Louis-Vuitton-Playbook: So will Johannes Kliesch mit Snocks weiter wachsen

Im OMR Podcast spricht der Gründer über Übernahmen, plötzlichen Reichtum und DHDL.

Philipp Westermeyer und Johannes Kliesch trafen sich zum dritten Mal für eine Podcast-Aufnahme
OMR-Podcast-Host Philipp Westermeyer und Snocks-Gründer Johannes Kliesch trafen sich zum dritten Mal für eine Podcast-Aufnahme. Foto: OMR
Inhalt
  1. Snocks baut ein House of Brands
  2. Ein Platz bei DHDL? Kliesch wäre dabei

Johannes Klitsch ist zum dritten Mal im OMR Podcast zu Gast – und gibt einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen rund um Snocks. Im Podcast erzählt er, warum er sich mit dem einst als Socken-Versand gestarteten E-Commerce-Player stark an einer Luxusbrand wie LVMH orientiert, wie er reagieren würde, wenn das Team von "Die Höhle der Löwen" bei ihm anklopfen würde – und warum der plötzliche Reichtum nach dem Einstieg eines Investors bei Snocks auch eine Herausforderung war.

Jahrelang hatte Johannes Klitsch sein Startup ohne Investor*innen aufgebaut. Und dann, 2022, stieg eine Private-Equity-Gesellschaft bei Snocks ein. Medien berichteten damals von einem zweistelligen Millionenbetrag, den Johannes Kliesch und Co. für einen Teil ihrer Anteile bekamen. Mit Ende 20 ist Johannes Kliesch Millionär – und muss erstmal lernen, was das bedeutet. "Geld zu haben, Millionen zu haben – das liest sich natürlich pressetechnisch immer mega. Aber das bringt auch auf einmal Herausforderungen mit in deinem Leben und stellt dich vor Fragen, mit denen du dich noch nie beschäftigt hast", erzählt der Gründer im OMR Podcast. Zum Beispiel: Warum mache ich das alles überhaupt? "Ganz viele verlieren ja den Drive, weil man ja eigentlich nicht mehr arbeiten müsste."

Johannes Kliesch, das kann man an dieser Stelle schon mal festhalten, hat den Drive noch nicht verloren. Er ist zum dritten Mal im OMR Podcast zu Gast, um ein Update über sein Leben und sein Business zu geben. Beim ersten Besuch im Jahr 2020 hatte Snocks gerade die Marke von zehn Millionen Euro beim Umsatz geknackt und Kliesch erzählte gemeinsam mit seinem Cousin Felix Bauer vom Start des Startups, das mit dem Verkauf von Socken anfangs speziell über den Online-Marktplatz von Amazon wächst. Drei Jahre später liegt der Umsatz schon bei mehr als 70 Millionen Euro und mit mehr als 88.000 Follower*innen ist Johannes Kliesch parallel zur Linkedin-Größe aufgestiegen.

Snocks baut ein House of Brands

Und heute? Da liegt der Umsatz bei mehr als 130 Millionen Euro, Klieschs Cousin hat sich operativ zurückgezogen. Amazon ist noch wichtig, aber neben Plattformen wie Zalando oder dem eigenen Online-Shop nur ein Kanal von vielen. Und Johannes Kliesch hat die Sinnfrage überwunden – und damit begonnen, die nächste Stufe der Unternehmensentwicklung zu zünden. "Wir glauben sehr stark an ein House of Brands. Ich will nicht zu reißerisch klingen, aber so wie Louis Vuitton." LVMH, das Unternehmen hinter der Marke, ist heute der größte Luxushändler der Welt, ein Markenreich mit Ikonen wie Moët & Chandon, Christian Dior oder Rimowa.

Auch Snocks hat damit begonnen, ein Mehr-Marken-Unternehmen zu werden – wenn auch auf anderen Level. Aktuell fokussiert sich das Unternehmen auf E-Commerce-Player, die man zu günstigen Bewertungen übernehmen und dann mithilfe der eigenen Stärken größer machen kann. So wie Oceansapart. Das D2C-Unternehmen hatte versucht, mit dem Verkauf von Leggins und Co. eine Art deutsches Lululemon aufzubauen, war nach anfänglichen Erfolgen aber in Schieflage geraten. Mit Femtis hat Snocks außerdem einen Anbieter von Periodenunterwäsche gekauft. Die Umsätze liegen im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Mithilfe von Snocks sollen sie wachsen – oder zumindest die Kosten dank Synergieeffekten sinken.

Ein Platz bei DHDL? Kliesch wäre dabei

Johannes Kliesch spricht relativ offen über Zahlen und Erkenntnisse. Beim OMR Festival hat er in einer Keynote verraten, was er und sein Team bei der Übernahme von Oceansapart gelernt haben (die Keynote gibt es hier kostenlos bei Joyn). Er könnte sich sogar vorstellen, vor den Augen der Öffentlichkeit Investments zu machen – im Fernsehen. Gefragt, ob er sich auch vorstellen könnte, bei "Die Höhle der Löwen" als Investor dabei zu sein, stimmt Johannes Kliesch eine Lobeshymne über das Vox-TV-Format an, das nach dem Start vor zehn Jahren Gründertum für eine breitere Öffentlichkeit erlebbar gemacht hat (Hier kannst du unseren achtteiligen Rabbit-Hole-Podcast über DHDL hören). "Es wäre eine coole Geschichte für mich, dass ich vor zehn Jahre anfange, das Format zu gucken und dann irgendwann selbst da sitze", sagt Johannes Kliesch.

Im OMR Podcast spricht Johannes Kliesch außerdem über seine Hochzeit und die Frage, welche privaten Momente er mit der Öffentlichkeit teilt und welche nicht. Im Podcast geht es außerdem darum, wie der Snocks-Gründer auf China-Konkurrenten wie Temu und Shein blickt und welchen Umsatz er sich zutrauen würde, wenn er jetzt ins Supplement-Business einsteigen würde.

OMR PodcastSnocksJohannes KlieschE-Commerce
Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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