Rechtssicher KI nutzen: Was erlaubt ist und was nicht

Bilder generieren, Texte schreiben oder auch Videos produzieren – es gibt nur noch wenig Content, den du nicht mithilfe von künstlicher Intelligenz erstellen kannst. Aber was ist eigentlich erlaubt?

Inhalt
  1. Wer hat die Rechte an KI-generierten Inhalten?
  2. Arbeit mit KI: Minimiere deine Unsicherheiten 

Besonders im Marketing kann generative KI hilfreich sein. Aber wem gehören eigentlich die Rechte an den Inhalten? Und musst du alles kennzeichnen, was mit KI generiert ist? Rechtsanwalt Dr. Nils Christian Haag klärt im Gespräch mit OMR-Education-Podcast-Host Rolf Hermann auf. 

Darf ich das jetzt einfach so veröffentlichen? Wenn du mit künstlicher Intelligenz (KI) Inhalte generierst, wirst du dir diese Frage so oder so ähnlich schon einmal gestellt haben. Der KI-Bereich hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt: Vor ein paar Monaten konnten die meisten Menschen noch einfach erkennen, welche Inhalte mit KI generiert wurden. Das ist durch Sora 2, Nano Banana und andere KI-Tools heute schwieriger als je zuvor. Besonders bei Bildern und Videos stellt sich hier die Frage: Besteht hier eigentlich so etwas wie eine Kennzeichnungspflicht? 

Dr. Nils Christian Haag ist Rechtsanwalt und Vorstand bei der Intersoft Consulting Services AG, zu der auch der Blog „Dr. Datenschutz“ gehört. Nils befasst sich bereits seit vielen Jahren damit, was im Internet urheberrechtlich und aus Datenschutz-Perspektive zu beachten ist. Er teilt seine Expertise auch immer wieder in den OMR Reports. Im OMR Education Podcast erklärt er Host Rolf Hermann, wie du KI-generierte Inhalte rechtssicher für dein Marketing nutzen kannst. 

Wer hat die Rechte an KI-generierten Inhalten?

Was ist erlaubt und wo gibt es rechtliche Risiken? Um diese Fragen beantworten zu können, lohnt sich ein Blick auf die Grundlagen.

Bilder und Urheberrecht 

Generell gilt, dass nur Werke von Menschen urheberrechtlich geschützt sind. Bei Bildern, die komplett mit KI generiert wurden, fehlt dieser Schutz. Allerdings: Nutzt du CI-Elemente oder dein Gesicht, greift das Marken- oder Persönlichkeitsrecht.

Free-Versionen und AGB

Kostenlose KI-Modelle sind beliebt, können aber rechtlich riskant sein. In vielen AGB sichern sich die Anbieter die Rechte an deinen generierten Inhalten und nutzen sie für das Training ihrer Modelle. Wenn du die Kontrolle und einen besseren Datenschutz willst, prüfe die Bedingungen oder wechsle auf eine Bezahlversion.

Was ist eigentlich geschützt?

KI-generierte Inhalte sind rechtlich nicht geschützt, weil sie keine menschliche Schöpfung sind. Nur eigene kreative Arbeit schafft Urheberrechte. Wenn du KI-Ergebnisse nutzt, prüfe, ob sie fremde Marken oder Stile verletzen. 

Rechte am Prompt

Auch ein Prompt kann rechtlich geschützt sein, wenn er besonders kreativ oder individuell ist. In der Praxis passiert das selten. Nur wenn du mit deiner Eingabe eine echte geistige Leistung erbringst, entstehen daraus Rechte. Meist bleibt der Prompt selbst frei von Schutz und Ansprüchen.

Markenrechte richtig sichern

Wenn du mit KI ein Logo, eine CI oder eine Figur entwickelst, kannst du sie als Marke eintragen. Erst ab diesem Zeitpunkt gilt der Schutz. Damit sicherst du dir die Rechte und kannst gegen eine Vervielfältigung vorgehen. Ohne Eintragung sind deine Inhalte nicht abgesichert.

Kennzeichnungspflicht bei KI-Content 

Generell musst du KI-Content fast nie kennzeichnen. Es gilt: Sobald du beispielsweise einen Text geprüft oder auch nur eine Sache verändert hast, hast du ihn dir angeeignet und kannst ihn unter deinem Namen
veröffentlichen. Eine davon sind Deep Fakes. Nils sagt in der Podcast-Folge:

Wenn ich Deep-Fake-Videos erstelle, sprich, ich habe ein Video von einer prominenten Person, und ich lege ihr andere Worte in den Mund, dann ist die Verpflichtung dort gegeben, dass ich das als KI-generiertes Bild kennzeichnen muss. 

Die zweite Ausnahme seien laut Nils PR-Texte: 

Wenn ich Texte für die PR-Arbeit automatisch generiere, auch dann muss ich sagen, dass es KI generiert ist. Aber sonst gibt es keine allgemeinen Kennzeichnungspflichten.

Arbeit mit KI: Minimiere deine Unsicherheiten 

KI hält Einzug in immer mehr Arbeitsbereiche. Viele Menschen
fragen sich, wie sie damit umgehen sollen. Das gilt nicht nur für die Rechtsbranche. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Weiterbildung findest du dich in der KI-Welt zurecht. Bei OMR Education vermitteln dir erfahrene Expert*innen das nötige Wissen – kompakt und verständlich. Du hast die Wahl zwischen E-Learning-Kursen, Online-Seminaren und Praxis-Guides.

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Nadine von Piechowski
Autor*In
Nadine von Piechowski

Nadine ist Redakteurin bei OMR Education und Expertin für Themen rund ums digitale Business und Online-Marketing. Für den OMR Report beschäftigt sie sich regelmäßig tiefgehend mit Updates, Trends und News aus der Digital-Branche.

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