- Aktien werden nicht mehr frei handelbar sein
- Schon seit ein paar Monaten keine „Kurspflege“ mehr
- „Der Gesetzgeber müsste handeln“
- Alle Partner des OMR Podcasts im Überblick:
Lange Jahre war Rocket Internet wohl die bekannteste „Startup-Schmiede“ Deutschlands und gleichzeitig immer wieder für eine Kontroverse gut. Nun hat das Unternehmen ein „Delisting“ angekündigt, will also von der Börse gehen. Mit der dafür gewählten Vorgehensweise stößt Rocket-Internet-CEO und -Mitgründer Oliver Samwer erneut auf Kritik. Sven Schmidt, Investor, CEO der Machine Seeker Group und OMR Podcast Stammgast, sieht in dem Vorgang einen Beleg dafür, dass in Deutschland der Aktionärsschutz nicht ausreichend ist.
„Ich war nicht überrascht, dass Rocket Internet von der Börse geht. Ich war dann aber doch von dem gewählten Weg überrascht“, so Schmidt in der neuesten Folge des OMR Podcasts. Er sei zuvor davon ausgegangen, dass Oliver Samwer den freien Aktionären die Anteile aufkauft und dafür eine Prämie zahlt.
Aktien werden nicht mehr frei handelbar sein
Stattdessen will das Unternehmen seinen Aktionären deren Anteile auf Basis des Durchschnittspreises der vergangenen sechs Monate abkaufen – ohne Prämie. Nach Ablauf dieses Rückerwerbsangebotes will Rocket Internet beantragen, die Zulassung der Unternehmensanteile zum freien Handel an der Frankfurter Börse zu widerrufen.
„Das ist für die freien Aktionäre mit dem Problem versehen, dass die Aktie nicht mehr handelbar ist und es auch die Informationspflichten, die es zuvor noch für Rocket Internet als börsengehandeltes Unternehmen gab, nicht mehr gibt“, so Sven Schmidt. Die sich daraus ergebende Situation sei mit der vergleichbar, wenn man mit wenigen Anteilen an einer nicht börsennotierten GmbH oder AG beteiligt sei. „Das heißt eigentlich immer, dass damit der Aktienpreis entsprechend fällt und es zu keiner Prämie kommt.“
Schon seit ein paar Monaten keine „Kurspflege“ mehr
Der OMR Podcast Stammgast glaubt: „Das ist eine Entscheidung, die von Oliver Samwer und seinen Brüdern sicherlich sehr gut vorbereitet worden ist.“ Der Abschied des ehemaligen Vorstandsmitglieds Alexander Kudlich sowie ein Stellenabbau hätten in den vergangenen Monaten bereits darauf hingedeutet, dass Rocket Internet „vielleicht nicht mehr die Erwartungen der Börse erfüllen will“, so Schmidt.
Parallel dazu sei auch Rocket Internets Kommunikation gegenüber den Aktionären und dem Kapitalmarkt bei Weitem nicht mehr so offensiv und optimistisch gewesen wie zuvor – „auch ein Zeichen dafür, dass man keine Kurspflege betrieben hat“, sagt Sven Schmidt. „Und wenn man einen Rückkauf vorhat, ist es natürlich sinnvoll, den Preis vorher nicht ‚anzutreiben‘.“
„Der Gesetzgeber müsste handeln“
Hätten Aktionäre mit einem solchen Vorgang rechnen müssen; gehört ein solcher Ausgang zum normalen Risiko dazu? „Ich persönlich glaube, dass der Aktionärsschutz in Deutschland nicht ausreichend ist, was ein Delisting angeht“, urteilt Sven Schmidt. „Es kann nicht sein, dass das ohne Prämie und ohne Wertgutachten vonstatten geht.“ Der „innere Wert“ der Rocket-Internet-Aktie sei womöglich deutlich höher als der aktuelle Kurs widerspiegele, so Schmidt und verweist auf einen Blog-Post von E-Commerce-Experten Jochen Krisch. „Da müsste der Gesetzgeber andere Regelungen vorsehen, etwa, dass ein Gutachten erstellt wird.“
Wenn Ihr wissen wollt, welche drei Änderungen bei Google Sven Schmidt aktuell kritisch sieht und warum, was sich hinter SPACs verbirgt und wie der OMR Stammgast die jüngste Funding-Runde bei Auxmoney bewertet, dann hört Euch die neueste Folge des OMR Podcasts an.
Alle Partner des OMR Podcasts im Überblick:
Nach langer Zeit mal wieder als Partner des OMR Podcasts dabei ist Disney+. Der Streaming-Service des Entertainment-Giganten ist in diesem Frühjahr in Deutschland gestartet. In der umfangreichen Filmbibliothek findet ihr wirklich alle Klassiker (auch der zu Disney gehörenden Franchises Star Wars, Marvel und Pixar) sowie neue Produktionen wie die Realfilm-Version von Mulan. Einfach unter Disneyplus.com anmelden!
Snapchat hat eine Nutzerstudie unter dem Namen „Snapchat Generation“ veröffentlich. Laut dieser ist die aktuelle Generation die informierteste, toleranteste, aktivste und diverseste Gruppe der Geschichte. Marken, die verstehen wollen, wie die aktuelle junge Generation so tickt, und mit welchen Produkten und welcher Kommunikation sie bei diesen punkten können, sollten sich das Ganze einmal anschauen.
Auch diesmal mit dabei sind natürlich unsere Freunde von Vodafone. Die haben gerade die Ära des „Überall Office“ eingeläutet und dafür ein neues Produkt auf den Markt gebracht: One Net Express (ONX). Das Ganze ist eine virtuelle Telefonanlage, mit der Ihr überall erreichbar seid, und zwar immer unter einer Nummer, egal ob auf dem Smartphone, Festnetztelefon oder dem Laptop. Anrufe lassen sich ohne Unterbrechung entsprechend hin- und herschalten. Ihr seid interessiert? Dann einmal zu Vodafone.de/ONX klicken bitte!
Am Schluss noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Im Juli haben unsere Kollegen von Podstars den Podcast TOMorrow gestartet. Host Tom Junkersdorf ist ehemaliger Chefredakteur der GQ und hat spannende Promis aus der Mode-, Lifestyle-, Entertainment-Branche zu sich eingeladen. In den ersten Folgen waren bereits zu Gast: Mode-Designer Philipp Plein, Hugo-Boss-Markenchef Ingo Wilts und Breitling-CEO Georges Kern. Alle Folgen findet Ihr hier!