Altkanzler Gerhard Schröder im OMR Podcast: Über US-Wahl, Wagniskapital und Social Media

Martin Gardt18.11.2020

Ein wilder Podcast-Ritt durch die großen Themen unserer Zeit

Altkanzler Gerhard Schröder im OMR Podcast
Philipp Westermeyer (l.) im Gespräch mit Gerhard Schröder
Inhalt
  1. US-Wahl und Chancen für Deutschland
  2. Optimismus für das, was jetzt kommt
  3. Unser Podcast-Partner heute:
  4. Alle Themen des OMR Podcasts mit Altkanzler Gerhard Schröder im Überblick:

Immer wieder taucht Altkanzler Gerhard Schröder auf dem Radar auf: Manchmal geht es um Russland, manchmal um den Instagram-Kanal seiner Frau und manchmal um ein Meinungsstück von ihm in einer großen deutschen Tageszeitung. Im OMR Podcast geht es um all diese Themen und mehr. Philipp Westermeyer hat er erzählt, was er über die US-Wahl denkt, warum er sich für Linkedin als Social-Kanal entschieden hat und wie Deutschland zukunftsfähiger werden kann.

„Meine Frau hat einen Instagram-Account, auf dem ich immer mal wieder auftauche“, sagt Gerhard Schröder im OMR Podcast. Soyeon Schröder-Kim lässt die knapp 20.000 Follower immer wieder am Alltag der beiden teilhaben – und zeigt ihren Mann auch mal beim Kochen. Gerhard Schröder ist lieber in einem anderen Netzwerk unterwegs: „Ich selber bin bei Linkedin, nicht ohne wenige Follower zu haben.“ Fast 35.000 sind es um genau zu sein. Gerade erst gab’s auch die Auszeichnung als eine der „Top Voices 2020“ auf Linkedin für den Altkanzler. „Ich bin da ein Mal die Woche, soweit das möglich ist. Ich sehe immer wieder spannende Kommentare von Menschen, die meine Beiträge gesehen haben“, so Schröder. „Für mich eine neue Erfahrung aber eine wichtige.“ Auch einen eigenen Podcast nimmt er mittlerweile auf. „Gerhard Schröder – Die Agenda“ erreicht nach eigenen Aussagen über 160.000 Abonnenten.

US-Wahl und Chancen für Deutschland

Das große aktuelle Thema im Gespräch zwischen dem ehemaligen Kanzler und dem OMR-Gründer ist natürlich die Wahl in den USA. „Trump hat weniger regiert, als dass er das Land gespalten hat“, sagt Gerhard Schröder. „So ein gespaltenes Amerika kann seine Aufgaben für die Welt dann nur bedingt erfüllen.“ Besonders begeistere ihn die designierte Vizepräsidenten Kamala Harris: „Von dem was sie sagt und aus welcher politischen Ecke sie kommt, eine beeindruckende Frau. Wenn man weiß, wo man herkommt, weiß man auch, wo man hingehört.“

Er sei optimistisch, dass die USA wieder ein vertrauenswürdiger Partner sein können, richtet den Blick im OMR Podcast dann aber lieber auf Deutschland und Europa. Der Kontinent werde in Zukunft nur mithalten können, wenn die EU mehr in Forschungs- und Entwicklungsaufgaben investiere. „Dass man immer noch Milliarden in die Landwirtschaft steckt und bei Investitionen in Bildung zurückhaltender ist, das kann so nicht bleiben“, so Gerhard Schröder. Bei der Debatte um den Klimawandel mahnt er gleichzeitig zu Geduld: „Wir müssen schnell machen, aber wir können die demokratischen Strukturen nicht einfach außer Kraft setzen.“ In einer Demokratie müsse man zur Kenntnis nehmen, dass Entscheidungen langsamer getroffen werden als in einer Diktatur. Als Aufsichtsratsvorsitzender des russischen Gasriesen Rosneft und der Nordstream-Pipelines wirbt er gleichzeitig dafür, dass Gas als Übergangstechnologie unerlässlich sei. Gleichzeitig gehöre erneuerbaren Energien ohne Frage die Zukunft

