20 Millionen verkaufte Tonträger – So wurde Rolf Zuckowski zur Musik-Legende

Florian Rinke3.12.2023

Im OMR Podcast spricht der Hamburger über seine Karriere, Kunst und Kommerz

In der Liste der erfolgreichsten deutschen Musiker steht er ganz weit vorne: Rolf Zuckowski. Mehr als 20 Millionen Tonträger hat er in seiner Karriere verkauft, Lieder wie "In der Weihnachtsbäckerei" oder "Stups, der kleine Osterhase" gehören inzwischen zum deutschen Kulturgut. Im OMR Podcast erklärt der Hamburger, warum er sich trotz der zahlreichen Hits nicht als Kindermusiker bezeichnen würde und warum er nie versucht hat, aus seinen Songs ein Franchise-Geschäft mit Merchandising & Co. zu machen.

Dass sich das Leben durch ein Kind verändert, ist eine Binsenweiheit. Doch im Fall von Rolf Zuckowski trifft sie gleich doppelt zu. Denn die Geburt seiner Tochter Anouschka verändert nicht nur das Privatleben des gebürtigen Hamburgers. Auch beruflich ist sie ein Wendepunkt. Denn nach der Geburt macht Rolf Zuckowski das, was viele Eltern tun: Er singt seiner Tochter etwas vor. Doch im Gegensatz zu vielen anderen denkt er sich viele der Lieder selbst aus – und legt damit den Grundstein zu einer Karriere, die ihn zu einem der erfolgreichsten deutschen Musiker aller Zeiten machen wird.

Mehr als 20 Millionen Tonträger hat Rolf Zuckowski inzwischen verkauft, bei Streamingdiensten wie Spotify werden seine Songs millionenfach gestreamt. Allein "In der Weihnachtsbäckerei" kommt auf mehr als 47 Millionen Streams, Lieder wie "Stups, der kleine Osterhase" oder "Wie schön, dass du geboren bist" sind inzwischen quasi deutsches Kulturgut geworden, das Genre Kindermusik ist durch ihn im Grunde in Deutschland quasi begründet und geprägt worden. Dennoch, als Kindermusiker würde er sich nicht bezeichnen, sagt er im OMR Podcast: "Ich bin ein Komponist und Textdichter".

Rolf Zuckowski hat auch Tabaluga miterdacht

Schon zu Schulzeiten gründete er eine Band, die Beathovens, die auf Englisch sangen, bis heute schreibt er Lieder, die sich eher an Erwachsene richten. Nach dem BWL-Studium begann er im Musikbusiness als Assistent der Geschäftsleitung beim Musikverlagshaus Sikorski, bevor er dann irgendwann die Seiten wechselte und als Künstler sein Geld verdiente. Nana Mouskouris Hit “Guten Morgen, Sonnenschein” stammt aus seiner Feder, auch die Figur und die Lieder des Musicals "Tabaluga" hat er gemeinsam mit Peter Maffay erdacht.

Die Rechte an letzterem, verrät er im Podcast, hat er irgendwann an Peter Maffay abgetreten. Dass daraus inzwischen eine Art Franchise mit Merchandising-Artikeln, Filmen und Co. geworden ist, hat er natürlich mitbekommen. Einen ähnlichen Weg mit Figuren wie Stups, dem kleinen Osterhasen, einzuschlagen, kam für ihn aber nicht in Frage. "Eine Merchandising-Welt um meine Lieder drumherum zu bauen ist nicht meine Ambition", sagt Rolf Zuckowski als er OMR-Gründer Philipp Westermeyer zur Aufnahme trifft.

"Ich brauche keine Villa in Sankt Moritz"

Generell, macht er deutlich, definiere er seinen Erfolg nicht⁠ primär über das damit verdiente Geld. "Erfolg hat für mich nicht nur die wirtschaftliche Seite", sagt Rolf Zuckowski: "Ich hatte nie im Kopf, dass ich eine Yacht im Mittelmeer oder eine Villa in Sankt Moritz oder irgendwie sowas bräuchte." Der Verkauf der Rechte an seiner Musik kommt für ihn daher auch nicht infrage.

Der inzwischen 76-Jährige verzichtet inzwischen auch häufig auf Live-Auftritte, macht nur noch ausgewählte Dinge. Während der Corona-Pandemie hat er sich dafür einen anderen Zugang zu den Menschen erschlossen: Instagram. Seit 2018 hat er dort bereits einen Account. im März 2020 beginnt er, Live-Streams bei Instagram und Facebook aus seinem "Dachstübchen" (O-Ton Zuckowski) zu übertragen – einfach mit dem Handy. Inzwischen folgen ihm mehr als 55.000 Menschen bei Instagram, auch bei Tiktok ist er bereits seit einigen Jahren aktiv.

Im OMR Podcast erzählt Rolf Zuckowski, wieso er sich auch im fortgeschrittenen Alter so stark mit Social Media auseinandersetzt, mit welchem Song sein Sohn Alexander indirekt den Eurovision Song Contest gewonnen hat und wie Streamingdienste das Leben von Musikern wie ihm verändert haben.

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Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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