Dieser Gründer will mit Waterdrop aus Trinkwasser ein Plattform-Business bauen

Das österreichische Startup von Martin Murray verleiht Wasser keine Flügel, aber immerhin Geschmack

Martin Murray hat das österreichische Startup Waterdrop gegründet. Foto: Waterdrop
Martin Murray hat das österreichische Startup Waterdrop gegründet. Foto: Waterdrop
Inhalt
  1. Martin Murray will Wasser als Plattform denken
  2. Red Bull als Vorbild für Waterdrop?
  3. Die Themen des OMR Podcasts mit Martin Murray im Überblick:

Die kleinen Würfel von Waterdrop verpassen Wasser einen Geschmack. Gründer Martin Murray will damit zuckerhaltige Getränke obsolet machen, die Masse an Plastikflaschen reduzieren – und eine globale Firma aufbauen. Im OMR Podcast erzählt der Österreicher, wieso man Wasser als Plattform denken sollte, wie sein Auftritt in „Die Höhle der Löwen“ lief und warum er anfangs davor zurückgeschreckt hat, seine Produkte in den stationären Handel zu bringen.

Vermutlich weiß Martin Murray damals, welchen Spitznamen man Ralf Dümmel verpasst hatte: Mister Regal. Der Name ist bei Dümmel Programm. Wenn er bei der Sendung „Die Höhle der Löwen“ in ein Startup einsteigt, pflastert er anschließend mitunter große Teile des stationären Einzelhandels mit den Produkten zu. Wer sich den Hamburger und seine Firma an Bord holt, stößt die Tür zu einem Millionenmarkt ganz weit auf.

Martin Murray hat trotzdem „Nein“ gesagt. 2018 tritt der Österreicher mit seinem Startup Waterdrop in der Vox-Sendung auf. Nach der Präsentation zeigen sowohl Ralf Dümmel als auch die Unternehmerin Dagmar Wöhrl Interesse. Jeweils 500.000 Euro wollen sie in das Startup investieren, das kleine Brause-Würfel aus echten Früchten und anderen Zutaten anbietet, die sich in Wasser auflösen. Doch nach der Sendung platzt der Deal mit Dümmel. Den Gründern ist der schnelle Start im Handel zu riskant.

Martin Murray will Wasser als Plattform denken

Der stationäre Handel spiele nach anderen Regeln als der Online-Handel, sagt Martin Murray: „Man darf da nicht zu naiv reingehen.“ Im stationären Handel gebe es zwar super Partner, die auch wollen, dass die Anbieter erfolgreich sind. „Nur du musst ja auch erfolgreich sein, sprich, du musst die Drehung hinbekommen, dass der Handel auch Geld verdient, damit er glücklich ist. Es reicht nicht, einfach nur ein Produkt ins Regal zu stellen und dann abzuwarten, was damit passiert“, sagt Martin Murray.

Inzwischen gibt es seine Waterdrops online und offline. Waterdrop betreibt sogar eigene Läden, in denen es die kleinen Würfel mit Geschmack verkauft, die Kund*innen anschließend einfach nur ins Wasser werfen müssen, um diesem einen Geschmack zu geben. Zuckerfrei natürlich, das ist Martin Murray genauso wichtig zu betonen wie das Ziel, den Verbrauch von Plastikflaschen zu reduzieren. Wasser müsse man dafür als Plattform denken, findet Martin Murray – also quasi als Basis, die man um verschiedene Geschmacksrichtungen erweitern kann.

Red Bull als Vorbild für Waterdrop?

Seit dem Auftritt in „Die Höhle der Löwen“ hat sich viel getan. Das Startup hat das Angebot deutlich erweitert. Inzwischen gibt es auch Waterdrops mit Koffein und andere Variationen. Der Umsatz der Österreicher liegt inzwischen bei mehr als 100 Millionen Euro. Doch Martin Murray glaubt, dass da noch viel mehr möglich ist. Der Umsatz im Getränkemarkt sei immerhin – je nach Definition – rund 700 Milliarden Euro groß.

Entsprechend groß ist aus seiner Sicht das Wachstumspotenzial. Waterdrop soll daher ein globales Unternehmen werden. Wie es geht, zeigt ausgerechnet ein anderes Getränke-Unternehmen aus Österreich: Red Bull. Vergleichen möchte sich Martin Murray mit dem Energy-Drink-Riesen nicht. Einige Mitarbeitende hätte man aber inzwischen sehr wohl von der Bullen-Marke zu Waterdrop locken können, verrät Murray.

Im OMR Podcast erzählt Martin Murray außerdem, wie die Idee zu Waterdrop entstanden ist, wieso er keine Angst vor Konkurrenten hat, wie sich Influencer Marketing aus seiner Sicht verändert hat und welcher berühmte Sportler zuletzt ins Unternehmen investiert hat.

Die Themen des OMR Podcasts mit Martin Murray im Überblick:

  • (00:00:00) Intro
  • (00:02:30) BCG, MBA – und dann Wasser-Unternehmer
  • (00:16:00) Vom Online-Händler zum Shop-Betreiber
  • (00:24:00) Auftritt in „Die Höhle der Löwen“
  • (00:34:30) Wie Waterdrop seine Investor*innen ausgewählt hat
  • (00:42:00) Wasser aus Dosen: Wie Martin Murray auf „Liquid Death“ blickt
  • (00:49:45) Red Bull als Vorbild?
  • (00:59:00) Wie Waterdrop zum Tennis-Sponsor wurde
  • (01:07:30) Flughäfen als Vertriebskanal

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Die Höhle der LöwenMartin MurrayRalf DümmelWaterdrop
Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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