So pusht Ironman-Sieger Jan Frodeno seine Marke Ryzon zum Millionen-Umsatz

Martin Gardt11.11.2019

Im OMR Podcast erzählen Frodeno und Ryzon-Geschäftsführer Mario Konrad, warum Triathlon ein gutes Einstiegs-Business ist

Ryzon-Gründer
Jan Frodeno (Mitte) mit Ryzon-Geschäftsführer Mario Konrad (r.) nach der Podcast-Aufnahme mit Philipp Westermeyer

Als Jan Frodeno im Oktober in Streckenrekordzeit über die Ziellinie des Ironman auf Hawaii läuft, trägt er einen weiß-rot-grauen Rennanzug von Ryzon. Die Marke ist vielleicht noch nicht so bekannt wie Nike, Adidas & Co., aber sie wurde auch erst 2016 in Köln gegründet. Dahinter stecken drei Kölner, die Frodeno als Gesellschafter mit an Bord geholt haben. Im OMR Podcast sprechen der Weltklasse-Triathlet und Ryzon-Geschäftsführer Mario Konrad über Triathlon als Sprungbrett, die Vorteile des Direktvertriebs und siebenstellige Umsatzausfälle durch unterschätzte Nachfrage.

„Der Grund, warum wir Ryzon ins Leben gerufen haben, war, dass wir im Triathlon ja laufende Litfaßsäulen sind. Wir wollten etwas Minimalistisches kreieren“, sagt Jan Frodeno im OMR Podcast zu Philipp Westermeyer. Mario Konrad, Geschäftsführer bei Ryzon, wo Frodeno schon seit kurz nach der Gründung als Gesellschafter dabei ist, fügt hinzu: „Wir wollten eine Marke schaffen, die nicht nur für ein einzelnes Produkt bekannt ist wie einen Neoprenanzug oder eine Radhose. Das Tolle am Triathlon ist ja, dass es die drei großen Sportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen verbindet.“ 

Also startet Ryzon Ende 2016 mit der Planung, sich als Performance-Sportmarke für Triathleten & Co. zu etablieren – und gleichzeitig Freizeit-Produkte auf den Markt zu werfen. „Das Produkt, mit dem wir am meisten Umsatz machen, ist ein Triathlon-Anzug. Die Produkte, die wir am meisten verkaufen, sind Socken und Cappies“, sagt Konrad. „Wir machen jetzt seit zwei Jahren einen siebenstelligen Umsatz und sind beide Jahre um die 100 Prozent gewachsen.“ 

Direktverkauf on- und offline

Solche Triathlon-Anzüge kosten bei Ryzon zwischen 250 und 350 Euro. Das Unternehmen verkauft sie, Kappen, Socken und Zubehör wie Trinkflaschen ausschließlich direkt an die Kunden – vor allem über die eigene Webseite. Der zweite wichtige Verkaufskanal seien Triathlon-Events auf der ganzen Welt, wo das Team direkt auf die richtige Zielgruppe treffe. In der Trainingssaison habe Ryzon in diesem Jahr auch einen Pop-Up-Store auf Mallorca eröffnet, der gut funktioniert habe, einen kleinen Store in Köln betreibe das Unternehmen dauerhaft. Ein Drittel des Gesamtumsatzes macht Ryzon laut Geschäftsführer Konrad mittlerweile über solche Offline-Kanäle. 

Ryzon-Shop

Im Ryzon-Shop gibt es eine eigene Frodeno-Kollektion

„Handel ist für uns gar kein Thema“, so Konrad. „Du gibst ja immer mindestens 50 Prozent Marge ab, dafür, dass Zalando das Paket verschickt. Wir stecken das Geld lieber ins Produkt.“ Mit einer Handelsmarge im Hinterkopf müsse das Team immer überlegen, ob es bessere und meist teurere Materialien wirklich verwenden wolle, mit voller Kontrolle über den Vertrieb sei die Entscheidung für den optimalen Material-Mix einfach. Die Zielgruppe der Triathleten verdiene meist gut und sei bereit, Geld für Qualität auszugeben. „Wir haben in Deutschland zwei Warenkorb-Gruppen: 40 Euro und über 150 Euro“, sagt Konrad. Die eine Gruppe kaufe Mützen als Mode-Accessoire, die andere statte sich für das nächste Rennen aus. Bestellungen aus dem Ausland lägen meist deutlich über den 150 Euro. 

In diesem Jahr gab es laut Konrad eigentlich nur eine Bremse in der Entwicklung von Ryzon: „Wir haben relativ viele verlorene Sales, weil wir zu konservativ geplant haben“, sagt Konrad. Weil das Unternehmen noch mit eigenen Mitteln wachse, könne es nicht einfach „das Lager vollballern“, sondern müsse Schritt für Schritt und immer ein Jahr im Voraus planen. Der Umsatz, den Ryzon in diesem Jahr deshalb liegen gelassen habe, liege im hohen sechsstelligen bis niedrig siebenstelligen Bereich, so Konrad. 

