Von NFL bis Taylor Swift: Dieser Wuppertaler baut die Nervensysteme für die größten Events der Welt

Florian Rinke19.2.2025

Mit Riedel Communications hat Thomas Riedel einen weltweit aktiven Hidden Champion mit Millionenumsätzen gebaut.

Philipp Westermeyer und Thomas Riedel
Die Technik von Thomas Riedel (r.) kommt auch beim OMR Festival zum Einsatz. Im Gespräch mit OMR-Gründer Philipp Westermeyer erzählt er von seiner Karriere. Foto: OMR
Inhalt
  1. Ein Techno-Club als Nebenprojekt
  2. Ein Segel-Projekt mit Sebastian Vettel

Angefangen hat Thomas Riedel mal als Zauberer. Heute gehört ihm ein Unternehmen mit rund 1000 Mitarbeitenden und mehr als einer Viertelmilliarde Euro Umsatz, dessen Technik sogar bei den Konzerten von Taylor Swift zum Einsatz kommt. Im OMR Podcast erzählt der Wuppertaler Unternehmer, wie er es in die Weltspitze der Veranstaltungstechnik geschafft hat, welches Hobby inzwischen zu einem Millionen-Gewinn geworden ist – und warum er ausgerechnet in Wuppertal einen der wohl besten Techno-Clubs des Landes aufbaut.

Riedel Communications – das ist nicht der Name einer deutschen PR-Agentur, sondern eines dieser typischen Hidden Champions aus Deutschland. Genauer gesagt: aus Wuppertal. Wenn in der Fußball-Bundesliga die Schiedsrichter miteinander kommunizieren, kommt die Technik von Riedel Communications. In der US-Football-Liga NFL ist es genauso. Auch viele Fahrer in der Formel 1 kommunizieren mit dem Team in der Box dank Wuppertaler Wertarbeit. Und klar, auch Taylor Swift hat bei ihrer Eras-World-Tour auf die Technik von Thomas Riedel gesetzt. "Bei 80 Prozent aller Touren weltweit läuft unsere Technik", sagt der Unternehmer im OMR Podcast.

Dabei wollte der Mann, der die Nervensysteme für die weltweite Event-Industrie baut, eigentlich mal was ganz anderes machen. Als Jugendlicher probierte er sich als Zauberer aus, mit der Technik, die er sich für die Auftritte kaufte, veranstaltete er irgendwann auch Partys. Die Gründung eines Unternehmens war für ihn dann eigentlich eher Mittel zum Zweck. Als Gewerbetreibender kann man eine Einkaufskarte für den Großmarkt bekommen, um günstiger einzukaufen. Und das, fand der junge Thomas Riedel, ist doch eine ziemlich praktische Sache.

Ein Techno-Club als Nebenprojekt

Inzwischen ist aus seiner Firma ein Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitenden und mehr als einer Viertel Milliarde Euro Umsatz geworden. Kaufte er anfangs eine Handvoll Funkgeräte, um sie den Organisator*innen einer Wuppertaler Wirtschaftsveranstaltung zu verleihen, ist sein Team heute weltweit im Einsatz, um Großveranstaltungen zu unterstützen und für eine reibungslose Kommunikation zu sorgen (Disclaimer: Auch beim OMR Festival ist Riedel Communications im Einsatz). An der Eigentümer-Struktur hat sich allerdings nichts geändert. Der Laden gehört Thomas Riedel. Und der hat auch nicht vor, daran etwas zu ändern. Er bestätigt, dass es immer wieder Anfragen von Investor*innen gibt. Aber wieso sollte er verkaufen? "Ich säße dann auf einem Sack voll Geld und wäre traurig", sagt er. Beispiele aus dem Bekanntenkreis haben ihnen bestätigt. "Ich kenne niemanden, der sagt, es war eine gute Idee, zu verkaufen."

Für neue Projekte ist dennoch Zeit. In Wuppertal hat Thomas Riedel in einem ehemaligen Bunker mitten im Zentrum unter der Hauptverkehrsader der Stadt einen Techno-Club eröffnet. Man könnte meinen, der frühere Party-Veranstalter sei ein wenig zu seinen Wurzeln zurückgekehrt. Doch das Geschäft betreibt sein Bruder Markus. Open Ground heißt der Laden, den die Tageszeitung Taz als "Klangwunder in Wuppertal" bezeichnet und der sich in kürzester Zeit den Ruf erarbeitet hat, einer der besten Clubs des Landes zu sein. Die Riedel-Brüder haben viel Geld in den Sound investiert, wobei es insbesondere darum ging, die Wände zu präparieren, um möglichst wenig Reflexionen zu haben.

Ein Segel-Projekt mit Sebastian Vettel

Und dann ist da noch das andere Hobby, das Thomas Riedel inzwischen allerdings auch finanziell viel Freude bereiten dürfte: Sail GP. Der Segel-Wettbewerb will den bisherigen Nischensport mehr in den Fokus rücken. Mehrere Teams treten dabei auf vergleichsweise kurzen Strecken gegeneinander an. Die Boote, Hochsee-Katamarane, sind gleich – es kommt also insbesondere auf die Leistung des Teams an. Gemeinsam mit Ex-Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel und einigen anderen Unternehmern wie Wacken-Gründer Holger Hübner oder E-Sports-Legende Ralf Reichert gehört ihm das deutsche Team. "An so eine Lizenz kommt man heute nicht mehr unter 50 Millionen US-Dollar ran", sagt Thomas Riedel. Bezahlt haben er uns seine Mitstreiter damals nicht mal die Hälfte.

Im OMR Podcast spricht Thomas Riedel außerdem über seinen ersten Deal mit Ferrari, die größte technische Panne der Firmengeschichte ausgerechnet bei einem internationalen Großereignis – und die Partei, die er bei der Bundestagswahl wählen wird.

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OMR Podcast
Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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