Von Salitos bis Effect: Wie Andreas Herb von Paderborn aus das Getränke-Business aufmischt
Aus seinem Unternehmen hat er eine Multi-Brand-Firmengruppe gebaut – und der Chef selbst ist inzwischen ein Social-Media-Phänomen
Andreas W. Herb hat als Bank-Azubi nebenbei eine Disco betrieben und dann mit der MBG-Group ein Millionen-Business mit Getränken aufgebaut. Mit Marken wie Salitos, Effect oder 9 Mile Vodka mischt er von Paderborn aus den Markt auf – und ist dabei nebenbei selbst zum Social-Media-Star geworden.
Wie man es als junger Mensch mit der Stadt Paderborn hält, wird auch am Spitznamen deutlich, den man ihr gibt: Die einen nennen sie "Paderboring", die anderen "Partyborn". Die einen wollen möglichst schnell Weg aus Ostwestfalen-Lippe, die anderen genießen die Mischung aus ländlichem Leben und Universitätsstadt-Flair. Und dann gibt es Andreas W. Herb, eine Art fleischgewordenen Partyborner. Den zieht es raus aus der Stadt, der er gleichzeitig bis heute treu geblieben ist.
Nach einer Ausbildung bei der Volksbank, beginnt Andreas Herb mit dem Vertrieb von Getränken. "Ich hatte null Kapital und nur ein paar Kisten Bier im Kofferraum", erzählt er im OMR Podcast. Schon während der Ausbildung hatte er parallel mit Freunden eine Disco in Paderborn betrieben. Es lief, laut Herb, ziemlich gut: "180 Quadratmeter, 1.500 Gäste auf einem Mittwoch". In der Bank habe man die Kombination allerdings nicht so gerne gesehen. Andreas Herb lernte dafür, wie der Einkauf von Getränken funktioniert – und welche Sorten gerade angesagt sind.
Effect sollte das Anti-Red-Bull werden
Mit dem Vertrieb der mexikanischen Biersorte "Sol" fängt er an. Später kümmert er sich auch um den Vertrieb von Red Bull und Miller-Bier in Deutschland. Der heutige Name seines Unternehmens, MBG Group, hat seine Wurzeln in dieser Zeit. MBG, das steht für Miller Brands Germany. Heute ist das Unternehmen aus Paderborn aber längst mehr als ein Distributeur von Getränken anderer Marken. Andreas Herb und sein Team haben mit Marken wie Salitos, Effect oder 9 Mile Vodka längst eigene Brands etabliert, mit denen seine Firmengruppe einen dreistelligen Millionenumsatz generiert.
Speziell die Entwicklung des Energydrinks Effect ist dabei ein Gamechanger gewesen – bei dem Andreas Herb etwas Geduld aufbringen musste. Denn eigentlich hatte er sich geschworen, nicht gegen Red Bull und dessen zahlreiche Nachahmer mit einem eigenen Produkt anzutreten. Doch dann konsolidierte sich der Markt und er witterte eine Chance. Beim Markenaufbau setzt er dabei bewusst auf eine Anti-Red-Bull-Strategie. Er habe bewusst auf Tiere auf der Dose verzichtet, sagt Herb. Kein Horse, kein Shark, kein Rhino. "Never ever". Stattdessen ein puristisches Design und eine Strategie, die ohne die ganz großen Investitionen in Sport à la Red Bull auskommt. Weltweit werde der Markt zwar von Red Bull, Pepsi (Rockstar) und Coca Cola (Monster) dominiert, sagt Andreas Herb. Aber regional? Da sieht der CEO der MBG-Group Chancen.
Vom Firmenchef zum Influencer
Beim Ausbau des Geschäfts setzt er dabei längst nicht mehr nur auf den deutschen Markt. Salitos sei in Spanien inzwischen sehr stark, verrät er im Podcast. Und auch andere Destinationen würden für sein Marken-Portfolio immer interessanter. Albanien zum Beispiel. Dort entwickele sich gerade sehr viel, sagt er: "Das ist the next Mykonos, the next Ibiza". Und das bedeutet auch: Herb will mit seinen Marken präsent sein und an diesem Aufschwung teilhaben.
Um Vodka & Co. bekannter zu machen, setzt MBG einerseits auf Kooperationen mit Promis. Mit einer Vielzahl deutscher Rapper arbeitet das Unternehmen zusammen, damit sie in Musikvideos beispielsweise 9 Mile Vodka platzieren. Zum größten MBG-Influencer ist allerdings der Chef selbst aufgestiegen. Fast 170.000 Accounts folgen ihm inzwischen bei Instagram, mehr als 190.000 sind es bei Tiktok. Dass der 54-Jährige dort aktiv ist, ist dabei offenbar Ergebnis eines Scherzes. In einem Meeting mit seinen Marketing-Leuten habe er sich über Influencer-Konzepte geärgert, erzählt Andreas Herb: "Und dann habe ich, nur um sie zu foppen, gesagt: Das ist alles scheiße, ich mache das jetzt selbst mit dem Influencen."
Wie Andreas Herb seinen Content produziert, warum er nicht an den dauerhaften Erfolg von Creator-Marken bei Eistee oder Energy-Drinks glaubt – und warum er mit der MBG-Group jetzt sogar Kaviar anbietet, erzählt der CEO im OMR Podcast.
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