Winning The Algorithm-Game: So holt Ihr bei Facebook, Instagram & Co. maximale Reichweite
Hat Stephen Davies die Algorithmen aller großen Plattformen decodiert?
- Welche Optionen haben digitale Publisher auf den großen Plattformen?
- So funktioniert der Facebook-Algorithmus
- So funktioniert der Instagram-Algorithmus
- So funktioniert der Youtube-Algorithmus
- So funktionieren die Algorithmen von Linkedin und Twitter
Publisher stehen vor großen Herausforderungen: Durch Änderungen an Newsfeed-Algorithmen drosseln die großen Plattformen und damit häufig wichtigsten Traffic-Lieferanten die Reichweiten drastisch. Nur ein Bruchteil der Fans und Follower bei Facebook, Instagram, Youtube & Co. bekommen Beiträge noch in die Timeline gespült, wenn digitale Medienmacher keine Budgets in Ads investieren. Doch es geht auch anders, wie der Londoner Digital-Experte Stephen Davies zeigt – mit einfach umzusetzenden Tricks und Kniffen, die die organische Reichweite deutlich steigern können.
Mit dem Aufstieg der großen Plattformen hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur deren Relevanz für digitale Publisher enorm erhöht. Auch die Gefahr, sich von einem einzigen Traffic-Kanal abhängig zu machen, ist gestiegen. Denn ob, wann und wie Facebook, Instagram, Youtube & Co. ihre Newsfeed-Algorithmen ändern, lässt sich vorab nicht planen. Vor allem Medienmarken, deren Geschäftsmodell auf nur einer der großen sozialen Plattformen basiert, gehen so ein großes Risiko ein.
Zuletzt bekam das der Publisher „LittleThings“ im Zuge von Facebooks Änderungen am Newsfeed-Algorithmus zu spüren. Nach der Ankündigung Anfang des Jahres, die Sichtbarkeit von Publisher-Content zugunsten von Inhalten privater Personen einzuschränken, brach der über Facebook erreichte organische Traffic um 75 Prozent ein. Der erst 2014 gegründete Viral-Publisher musste Ende Februar dicht machen – verkündete kürzlich dann aber doch noch die Rettung in letzter Sekunde. Das Medienunternehmen „RockYou Media“ aus San Francisco hat LittleThings übernommen.
Welche Optionen haben digitale Publisher auf den großen Plattformen?
Facebook ist nicht die einzige Plattform, die durch Änderungen am Algorithmus für sinkende organische Reichweiten und Kopfschmerzen bei Publishern sorgt. 2016 verabschiedete sich auch Twitter von einer chronologischen Timeline, im selben Jahr folgte Instagram ebenfalls diesem Schritt.
Was können Medien und Publisher jetzt aber tun, um trotzdem das Optimum aus den großen Plattformen herauszuholen und Posts einer möglichst großen Zielgruppe anzeigen zu lassen? Stephen „Ste“ Davies, Digital-Stratege aus London und Betreiber des Blogs stedavies.com, hat zu diesem Zweck alle kommunizierten Informationen, Auswertungen Dritter und eigene Erfahrungen kombiniert. Das Ergebnis sind ein paar einfach umzusetzende Handlungsanweisungen und Tipps.
So funktioniert der Facebook-Algorithmus
Die Tipps, die dafür sorgen können, dass Facebook Euren Content einem möglichst großen Teil Eurer Fans ausspielt, sind teilweise selbsterklärend und hängen häufig davon ab, welche Post-Formate die Plattform aktuell bevorzugt und entsprechend pusht. Ste Davies fasst sie so zusammen:
- Teilt Content, der Fans und Leser dazu anregt, über das Thema zu diskutieren.
- Seid sparsam mit Links zu Eurer eigenen Seite. Klingt vor allem für klassische News-Seiten hart, die Leser auf ihre Seite ziehen wollen, macht laut Davies aber sehr viel Sinn. Facebook wünscht sich hochwertigen Content auf der eigenen Plattform. Als optimales Verhältnis nennt er 80 Prozent nativen, 20 Prozent owned Content. Das dürfte für viele Publisher, uns eingeschlossen, kaum zu erreichen sein. Sich hin und wieder ein Link-Out zu sparen, kann aber nicht schaden.
