Paul Ripke machte Maultaschen zum Hit: So verkaufte er 10.000 Pakete in einer Stunde
Pari, Paultaschen und Podcast: Das große Update mit dem Social-Media-Star
Zwischen den Besuchen von Paul Ripke im OMR Podcast liegen knapp 15 Monate und etwa 35 Kilogramm. Jetzt ist der Influencer wieder da zum großen Update. Im Gespräch mit Philipp Westermeyer erklärt Paul Ripke, wie er sich in einem halben Jahr auf einen Marathon vorbereitet hat, warum seine Maultaschen-Version „Paultaschen“ trotz großem Erfolg zunächst ein Einmal-Projekt bleiben soll – und welche Konsequenzen er aus dem Shitstorm nach einer missglückten Werbekampagne für „Weight Watchers“ gezogen hat.
Paul Ripke hat eine Art Matrix erstellt, die dabei helfen soll, das Gleichgewicht zu wahren. Denn der Influencer hat im vergangenen Jahr gemerkt, dass es wichtig für ihn ist, die Balance zu halten. Partnerschaften mit Marken wie IWC, Adidas oder Porsche bilden einen Teil der Matrix. Eigene Projekte, Kollaborationen und unentgeltlicher Support bzw. auch soziales Engagement sind die drei anderen Bereiche. „Ich war schon ein bisschen im Ungleichgewicht und das habe ich jetzt verändert“, sagt Paul Ripke im OMR Podcast.
Jahrelang ging es für ihn rasant bergauf. Er begleitete die deutsche Fußball-Nationalmannschaft während der siegreichen Weltmeisterschaft 2014 als Fotograf, übernahm anschließend unter anderem Projekte in der Formel 1 für Mercedes, drehte Videos mit dem Rapper Marteria, startete den erfolgreichen Podcast AWFNR mit Moderator Joko Winterscheidt (hier zu Gast im OMR Podcast) und brachte seine eigene Modemarke Pari auf den Markt. Aus dem Fotografen Paul Ripke wurde der Influencer Paul Ripke, dem mittlerweile allein bei Instagram mehr als 900.000 Accounts folgen.
Nur Joe Rogan ist erfolgreicher als Paul Ripke
Doch dann kam 2022 der erste große Rückschlag. Eine Werbekampagne mit Weight Watchers missglückte. Denn die Abnehm-Marke hatte versucht, mit Paul Ripke als Gesicht über die Dating-App Tinder neue Kundinnen zu gewinnen. Statt eines Flirts mit dem Influencer bekamen sie allerdings Werbung für das Diät-Programm. Die Folge war ein Shitstorm, in dem sich auch Paul Ripke plötzlich wiederfand. „Es ist etwas dabei rausgekommen, was weder sie noch ich transportieren wollten“, sagt er rückblickend im OMR Podcast. Er beendete die Zusammenarbeit und änderte gleichzeitig auch einige andere Dinge. „Ich bin jetzt viel, viel strenger“, sagt er: „Tatsächlich lasse ich jetzt alles, wo mein Name oder mein Bild vorkommen, schriftlich freigeben.“
Andere Partnerschaften mit Marken laufen deutlich besser. Zum Beispiel mit dem Fitness-Tracker Whoop. Ein Jahr habe er über alle möglichen Kanäle versucht, das US-Unternehmen für eine Partnerschaft zu gewinnen, erzählt er. So habe er unter anderem alle deutschen Mitarbeitenden des Unternehmens angeschrieben in der Hoffnung, dass die von einem Paul Ripke schon mal gehört hatten. Denn obwohl er mit seiner Familie in Kalifornien lebt, ist er in seiner deutschen Heimat deutlich populärer als in den USA. Am Ende hatte er Erfolg. Und heute kennen sie bei Whoop alle diesen Paul Ripke – denn der mauserte sich nach eigener Aussage zum zweiterfolgreichsten Teilnehmer am Affiliate-Programm des Unternehmens. Nur US-Podcaster Joe Rogan habe mehr Kund*innen gewonnen, sagt Paul Ripke. Andere, wie Schwimm-Legende Michael Phelps oder Football-Star Patrick Mahomes habe er hinter sich gelassen. „Und die fragen sich jetzt: Was ist denn da los?“, sagt er und lacht.
10.000 Paultaschen in einer Stunde verkauft
Inzwischen kooperiert er auch mit dem Sportartikel-Hersteller Adidas. „Adidas kommt klassisch aus einer Hero-Marketing-Situation“, sagt Paul Ripke. Was er meint: in der Regel würde das Unternehmen aus Herzogenaurach mit Top-Sportlern zusammenarbeiten. Er selbst sei hingegen eher der Normalo. Doch genau das mache ihn für Marken interessant, sagt Ripke. Kooperationspartner Whoop habe dafür sogar einen Begriff: Achiever. Er sei jemand, der sich etwas vornehme und es dann auch durchziehe. So habe er sich beispielsweise rund sechs Monate lang auf einen Marathon vorbereitet – und sei diesen am Ende auch erfolgreich gelaufen. Den sportlichen Ehrgeiz sieht man ihm auch an. Seit seinem letzten Besuch im OMR Podcast im Dezember 2021 hat Paul Ripke knapp 35 Kilogramm verloren.
Kommt nun als nächstes der Triathlon? Paul Ripke will sich da nicht festlegen. Auch ein anderes Projekt war zunächst eine Art Art One-Hit-Wonder: die Paultaschen. Vor einiger Zeit hatte Ripke die Idee, eigene Maultaschen auf den Markt zu bringen. Ein Gespräch mit dem deutschen Marktführer Bürger verlief aber offenbar nicht so wie erhofft. Denn der Influencer wollte Maultaschen mit einer eigenen Rezeptur auf den Markt bringen. Sie sollten einen kalifornischen Flair bekommen, im Idealfall sogar mit Proteinen angereichert sein. Doch dazu sei Bürger nicht bereit gewesen, sagt Ripke – Konkurrent Settele hingegen schon. „Die waren auf Augenhöhe. Die haben den Gag verstanden“, sagt Paul Ripke. Innerhalb von einer Stunde habe man 10.000 Packungen verkauft. Der Erlös wurde gespendet.
Eine Wiederholung ist aktuell trotz des Erfolgs nicht geplant. Eine Hintertür lässt sich Ripke aber offen. Sollte ein Handelsriese wie Edeka Interesse anmelden, könnte man ja nochmal drüber nachdenken… Im OMR Podcast verrät der Fotograf und Influencer außerdem, warum in seinem Pari-Shop die Preise gewürfelt werden, welchen Kooperationspartner er gerne noch hätte und warum er mit einer Eisdiele in Heidelberg am Ende genauso glücklich wäre wie jetzt als Influencer.