Sven Schmidt: SAP prüft angeblich Einstieg bei deutschem OpenAI-Konkurrenten Aleph Alpha

Florian Rinke26.3.2023

Im OMR Podcast spricht der Stammgast über aktuelle Deals und die Lage der Startup-Szene

Philipp Westermeyer und Sven Schmidt sprechen im Podcast über das OMR Festival und aktuelle Themen aus der Startup-Welt. Foto: Anne Orthen
Philipp Westermeyer und Sven Schmidt sprechen im Podcast über das OMR Festival und aktuelle Themen aus der Startup-Welt. Foto: Anne Orthen

Am 9. und 10. Mai findet das OMR Festival statt. Grund genug, dass Stammgast Sven Schmidt im OMR Podcast gemeinsam mit OMR-Gründer Philipp Westermeyer auf die diesjährigen Neuerungen bei der Digitalkonferenz blickt. Doch natürlich hat der Stammgast auch Thesen zu aktuellen Themen wie den Entlassungen bei den großen Tech-Konzernen und der Rettung der Silicon Valley Bank im Gepäck. Und dann enthüllt er noch eines der heißesten Gerüchte in der deutschen Startup-Szene.

Künstliche Intelligenz ist das Hype-Thema der Stunde – und nun will offenbar auch der deutsche Software-Riese SAP groß in das KI-Game einsteigen. Im OMR Podcast berichtet Stammgast Sven Schmidt von Gerüchten, dass sich der Dax-Konzern aus Walldorf mit rund 100 Millionen Euro an Aleph Alpha beteiligen möchte. Das Heidelberger KI-Startup käme damit auf eine Bewertung von rund 500 Millionen Euro. „Es ist eigentlich selten, dass eine erfolgreiche Firma wie Alpha so früh mit einem Strategen spricht“, sagt Sven Schmidt im OMR Podcast, der sich auf mehrere Quellen beruft. Doch im KI-Bereich sei der Kapitalbedarf extrem groß. „Du hast gigantische Kosten“, sagt Sven Schmidt und verweist auf auch das US-Unternehmen OpenAI, das sich zuletzt ebenfalls einen Strategen als Investor gesucht hatte: Microsoft. SAP reagierte am Wochenende zunächst nicht auf eine Anfrage von OMR zu diesem Thema.

Sven Schmidt ist extrem gut in der Startup-Szene vernetzt und bekannt für solche Insider-Informationen – aber natürlich handelt es sich zunächst einmal nur um ein Gerücht. Doch zumindest zum Anspruch von Aleph-Alpha-Gründer Jonas Andrulis würde es passen. Er betonte unlängst im OMR Podcast bereits, dass es sein Ziel sei, einen europäischen KI-Champion zu schmieden. Sven Schmidt ist generell davon überzeugt, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz viele Vorteile haben kann. „Im besten Fall sind wir in der Lage, über künstliche Intelligenz die Produktivität aller Menschen zu steigern“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter der Machineseeker Group aus Essen im OMR Podcast. Wenn es der Gesellschaft gelänge, die Risiken zu managen und die Vorteile mitzunehmen, werde dies Wohlstand für alle generieren. Er sagt aber auch: „Die Regulierung von künstlicher Intelligenz ist ein Thema, über das in den nächsten Jahren diskutiert werden muss.“ 

Sven Schmidt hält erstmals eine Keynote beim OMR Festival

Genau wie im vergangenen Jahr haben sich Sven Schmidt und OMR-Gründer und Podcast-Host Philipp Westermeyer wenige Wochen vor dem OMR Festival verabredet, um einen Blick auf die aktuellen Themen der Wirtschaft zu werfen – und natürlich auch wieder über das bevorstehende Event zu sprechen. Denn am 9. und 10. Mai werden erneut rund 70.000 Besucher*innen in Hamburg erwartet. Mit Tennis-Legende Serena Williams oder den Dax-CEOs Christian Sewing (Deutsche Bank) und Christian Klein (SAP) kommt auch in diesem Jahr wieder viel Prominenz nach Hamburg. Auch Sven Schmidt wird auf der Bühne zu sehen sein und erstmals eine Keynote halten, kontroverse Thesen inklusive.

Doch warum gibt es in diesem Jahr nur noch eine statt zwei Ticket-Kategorien? Machen sich die Sparmaßnahmen der Tech-Konzerne auch beim Festival bemerkbar? Wie geht OMR mit den hohen Hotelpreisen um? Und welche Rolle spielen dabei Kreuzfahrtschiffe und Zeltlager? Auch darüber sprechen die beiden im OMR Podcast, in dem Sven Schmidt außerdem verrät, welche Gäste er sich auf der Bühne wünschen würde – und warum ein potentieller gemeinsamer Auftritt von OMR-Stammgast und Doppelgänger-Podcast-Host Pip Klöckner und Investor Frank Thelen ihn ein wenig an einen Boxkampf erinnert.

„Krypto-Hype war ein großer Reichtumstransfer“

Mit seinem 10xDNA-Fonds hat Thelen in den vergangenen Monaten für viele Schlagzeilen gesorgt, da der Fokus auf Tech-Aktien sich im aktuellen Börsenumfeld als massive Wertvernichtung herausgestellt hat. Doch nicht nur die Kurse von Digitalkonzernen sind eingebrochen. Auch Krypto-Währungen, ein Hype-Thema der vergangenen Jahre, haben massiv an Wert verloren. Sven Schmidt hat die virtuellen Währungen schon immer kritisch gesehen. Aus seiner Sicht sei der Hype um Krypto-Währungen am Ende insbesondere ein großer Reichtumstransfer gewesen – bei dem Kleinanleger ihr Geld an die Initiatoren solcher Währungen verloren hätten.

Die Börsenturbulenzen sind natürlich auch eine Folge der Zinswende, die die Wirtschaft in den vergangenen Monaten vor große Herausforderungen gestellt hat. Das Ende des billigen Geldes hat viele Unternehmen kalt erwischt, überall werden Sparprogramme aufgelegt, müssen Mitarbeitende gehen. Auch und gerade in der Tech-Szene, wo Schwergewichte wie Meta oder Amazon kürzlich die nächste Entlassungswelle bekanntgegeben haben. Für die Beschäftigten sei dies natürlich schlimm, sagt Sven Schmidt. Doch aus seiner Sicht birgt die aktuelle Zeit auch viele Chancen. „Es ist volkswirtschaftlich immer die Frage, ob es gut ist, wenn vier, fünf große Tech-Firmen das Talent auf sich bündeln. Ich glaube, es ist nicht gut“, sagt der Stammgast im OMR Podcast. Aus seiner Sicht sei es besser für Volkswirtschaften, wenn das Talent in die Breite ginge, „wenn die selbst Firmen gründen, wenn die anderen Firmen helfen, groß zu werden“.

Im OMR Podcast verrät Sven Schmidt außerdem, warum viele US-Geldgeber aktuell zögern, in Europas Wagniskapitalfonds zu investieren, warum er das Vorgehen der US-Regierung im Fall der Silicon Valley Bank kritisch sieht – und welches Thema ihn und OMR-Gründer Philipp Westermeyer bei der Vorbereitung des Podcasts abgelenkt hätte.

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Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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