Der Frodeno-Push

Verantwortlich für das schnelle Wachstum der Marke dürfte zu einem großen Teil Gesellschafter Jan Frodeno sein. Der aktuelle Ironman-Weltmeister absolviert seine Traithlons seit seinem Einstieg bei Ryzon nur noch in Anzügen der Marke – und zieht allein durch seine Leistungen viel Aufmerksamkeit auf das Produkt. Über anderthalb Jahre habe das Team gemeinsam mit Frodeno an seinem Anzug für sein Rekordrennen auf Hawaii gearbeitet. „Wir versuchen, uns sehr auf solche Storys zu konzentrieren, die über das typische Influencer-Ding hinausgehen“, sagt Mario Konrad. Das passe eh besser zu Frodeno, der im Podcast sagt: „Gebrandete Postings auf Instagram rauszuhauen, ist absoluter Horror für mich.“ 

Warum Ryzon bisher noch keine Investoren an Bord hat, wie das Triathlon-Business insgesamt funktioniert und was für ein Erlebnis der Sieg auf Hawaii für Frodeno war, hört Ihr im aktuellen OMR Podcast.

Unsere Podcast-Partner im Überblick:

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Unser nächster Partner ist eine Company To Watch – bestimmt von OMR. Die Jungs von SalesViewer standen beim OMR Festival 2019 in unserer Startup-Kategorie auf der Bühne und haben ihr Unternehmen vorgestellt. Mit SalesViewer könnt Ihr ganz einfach Eure anonymen Webseiten-Besucher entschlüsseln. Das Tool zeigt Euch an, ob diese von einem potenziellen Geschäftspartner kommen – so könnt Ihr gezielt auf neue Kunden zugehen. Besonders im B2B-Bereich ist das extrem hilfreich. Das wissen auch Kunden wie Stepstone, Flaschenpost oder Statista. Schaut einfach mal bei SalesViewer vorbei und probiert das Tool direkt aus. 

Viele Unternehmen arbeiten heute mit Freelancern zusammen, ihr auch? Dann solltet Ihr Euch mal HalloFreelancer, die neue Plattform von Xing anschauen. Auf dem Marktplatz finden Unternehmen die passenden Freelancer und können diese blitzschnell buchen. Auf der Plattform könnt Ihr während des Projekts direkt Aufgaben verteilen und mit den Kollegen kommunizieren. Das Ganze wird von Xing ermöglicht, wo schon jetzt über 400.000 Freelancer registriert sind. OMR Podcast-Hörer bekommen hier ein Whitepaper von HalloFreelancer, in dem Ihr erfahrt, wie Ihr am besten mit Freelancern zusammenarbeitet. Jetzt abrufen!

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Alle Themen des Podcasts mit Jan Frodeno und Mario Konrad im Überblick:

  • Ryzons Umsatz ist schon siebenstellig und das ohne Investoren: Wie haben die drei Gründer das Unternehmen aufgebaut? (ab 04:25)
  • Kleiner Rückblick auf die Karriere von Jan Frodeno (ab 05:22)
  • Wie hat sich das Gründerteam kennengelernt und das Unternehmen gestartet? (ab 08:48)
  • Wieso war Triathlon so ein gutes Sprungbrett? (ab 15:48)
  • Auf welche Distributionskanäle setzt Ryzon? (ab 16:44)
  • Muss Jan Frodeno wegen seines eigenen Unternehmens Ryzon auf gut dotierte Partnerschaften verzichten? (ab 17:34)
  • Welche weiteren Brands unterstützen Jan Frodeno derzeit? Und wie läuft die Zusammenarbeit? (ab 19:32)
  • Wie läuft das Sportlerleben von Jan Frodeno aktuell? Und kann er davon gut leben? (ab 22:46)
  • Wie entscheidet er, an welchen Rennen er teilnimmt? (ab 30:41)
  • Was war der größte Push für die Marke Ryzon bisher? (ab 33:34)
  • Wie macht Ryzon Marketing über Jan Frodeno hinaus? (ab 37:09)
  • Kommen viele Unternehmen auf das Unternehmen zu, um zu investieren? (ab 39:11)
  • Darum verkauft Ryzon nicht über den Handel (ab 42:27)
  • Ist Jan Frodeno auch in anderen Ländern ein Star? (ab 44:47)
  • Wie sieht der typische Warenkorb von Ryzon aus? (ab 47:28)
  • Wie wird Ryzon auf dem Anzug von Frodeno platziert, um aufzufallen? (ab 48:10)
  • Wenn Frodeno irgendwann aufhört, steigt er dann aktiver bei Ryzon ein? Welche weiteren Projekte begleitet er derzeit noch? (ab 54:14)
  • Wie viel muss man als Amateur trainieren, um in Hawaii mitmachen zu können? (ab 58:35)
  • Hintergründe zur Marke Iron Man (ab 1:02:39)
  • Wie viele Rennen läuft Frodeno jedes Jahr? (ab 1:06:44)

Viel Spaß beim Anhören – und vielen Dank für jede positive Bewertung!

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Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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