Bernhard Fischer-Appelt: Warum der Agenturgründer in Harvard die Zukunft erforscht
Im OMR Podcast spricht er über die deutsche Agentur-Landschaft und die Macht von Zukunftsprognosen
- Forschen in Harvard
- Unsere Podcast-Partner:
- Alle Themen des Podcasts mit Bernhard Fischer-Appelt im Überblick:
Schon im Alter von 20 Jahren gründet Bernhard Fischer-Appelt gemeinsam mit seinem Bruder Andreas die heute nach den beiden benannte PR- und Content-Marketing-Agentur fischerAppelt. Heute hat das Unternehmen nach eigenen Angaben 700 Angestellte und macht 70 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Im OMR Podcast erzählt die deutsche Agentur-Ikone, wie er das Wachstum über die Jahre angetrieben hat, woran er derzeit in Harvard forscht und warum Zukunftsprognosen heute verantwortlich für Milliardenbewertungen vieler Unternehmen sind.
„Wir haben uns schon als Bubis weit aus dem Fenster gelegt“, erzählt Bernhard Fischer-Appelt im OMR Podcast. „Unser erster Kunde war eine Kreisverwaltung, und die wollte direkt eine große Kampagne mit uns machen.“ So beginnt 1986 die Geschichte der PR-Agentur fischerAppelt in Hamburg. „Wir haben von Anfang an eine integriertere Kommunikation gemacht“, sagt Fischer-Appelt. „Irgendwann haben wir gedacht, das könnte man am besten im PR-Markt positionieren. Wir fanden, der war zu der Zeit noch sehr angestaubt.“ Heute gehört sie zu den drei größten Agenturgruppen Deutschlands. Anfang 2019 übernimmt das Unternehmen die Werbeagentur Philipp und Keuntje und reiht auf einen Schlag 200 Mitarbeiter in die eigenen Reihen ein.
Das Wachstum sei vor allem durch die Ausweitung der Themengebiete vorangetrieben worden. Über die Jahre entsteht aus einer PR-Agentur eine Gruppe mit verschiedenen thematisch spezialisierten Tochteragenturen. 2017 sorgt das Unternehmen für Aufsehen, als es fast das komplette E-Commerce-Team der Pleite-Airline Air Berlin übernimmt und die Performance-Agentur „fischerAppelt, performance“ gründet. Laut Bernhard Fischer-Appelt sei das Unternehmen immer aus dem eigenen Cashflow gewachsen – und das solle auch weiter so laufen: „Viele reden ja über Profitabilität. Aber das eigentlich Spannende für uns ist ja Liquidität.“ Denn mit diesem verfügbaren Kapital könne in das Wachstum investiert werden. „Weil die Kommunikation so komplex geworden ist, ist Größe ein echter Vorteil. Als One-Stop-Shop kann man Kunden viel mehr anbieten“, so Fischer-Appelt.
Forschen in Harvard
So richtig kann sich Bernhard Fischer-Appelt derzeit aber gar nicht so viele Gedanken über Profit und Liquidität seiner Firma machen. Seit Juli 2018 forscht er am Weatherhead Center for International Studies an der Harvard University. Eigentlich wollte er das nur ein Jahr lang machen, gerade hat er seinen Aufenthalt in den USA um ein weiteres Jahr verlängert. Sein Thema: Die Dekonstruktion von Zukunftsprognosen. „Die Geschichten, die zu digitaler Transformation gesponnen werden, haben mich gelangweilt“, sagt er. „Aus meiner Sicht ist nichts wichtiger, als dass es konkurrierende Modelle der Zukunft gibt.“
Er wolle vor allem Geschichten entzaubern, die ganz bewusst von einzelnen Akteuren gestreut würden: „Zukunftsprognosen sind zum Teil riesige PR-Blasen, die aus kommerziellen Interessen gesponnen werden“, sagt Fischer-Appelt. „In Amerika kann man den Börsenwert seines Unternehmens pushen, einfach, indem man Erwartungen weckt.“ So beruhten die Bewertungen von Tesla, Uber oder auch Googles Mutterunternehmen Alphabet auf den Erwartungen, dass autonomes Fahren ein Milliardengeschäft werde. Dem müsse man auch andere Ideen und Prognosen entgegensetzen.
Worum es am Ende in seinem Buch rund um seine Forschungsergebnisse gehen könnte, was Donald Trump PR-seitig richtig macht und warum er Silicon-Valley-Tourismus so absurd findet, erfahrt Ihr im neuen OMR Podcast mit Bernhard Fischer-Appelt.
Unsere Podcast-Partner:
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Alle Themen des Podcasts mit Bernhard Fischer-Appelt im Überblick:
- Update zu unserem Copyright-Schreiben an Netflix (ab 01:30)
- Wie kam es dazu, dass Bernhard Fischer-Appelt seine Agentur nach sich selbst und seinem Bruder benannt hat? (ab 03:21)
- Warum überhaupt noch während des Studiums eine Agentur gründen? (ab 04:19)
- Wie sind die Eckdaten rund um die Agentur fischerAppelt? (ab 06:13)
- Was waren die Meilensteine für das Wachstum der Agentur? (ab 06:46)
- Welche Kunden haben Fischer-Appelt über die Jahre am stärksten gepusht? (ab 10:15)
- Wäre eine Wachstumsstory von fischerAppelt auch in der heutigen Welt noch möglich? (ab 11:51)
- In der deutschen Agenturlandschaft gab es zuletzt eine spürbare Konsolidierung. Wie ist Bernhard Fischer-Appelts Blick auf die aktuellen Entwicklungen? (ab 14:13)
- Welche Geschäftsfelder machen den Großteil der Agentur-Arbeit bei Fischer-Appelt aus? (ab 15:23)
- Vor anderthalb Jahren hat er entschieden, in den USA zu forschen. Wie kam es dazu? (ab 16:14)
- Wie hat er überhaupt seinen Platz in Harvard ergattert? (ab 22:23)
- Welche Zukunftsprognosen untersucht Fischer-Appelt gerade? (ab 23:41)
- Ist Klimawandel auch eine Zukunftsprognose, die Interessen folgt? (ab 27:37)
- Elon Musk müsste ja ein wichtiger Protagonist in Fischer-Appelts Untersuchungen zu Zukunftsprognosen sein. Denn die liebt der Tesla-Chef ja. Wie sieht er den Mann? (ab 31:04)
- Ist die Automobil-Industrie getrieben von Zukunftsprognosen? (ab 35:26)
- Welche weiteren Unternehmen machen cleveres Storytelling rund um Visionen? (ab 37:19)
- Welche Persönlichkeiten findet Fischer-Appelt derzeit spannend? (ab 38:44)
- Wie kommt es, dass unprofitable Firmen wie Uber und WeWork trotzdem Milliarden wert sind? (ab 40:23)
- Was Trump aus PR-Gesichtspunkten alles richtig macht (ab 42:11)
- Kommt Bernhard Fischer-Appelt bald mit einem Buch zurück und übernimmt wieder Fischer-Appelt? Oder was plant er? (ab 47:39)
Viel Spaß beim Anhören – und vielen Dank für jede positive Bewertung!