Optimismus für das, was jetzt kommt

Insgesamt wirkt Gerhard Schröder im Gespräch extrem optimistisch, was die Zukunft Deutschlands angeht. Die Regierung habe die Corona-Krise aus seiner Sicht bisher gut bewältigt. Die soziale Marktwirtschaft sei weiterhin der große Trumpf, um die Balance zwischen Wirtschaftskraft und sozialer Gerechtigkeit zu halten. „Ich möchte gegenwärtig in Amerika nur als absolut wohlhabender Mensch leben. Sonst nicht“, sagt Schröder. Weil das marktwirtschaftliche Prinzip so fest verankert sei, mache er sich auch keine Sorgen über große Investitionen aus dem Ausland – wie etwa von Tesla, das gerade in Brandenburg eine Fabrik baut. Auch US-Unternehmen würden bald merken, dass ein Betriebsrat dem wirtschaftlichen Erfolg nicht im Wege steht: „Die Betriebsratsvorsitzenden sind mindestens so interessiert am wirtschaftlichen Erfolg, wie alle anderen.“

Eine Sache würde sich der Altkanzler dann aber doch wünschen: „Ich fände es gut, wenn wir führend bei der Mobilisierung von Wagniskapital für Startups werden würden.“ Auch staatliche Institutionen und Fördergesellschaften müssten sich stärker dahin orientieren. „Wer anfängt, hat meist viel im Kopf aber wenig Kapital“, sagt Schröder. Die öffentliche Hand könne auch mal ins Risiko gehen. Die schreibe so oft viel Geld ab, da würden ein paar gescheiterte Investitionen nicht auffallen.

Welche deutsche Politikerin aus Gerhard Schröders Sicht gerade einen Wahnsinns-Job macht, wie er seine Freundschaft zu Wladimir Putin verteidigt und wie sein Verhältnis zu Angela Merkel heute ist, hört Ihr im neuen OMR Podcast.

Unser Podcast-Partner heute:

Erfolgreiche Digitalisierung im Business hängt nicht zuletzt an der Bandbreite, mit der man an das Internet angeschlossen ist. Unser Partner Vodafone hat gerade ein Angebot, dass Schluss macht mit zu wenig leistungsfähigen Verbindungen. Der Geschäftskundentarif „Red Business Internet & Phone“ bietet dank Vodafones firmeneigenen Glasfaser-Kabelnetz bis zu 1.000 M-Bit. Und das ganze aktuell zu einem Preis, bei dem man nicht zögern muss: nur 34,90 Euro (statt regulär 49,90). Alle Infos zum „Red Business Internet & Phone“-Tarif gibt es unter: vodafone.de/business-cable.

Alle Themen des OMR Podcasts mit Altkanzler Gerhard Schröder im Überblick:

  • Wie kam es dazu, dass Gerhard Schröder jetzt auch einen Podcast hat? 
  • Friedrich Merz hatte zuletzt gesagt: „Im Augenblick gibt es eine Machtverschiebung zwischen denen, die Nachrichten verbreiten, und denen, die Nachrichten erzeugen.“ Gibt Schröder ihm da Recht?
  • Über seinen mittlerweile nicht mehr ganz aktuellen Spruch: „Zum Regieren braucht man Bild, Bams und Glotze.“
  • Auf welchen Social-Plattformen ist Gerhard Schröder selbst aktiv?
  • Joe Biden wird nächster US-Präsident – und das mit 78 Jahren. Wäre er auch gern noch länger aktiv in der Politik geblieben?
  • Wie ist seine Einstellung zu Donald Trump?
  • Google, Facebook, Amazon sind die wertvollsten Unternehmen der Welt. Was hält Gerhard Schröder von der Entwicklung?
  • Ist der wirtschaftliche Vorsprung der großen Tech-Konzerne überhaupt aufholbar?
  • Glaubt er an öffentliche Projekt wie eine Suchmaschine oder eine Cloud aus der EU?
  • Hatte er Tesla und Elektromobilität schon als Kanzler im Blick?
  • Warum Amazon einen Betriebsrat braucht
  • Wie investiert Gerhard Schröder sein Geld?
  • Thema Russland: Warum ist er so eng an dem Land und einzelnen Unternehmen dran?
  • Warum Schröder nichts von der Renaissance der Kernenergie hält
  • Wie sieht seine Arbeit im Aufsichtsrat von Rosneft aus?
  • Über seine Freundschaft zu Wladimir Putin
  • Wie ist sein Verhältnis zu Angela Merkel
  • Ärgert er sich über die öffentliche Meinung zu Russland?
  • Wo sieht er die größten Zukunftschancen für ein Bundesland für Niedersachsen?
  • Welche deutsche Politikerin macht ihren Job gerade richtig gut?
  • Hat Gerhard Schröder das Gefühl, dass die Meinungsvielfalt in den Medien zurückgeht?
  • Ist er trotz Corona optimistisch, was die nächsten Jahre angeht?
  • Thema Klimawandel: Warum Entscheidungen auch bei diesem Thema manchmal länger dauern
  • Woher kommt Schröders Optimismus für die Zukunft?
OMR PodcastPolitik
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Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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