Wie Instagrammer mit Fuß-Fetisch-Inhalten mächtig abkassieren

Martin Gardt5.2.2018

Rund um Fuß-Fotos ist auf Instagram eine ganze Ökonomie entstanden

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Inhalt
  1. Foto-Macher, Foto-Käufer und Foto-Aggregatoren
  2. Direkte Bezahlung und Amazon-Wunschliste
  3. Das Fetisch-Business blüht bei Instagram

Instagram ist eigentlich ein Ort für Urlaubs-, Klamotten- und Essens-Bilder. Mit entsprechenden Motiven haben Influencer mit Millionen Followern auf der Plattform ein echtes Business aufbauen können. Es gibt aber auch Influencer der etwas anderen Art auf Instagram: Fuß-Models. Und die verdienen dank zahlungsbereiter Fuß-Fans gutes Geld mit Fotos ihrer Füße. OMR wirft einen Blick in die Szene.

Jessica Gould aus Kanada verdient mit Fotos und Videos ihrer Füße nach eigenen Angaben über 70.000 US-Dollar im Jahr – und sie ist damit nicht allein. Unzählige Fuß-Fetisch-Models nutzen Instagram als Marktplatz für ihren Fuß-Content und lassen ihre Follower dafür zahlen. 

Foto-Macher, Foto-Käufer und Foto-Aggregatoren

Auf Instagram tummeln sich drei Kategorien von Fuß-Accounts: Die Macher, die Käufer und die Aggregatoren. Die Käufer treiben das Business an. Meist sollen es Männer sein, die selbst wenig auf der Plattform aktiv sind und vor allem Fuß-Accounts folgen. Diese werden meist von Frauen betrieben, die Fotos von ihren Füßen machen und damit Geld verdienen wollen. 

Dazwischen fungieren die Aggregatoren als Verbinder zwischen den Models und möglichen Fans. Diese Accounts sammeln Fuß-Bilder auf der Plattform und dienen als Werbemöglichkeit für die Fuß-Models, die oft ihre Fotos bei den Account-Betreibern einreichen, um so neue Fans zu gewinnen. Zum Teil suchen sich diese Aggregatoren auch einfach Bilder „normaler“ Instagram-Nutzer, die zufällig ihre Füße fotografiert haben, schreibt The Outline. Ihr könntet also auch auf einer dieser Seiten landen.

Neben diesen Aggregatoren sorgen die passenden Hashtags für Reichweite. Fuß-Fans finden Fotos unter #instafeet (1,4 Millionen Beiträge), #footmodel (1,5 Millionen Beiträge) oder #feet (9,1 Millionen Beiträge). Neue Follower sind für Fetisch-Models natürlich schwieriger zu bekommen, nicht jeder will öffentlich mit seiner Liebe für Füße in Verbindung gebracht werden. Durch eine clevere Monetarisierungs-Strategie der Models ist jeder neue Follower aber Gold wert.

Direkte Bezahlung und Amazon-Wunschliste

Die Fuß-Models haben einen cleveren Weg gefunden, über ihre Instagram-Accounts Geld zu verdienen. Viele stellen ihre Profile auf privat, sodass Interessierte sich „bewerben“ müssen, um Zugang zu den Fotos zu bekommen. Wer per Paypal Geld überweist oder Produkte von der Amazon-Wunschliste des Fuß-Models für sie kauft, wird als Follower angenommen. 

Instagram Fuß-Fetisch-Account

Der Account von Jessica Gould ist privat. Wer Fotos sehen will, muss zahlen.

Eine andere Variante an das Geld der Fans zu kommen, sind sogenannte Custom Videos und Fotos. Die Fans schreiben die Models per Instagram-Direktnachricht an und wünschen sich ein Fuß-Video in einer speziellen Umgebung oder Fotos aus bestimmten Perspektiven. Teilweise werden für längere Videos mehrere Tausend US-Dollar fällig. Die bereits angesprochene Jessica Gould aus Kanada verdient durch Geldsendungen, Verkäufe von Custom Videos und Fotos sowie Amazon-Wunschlisten-Geschenke nach eigenen Angaben über 70.000 US-Dollar pro Jahr. Unter ihrem Künstlernamen Miss Scarlett Vixxen erreicht die 32-Jährige über 15.000 Nutzer auf Instagram – obwohl ihr Kanal privat ist. 

Das Fetisch-Business blüht bei Instagram

Andere große Fuß-Influencer kommen auf noch mehr Follower und betreiben zum Teil gleich mehrere Accounts. Jessica Gould verdiene vor allem so viel, weil sie noch ein zweites Fetisch bediene: Finanzielle Dominanz. Dabei fungieren Männer ganz bewusst als finanzielle Sklaven und bieten regelmäßig Tribute an. Die typischen Hashtags für die Art von Fetisch lauten #findom (über 400.000 Beiträge auf Instagram) oder #paypigs (über 140.000 Beiträge).

Für Jessica Gould sei Instagram das Lebenselixir für ihr Business. Die Plattform scheint sich hervorragend als Marketing-Hebel für die Fetisch-Industrie zu eignen. Und das obwohl die Regeln rund um sexuellen Content extrem streng sind. Aber Füße sind für die meisten eben doch nicht besonders anrüchig, Fuß-Models dürften also noch sehr lange ihr Business auf der Plattform ankurbeln können.

Influencer MarketingInstagramSocial Media
MG
Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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