- Macht Live-Videos! Ein Format, das Facebook aktuell priorisiert, weil es ein bis zu sechs mal höheres Engagement erzeugt, als andere Arten von Posts.
- Ihr teilt einfach alles, was Ihr habt? Das ist laut Davies der falsche Weg, weniger ist mehr. Versetzt Euch in den Algorithmus und postet nur relevante Inhalte, von denen Ihr einigermaßen sicher seid, dass eure Leser damit interagieren.
- Ganz einfach: Verzichtet auf Clickbait, Aufforderungen zum Liken, Teilen oder Kommentieren.
So funktioniert der Instagram-Algorithmus
Laut Ste Davies gelten für Instagram zwar auch Regeln, um die Reichweite Eurer Posts zu erhöhen. Die lassen sich aber relativ einfach mit „Seid aktiv!“ zusammenfassen:
- Postet regelmäßig. Einmal pro Woche ist ein bisschen wenig, auf Facebooks Foto-Plattform darf es deutlich mehr Output sein.
- Bei Instagram gilt: Wer nur postet, aber nicht mit Inhalten und Personen, die thematisch zum eigenen Account passen, interagiert, verschenkt massiv Potenzial. Also kommentiert für Euch spannenden Content.
- Timing? Das spielt laut Davies, anders als bei Facebook, Twitter und Youtube keine Rolle. Wenn Ihr passenden Content habt, raus damit.
- Nutzt Hashtags. Die helfen zwar nicht dabei, dass Eure Posts in den Timelines Eurer Fans prominenter angezeigt werden, machen sie aber unter „Entdecken“ auffindbar.
So funktioniert der Youtube-Algorithmus
Der Youtube-Algorithmus ist laut Ste Davies einer der kompliziertesten. Wer Video-Content produziert, kommt allerdings nicht drumherum, sich intensiv damit zu beschäftigen. Dafür ist Googles Video-Plattform als zweitgrößte Suchmaschine der Welt dann doch zu relevant…
- Was man immer wieder hört, spielt auch laut Davies eine wichtige Rolle bei Youtube: Regelmäßigkeit. Nicht umsonst haben große, erfolgreiche Youtuber einen klaren Veröffentlichungsplan und laden Videos meistens zur selben Uhrzeit am selben Wochentag hoch. Das erfreue nicht nur den Algorithmus von Googles Videoplattform, sondern natürlich auch die Zuschauer, die so wissen, wann sie mit neuem Content rechnen können.
- Sammelt Abonnenten. Vor allem am Anfang alles andere als einfach, aber dennoch absolut relevant. Verlinkungen und Hinweise in anderen, bereits reichweitenstärkeren Kanälen helfen. Und auch die Bitte um ein Abo in den Videos selber ist nicht umsonst gang und gäbe.
- Watchtime ist zwar nicht alles, aber auf jeden Fall einer der relevantesten Faktoren für einen erfolgreichen Youtube-Kanal. Klar, der Content muss zur Zielgruppe passen und entsprechend hochwertig sein. Damit die Videos dann aber auch angeschaut werden, sollte direkt am Anfang deutlich gemacht werden, worum es geht und warum unbedingt bis zum Schluss geschaut werden soll.
- Länge ist nicht alles, im Falle von Youtube-Videos aber durchaus entscheidend. Optimalerweise dauern Videos sieben bis 16 Minuten. In diesem Bereich sei das Engagement und die Viewer-to-Subscription-Rate am besten.
So funktionieren die Algorithmen von Linkedin und Twitter
Die drei erwähnten Plattformen sind für Publisher zwar vermutlich am relevantesten, weil am größten. Das heißt aber natürlich nicht, dass andere Netzwerke und Dienste ignoriert werden sollten. In seinem „Guide to Decoding the Social Media Algorithms“ geht Ste Davies daher auch ausführlich auf das US-Karrierenetzwerk Linkedin und Twitter ein.
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