Slack-Gründer Stewart Butterfield im OMR Podcast

Florian Heide19.10.2022

So baute der Unternehmer seine Milliarden-Software

Stewart
Inhalt
  1. Ein Student aus Kanada
  2. Deutschland auf Platz Zwei der Slack-Nutzenden
  3. Videospiele sind die besten Softwares

Flickr hatte er bereits 2005 an Yahoo verkauft – für 35 Millionen US-Dollar. Im Juli 2021 folgte dann sein zweiter Exit – Slack ging für 27,7 Milliarden an Salesforce. Im OMR Podcast erzählt Unternehmer Stewart Butterfield, inwiefern ihn Videospiele inspirieren, bessere Software zu bauen und wieso er ein gutes Produkt für wichtiger empfindet als gutes Marketing.

Den Podcast nimmt Stewart Butterfield von Zuhause auf. Warum auch sollte er ins Büro gehen? Zwischen Aspen, wo der Slack-Gründer wohnt, und San Francisco, wo das Slack-Headquarter steht, liegen immerhin rund 1.200 Meilen. Und Butterfield ist der Erfinder des Tools, das Millionen von Menschen ermöglicht, von überall zu arbeiten.

Ein Student aus Kanada

Seine Geschichte liest sich wie ein typisches Silicon-Valley-Märchen: Aufgewachsen in den 70ern im ländlichen British Columbia, Kanada, bringt sich der junge Butterfield selbst das Programmieren bei. Er studiert Philosophie, erst in der Heimat, später an der Cambridge University, gründet eine Community für Foto- und Video-Enthusiasten. 2005 verkauft er Flickr für 35 Millionen US-Dollar an Yahoo. Nur drei Jahre später gründet er Slack.

„Die erste Version von Slack haben wir für uns selbst gemacht“, erzählt Butterfield im OMR Podcast. Fünf Monate hätten er und sein Team dafür gebraucht, dann versucht, Freunde und andere Startups davon zu überzeugen. Der erste Kunde sei ein Musikstreamingdienst mit rund 100 Mitarbeitenden gewesen. Es war eine Zeit, in der jedes neue Teammitglied noch bei der ersten Anmeldung eine persönliche Grußnachricht von einem Slack-Mitarbeitenden bekommen habe.

Deutschland auf Platz Zwei der Slack-Nutzenden

Das gehört mittlerweile längst der Vergangenheit an. Über 200.000 Unternehmen benutzen den „channel based communication hub for work“, wie Butterfield seine Software selbst beschreibt. Per Slack können Kolleg*innen chatten, in sogenannten „Channels“ werden Projekte organisiert und sich über Entwicklungen ausgetauscht. 90 Prozent der Unternehmen aus der Tech- und Medienbranche weltweit benutzen Slack, erklärt Butterfield, dazu kämen große Unternehmen aus den Bereichen Retail, Kommunikation oder etwa Academic Research.

Auch in Deutschland ist Slack das Tool für Bürokommunikation: 24 von 40 DAX-Unternehmen sollen es benutzen, dazu kommen zahlreiche Mittelständler und Großunternehmen wie Trivago oder Delivery Hero. Deutschland ist auf Platz Zwei der Slack-Nutzenden in Europa, davor ist nur noch Großbritannien.

Videospiele sind die besten Softwares

Aber wie wurde Slack zu dem weltweiten Büro-Tool? Immerhin macht das Unternehmen derzeit rund 1,5 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr. Eine Hürde stellt sich für Butterfield von Anfang an und bis heute: „Wenn du jemandem Bier oder ein Auto verkaufst, musst du es der Person nicht erklären“, sagt er. Slack hingegen schon. Deshalb sei es das Wichtigste für Slack, „Verständnis aufzubauen“ für das Produkt.

Videospiele wie Super Mario Brothers dienen Butterfield dabei als Vorbild. Erst lerne man nach rechts und links zu laufen, dann zu springen. Dann, wenn ein Spieler alle Funktionen verstanden hat, käme erst der Endgegner. So will er auch Softwares bauen. Und deshalb habe die Produktentwicklung für ihn auch oberste Priorität. Dieser Product-Led Growth spiegelt sich auch in den Umsatzzahlen wieder: „30 Prozent sind auf Sales und Marketing zurückzuführen“, erklärt Butterfield. „Die restlichen 70 Prozent auf das Produkt“.

Wenn Ihr außerdem wissen wollt, was Stewart Butterfield über Elon Musk denkt, wieso er die Bildschirmzeit seiner Kinder einschränkt und wie er sich sein weiteres Arbeitsleben genau vorstellt, dann hört unbedingt die neue Folge des OMR Podcasts.

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Florian Heide
Autor*In
Florian Heide

Florian arbeitet seit fast zehn Jahren als Print-Journalist. Angefangen beim Lokalblatt, später als Praktikant und Freelancer für DIE ZEIT und GEO. Seit 2020 ist er Redakteur bei OMR, wo er über Startups, Viraltrends, den Wandel von Social Media Plattformen und neue Technologien berichtet. Er hat nie Bargeld dabei und verbringt die Wochenenden am liebsten weit weg von Technologie in der Natur.

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