KI in Unternehmen: Skalierung bleibt die größte Hürde – was Top-Performer anders machen
Immer mehr Unternehmen nutzen KI, aber die meisten stecken noch in Pilotphasen. Eine McKinsey-Studie zeigt, wie weit Unternehmen wirklich sind und was die erfolgreichsten KI-Anwender anders machen.
- Hürde zwischen KI-Tests und Skalierung
- Große Unternehmen ziehen davon
- Wirtschaftlicher Nutzen bleibt punktuell
- Marketing ist Vorreiter
- Was KI-Top-Performer anders machen
- Fazit
Künstliche Intelligenz ist endgültig in den Unternehmen angekommen. Das zeigt eine neue Studie von McKinsey Global. Neun von zehn Befragten geben an, dass ihre Organisationen KI regelmäßig nutzen. Trotzdem bleibt das Tempo des Fortschritts ungleichmäßig. Die Mehrheit nutzt KI nicht tief genug in ihren Workflows, um wirklich relevante, unternehmensweite Vorteile zu erzielen. Wir zeigen, was die neuen Zahlen über den KI-Fortschritt in Unternehmen zeigen und wie du die drängendsten Herausforderungen löst.
Hürde zwischen KI-Tests und Skalierung
Auf den ersten Blick sehen die jüngsten Ergebnisse der „State of AI in 2025“ von McKinsey Global positiv aus. 88 Prozent der befragten Unternehmen weltweit nutzen bereits KI in mindestens einem Prozess – ein deutlicher Anstieg gegenüber 78 Prozent im Vorjahr.
Doch: Zwei Drittel befinden sich weiterhin in der Experimentier- oder Pilotphase, also in kleinen, oft isolierten Projekten. Nur ein Drittel der Unternehmen hat begonnen, KI systematisch zu skalieren, etwa über Abteilungen und Geschäftsbereiche hinweg.
McKinsey unterscheidet dabei vier Reifegrade:
- Experimentieren – erste Tests, Proof-of-Concepts, Ideenfindung
- Pilotieren – Umsetzung einzelner Anwendungsfälle in kontrollierten Umgebungen
- Skalieren – erfolgreiche Anwendungen werden auf mehrere Bereiche übertragen
- Vollständig skaliert – KI ist fest in Kernprozesse integriert und automatisiert
Der Übergang vom Pilotprojekt zur Skalierung bleibt der Studie zufolge der zentrale Engpass. Die meisten Unternehmen scheitern nicht an der Technologie, sondern an Organisation,
Prozessen und Infrastruktur.
Große Unternehmen ziehen davon
Interessanterweise hängt die Skalierung stark von der Unternehmensgröße ab. Große Unternehmen mit über fünf Milliarden US-Dollar Umsatz gelingt die Skalierung deutlich öfter: Fast die Hälfte der Befragten aus diesen Organisationen hat diese wichtige Phase bereits erreicht.
Die Gründe dafür sind einfach: Große Unternehmen verfügen über höhere Budgets, um KI-Projekte zu finanzieren, interne Data-Teams aufzubauen und die Infrastruktur zu modernisieren. Außerdem besitzen sie in der Regel mehr Daten, die für KI-Modelle notwendig sind.
Wirtschaftlicher Nutzen bleibt punktuell
Gleichzeitig sind die langfristigen Auswirkungen der KI-Integration noch unklar. Zwar berichten 39 Prozent der Befragten von einem messbaren Einfluss auf den Gewinn (EBIT). Die Mehrheit davon ordnet den Einfluss aber bei unter fünf Prozent ein. Den größten Vorteil sehen die Unternehmen in qualitativen Effekten:
- 64 Prozent sehen durch KI eine höhere Innovationskraft
- 45 Prozent berichten von verbesserter Kundenzufriedenheit
- 45 Prozent sehen mehr Wettbewerbsdifferenzierung
KI zahlt sich demnach weniger auf kurzfristige Margen, sondern stärker auf Innovations- und Kundenwerte ein – Erfolgsfaktoren, die sich erst mit Skalierung finanziell niederschlagen.
Marketing ist Vorreiter
Eine besondere Rolle wird dem Marketing erteilt. Mehr als zwei Drittel der Befragten sehen durch KI Umsatzsteigerungen in Marketing und Sales. Das ist der höchste Wert aller Unternehmensbereiche. Die größten Treiber laut der Umfrage:
- Zielgenauere Kundenansprache
- Automatisierte Kampagnensteuerung
- Personalisiertes Content-Marketing
Tatsächlich integrieren auch Social-Media-Plattformen zunehmend KI-Funktionen in ihre Werbemanagement-Tools, um Unternehmen die Erstellung und Ausspielung personalisierter Anzeigen zu vereinfachen. Wie du das clever umsetzt, liest du in unserem Praxis-Guide Social Ads mit KI.
Was KI-Top-Performer anders machen
Die Studie beleuchtet auch die Erfolgsfaktoren der sogenannten „AI High Performers“. Das sind die Unternehmen, die durch KI einen Einfluss auf den Gewinn von über fünf Prozent beobachten. Sie machen etwa sechs Prozent der Stichprobe aus.
Bei ihnen zeigen sich klare Muster:
- Ambition: Die Unternehmen nutzen KI nicht nur für Effizienz, sondern gezielt für Wachstum und Innovation
- Struktur: Mehr als die Hälfte dieser Unternehmen hat ihre Prozesse grundlegend an KI angepasst (vs. 20 Prozent im Durchschnitt), statt sie „nur“ in bestimmten Teilen zu verändern. Insbesondere die Automatisierung von Prozessen mit KI ist ein wichtiger Bestandteil
- Führung: Führungskräfte treiben den Einsatz von KI aktiv voran. Sie sind dreimal häufiger direkt involviert und kommunizieren eine klare Vision als bei den anderen Unternehmen
- Investition: Über ein Drittel investiert mehr als 20 Prozent des Digitalbudgets in KI-Technologien. Im Schnitt liegt die Investitionsrate deutlich darunter.
Fazit
Technologie allein reicht nicht. Erfolgreiche KI-Transformation erfordert Skalierung – technisch, organisatorisch und kulturell. Im OMR Education E-Learning-Kurs „KI verstehen, implementieren und nutzen“ lernst du genau das. Du erfährst, wie Unternehmen KI strategisch einsetzen und welche Rolle Technologie, Organisation und Kulturwandel für eine erfolgreiche Nutzung spielen.