730.000 Passagiere, 99 Prozent Auslastung: Tui-Cruises-Chefin erklärt das Kreuzfahrt-Business

Im OMR Podcast spricht Wybcke Meier von Tui Cruises über die Zukunft der Kreuzfahrt, Nachhaltigkeitsbemühungen und die Reisevorlieben der Deutschen.

OMR-Gründer Philipp Westermeyer und TUI-Cruises-CEO Wybcke Meier nach der Aufnahme in Hamburg. Foto: OMR
Inhalt
  1. Schiffe zu 99 Prozent ausgelastet
  2. Übelkeit ab Windstärke 4

Jeden Tag ein neues Reiseziel entdecken und abends beim Dinner im Bord-Restaurant den Tag Revue passieren lassen – die Deutschen lieben Urlaub auf Kreuzfahrtschiffen. Im Ranking der weltweit umsatzstärksten Märkte für Kreuzfahrten belegt Deutschland den zweiten Platz, direkt hinter den USA. Bei großen Anbietern wie Tui Cruises führt das zu fast vollständig ausgelasteten Schiffen. CEO Wybcke Meier spricht im OMR Podcast über das Geschäft mit Reiseträumen.

Wer ein Kreuzfahrtschiff bestellt, muss Geduld haben – und das nötige Kleingeld. Zwischen 500 Millionen und einer Milliarde Euro, manchmal sogar mehr, kosten die Luxusschiffe, erklärt Wybcke Meier. Und von der Bestellung bis zur Übergabe eines neu gebauten Schiffs dauert es zurzeit ganze sieben Jahre. Das liegt unter anderem an der geringen Anzahl an Werften, die solche Schiffe bauen können. Gebaut werden die riesigen Dampfer nämlich nur an wenigen Standorten, die sich alle in Europa befinden – in Italien, Frankreich, Finnland und in Deutschland. Auch die US-amerikanischen Mitbewerber lassen ihre Schiffe an den europäischen Standorten bauen. "Wenn es mehr Werften gäbe, dann ginge es möglicherweise schneller."

Schiffe zu 99 Prozent ausgelastet

Dass die "Mein Schiff"-Flotte 2025 und 2026 noch mal um zwei neue Schiffe erweitert wird, ist also von langer Hand geplant. Bisher bestand sie aus sieben Schiffen, die im Geschäftsjahr 2024 durchschnittlich zu 99 Prozent ausgelastet waren. Sie sei froh, die Weichen für das weitere Wachstum schon 2018 gestellt zu haben, als die Schiffe geordert wurden, sagt die Geschäftsführerin im OMR Podcast. Im April soll eines der neuen Mein-Schiff-Mitglieder nun im Hafen von Málaga feierlich getauft werden – mit prominenter Unterstützung von Robbie Williams.

Doch zu Tui Cruises, dem Joint Venture des Reiseveranstalters Tui und dem Kreuzfahrt-Unternehmen Royal Caribbean Cruises, gehören nicht nur die Mein-Schiff-Schiffe, die jeweils zwischen zwei- und dreitausend Passagiere über das Mittelmeer, nach Skandinavien oder in die Karibik befördern. Sondern auch die Kreuzfahrtmarke Hapag-Lloyd Cruises, die unter anderem Reisen mit deutlich kleineren Expeditionsschiffen in die Antarktis, die Arktis oder den Amazonas hinauf anbietet. Wer da eine Suite beziehen möchte, muss auch schon mal bereit sein, 30.000 Euro auszugeben. Zusammengerechnet waren 2024 rund 730.000 Gäste an Bord der beiden Marken – und sorgten für einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro.

Übelkeit ab Windstärke 4

Wybcke Meier führt die Geschäfte bei Tui Cruises nun schon seit zehn Jahren. Zuvor hat sie in der Touristik im Laufe ihrer Karriere fast alle Stufen durchlaufen: von der klassischen Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau über eine Stelle als Reiseleiterin am Ballermann und unterschiedlichen Positionen bei großen Reiseunternehmen wie Öger Tours, Fischer Reisen oder dem Luxus-Reiseanbieter Windrose Finest Travels.

Mit Tagestouristen kennt sie sich sogar schon seit ihrer Kindheit aus. Aufgewachsen ist Wybcke Meier nämlich auf Deutschlands einziger Hochseeinsel, auf Helgoland. In der Hochsaison besuchen die kleine Insel bis zu 4.500 Menschen täglich. "Schiffe waren immer da, brachten Gäste, fuhren wieder weg", erinnert sie sich. Damals sei der Wunsch geboren, die Welt kennenzulernen. Sie sei auch selbst damals schon viel Schiff gefahren, beispielsweise um ihre Großeltern zu besuchen. Von Schiffsreisen war sie damals allerdings noch kein Fan: "Weil mir nämlich immer ab Windstärke vier furchtbar schlecht wurde. Das hat sich Gott sei Dank geändert."

Im OMR Podcast spricht Wybcke Meier darüber, wie es auf dem Kreuzfahrtschiff zugeht, wenn 3000 Metall-Fans an Bord sind, warum die Sendung "Traumschiff" für das Image der Kreuzfahrt nicht nur hilfreich war und welche Nachhaltigkeitsziele sich das Unternehmen gesetzt hat.

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OMR Podcast
Tanja Karrasch
Autor*In
Tanja Karrasch

Tanja Karrasch ist Redakteurin bei OMR. Sie hat bei der Tageszeitung Rheinische Post volontiert und anschließend als Redakteurin gearbeitet. Vor ihrem Wechsel zu OMR arbeitete sie für die TV-Produktionsfirma Bavaria Entertainment und war als Redaktionsleiterin für zwei ZDF-Shows zuständig.

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