Wir haben bei Instagram nach deutschen Gras-Dealern gesucht – und sind fündig geworden

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Inhalt
  1. #weedforsale #weedporn #instaweed #weedstagram
  2. You need what I got
  3. Instagram sperrt Hashtags
  4. Marihuana besonders beliebt bei Instagram
  5. Die Infrastruktur der Instagram-Dealer
  6. Bitcoins und kik

#weedforsale #weedporn #instaweed #weedstagram

(Foto: Mattys Flicks / Flickr / CC BY-NC-ND 2.0)

(Foto: Mattys Flicks / Flickr / CC BY-NC-ND 2.0)

Zwischen Foodporn und süßen Selfies hat sich mit den Fotos rund um Drogenkonsum, -herstellung und -verkauf ein Trend ganz anderer Art bei der Foto-Sharing-App Instagram durchgesetzt. Wir wollten wissen, ob man auch in Deutschland über das Netzwerk Gras kaufen kann. Mithilfe verschiedener Hashtags wie #kiffen und #gras sind wir auf einige deutsche Instagram-User gestoßen, deren Fotos nicht nur den Konsum von Marihuana zeigen, sondern auch den Anbau – sowie das Gras mehr oder weniger eindeutig zum Verkauf anbieten. Unsere Recherche deutet darauf hin, dass es in Deutschland auf jeden Fall einen Markt für Drogenverkauf bei Instagram gibt.

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You need what I got

Unter anderem sind wir auf den Account high_grow aufmerksam geworden. Von der Züchtung der Cannabis-Pflanzen über die Ernte bis hin zur Trocknung der Pflanzen ist alles dokumentiert. Unter einem Foto, das eine Hand mit dem konsumierbaren Gras zeigt, steht „You need what I got“. Unter diesen Fotos outet sich der User noch eindeutiger als Gras-Dealer, indem er seine eigenen Fotos mit den Hashtags #weeddealer, #weedseller und #weedforsale kommentiert.

Zwei Bilder von high_grow bei Instagram

Zwei Bilder von high_grow bei Instagram

Die Profilbeschreibung gibt Auskunft über den Standort – „Only GER Ship“. Außerdem wird auf den kik-Account des Dealers verwiesen, damit man ihn für eine Bestellung anonym kontaktieren und bezahlen kann. Auf unsere Anfrage bei kik kam bisher noch keine Antwort. Mehrere User posten eindeutige Fotos wie diese und betreiben ihr illegales Business über Instagram.

Das Unternehmen, für das Facebook vor zwei Jahren eine Milliarde Dollar bezahlte, entpuppt sich also derzeit (vielleicht ein versteckter Mehrwert…) als Mekka für Drogendealer. Als dieses Dilemma im vergangenen Jahr bekannt wurde, reagierte das Fotonetzwerk, indem einschlägige Keywords bzw. Hashtags gesperrt wurden. Dieser Versuch gleicht allerdings einem Tropfen auf dem heißen Stein – zu kreativ ist die Community, die sich ständig neue, umgangssprachliche Codewörter überlegt.

Instagram sperrt Hashtags

Am Beispiel des Hashtags #actavis wird deutlich, in welcher Misere sich Instagram befindet. Actavis ist ein millionenschweres Pharmaunternehmen, das unter anderem einen verschreibungspflichtigen Hustensirup mit dem Wirkstoff Codein herstellt. In höheren Dosen wirkt er als Rauschmittel, das im Mix mit Softdrinks gerne als Partydroge missbraucht wird. Verkäufer und Kaufinteressierte finden sich bei Instagram mithilfe des Hashtags #actavis – dem Namen des Herstellers, der auf der Plattform schlecht verboten werden kann. Das ebenfalls dafür häufig verwendete Keyword „dirtysprite“ wurde schon im vergangenen Jahr gesperrt.

Marihuana besonders beliebt bei Instagram

Bis auf den Hinweis in den Gemeinschaftsrichtlinien, dass von den Usern erwartet werde, keinen Handel mit illegalen Waren zu betreiben, hat Instagram noch keine weiteren Schritte gegen das Problem eingeleitet. Venture Beat wirft dem Unternehmen vor, zu schwach auf die Verhältnisse reagiert zu haben und bewertet den illegalen Markt auf Instagram als stabiler denn je.

Zu den Favoriten auf dem virtuellen Drogenmarkt gehören Marihuana, verschreibungspflichtige Pillen wie Xanax, Adderall und Oxycodone sowie besagter Codein-Hustensaft. Der Hashtag #weedstagram liefert Instagram-Nutzern 1,8 Millionen Bilder. Auch populär: #weedporn und #instaweed. Angebote zu Ketamin, MDMA und LSD lassen sich bei Instagram ebenfalls schnell finden. Weniger verbreitet bei dem Bildernetzwerk sind hingegen härtere Drogen wie Kokain, Heroin und Methamphetamin.

Die Infrastruktur der Instagram-Dealer

Man könnte denken, dass die Gefahr für einen Dealer, bei Instagram erkannt zu werden, zu groß ist. Und tatsächlich profitierte die Polizei im März dieses Jahres von der Fahrlässigkeit eines Dealers, der ein Bild bei Instagram mit einem Geotag versehen und der Polizei auf diesem Weg direkt die Wegbeschreibung zu seinem Drogenlager geschickt hatte.

Professionelle Dealer sind vorsichtiger und verwenden noch nicht einmal ein Smartphone, damit sie jede Möglichkeit der Ortung ausschließen. Um unerkannt zu bleiben, gehen die Pros unter den Instagram-Dealern folgendermaßen vor: Auf einem neuen Laptop wird die Linux-Distribution Ubuntu installiert sowie die Virtualisierungslösung Virtual Box, mit der Gastzugänge eingerichtet werden können, die in einem Fenster innerhalb des Hauptbetriebssystem laufen. Anschließend wird ein Android OS Emulator runtergeladen sowie ein Virtual Private Network (VPN). Wenn sich die Dealer dann mit dem Android Emulator über das VPN mit dem Internet verbinden und die Instagram-App downloaden, können sie ihre Ware in einem relativ gesicherten Umfeld anbieten.

Bitcoins und kik

Auf Instagram wird zunächst nur das Interesse zwischen Käufer und Dealer hergestellt. Die weitere Kommunikation zu dem geplanten Deal läuft anschließend häufig über den Messenger kik – wie auch bei unserem Beispiel von high_grow vorgeschlagen. Dieser scheint für die Geschäftsabwicklung beliebt zu sein, da keine Telefonnummer angegeben werden muss und das Chatten anonym ist. Bezahlt wird meistens per Überweisung an ein anonymes Konto – auch Bitcoins sind eine beliebte Währung für Online-Deals dieser Art.

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Autor*In
Chantal Mahlen
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