatz von 12.500 Euro. Auf die Frage, ob er diese Ziele erreicht habe, entgegnet er: „Die Chancen stehen gut. Eine genaue Auswertung habe ich noch nicht vorgenommen, aber ich bin zufrieden.“ Mit konkreten Angaben seines Verdienstes hält er sich mittlerweile zurück. Ob er seine aktuellen Zahlen diesen Sommer wieder veröffentlichen wird, weiß er noch nicht.

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