Neue Studie von 5050 und Appinio: 59 Prozent würden künftig gerne mehr Elternzeit nehmen
Das Ergebnis der Umfrage zeigt: Das Thema trägt nach wie vor ein Stigma
- Ein kleiner Ausschnitt, zentraler Erkenntnisse:
- Ein Trend in die richtige Richtung: Väter und Elternzeit
Wenn Frauen Elternzeit nehmen, wird die Dauer häufig hinterfragt. Zu lang, zu kurz – egal wie, sie scheinen es vielen nicht wirklich recht machen zu können. Und Männer? Hier wird eine kurze Elternzeit vermeintlich eher akzeptiert und eine längere Dauer wiederum lobend kommentiert. In einer zweiten gemeinsamen Studie fragen 5050 by OMR und Appinio jetzt genauer nach: Warum ist das so? Wie empfinden Mütter und Väter? Welche Faktoren beeinflussen die Dauer der Elternzeit? Und welche Rolle spielt dabei Familienfreundlichkeit in Unternehmen?
„Die Studie verdeutlicht, dass wir als Gesellschaft noch einen weiten Weg vor uns haben. Obwohl Arbeitsmodelle zunehmend familienfreundlicher werden, zeigt die Realität, dass die Entscheidung zur Aufteilung der Elternzeit nach wie vor auf finanziellen Ressourcen basiert und Menschen aufgrund ihrer Elternschaft im Arbeitsumfeld Diskriminierung erfahren. Genau an dieser Stelle müssen wir strukturelle Veränderungen anstreben“, sagt Isabelle Gardt von OMR. Insgesamt haben 5050 by OMR und Appinio in einer Online-Studie 1.000 Mütter und Väter zwischen 20 und 60 Jahren in klassischer Bürotätigkeit aus unterschiedlichen Branchen befragt.
Ein kleiner Ausschnitt, zentraler Erkenntnisse:
37 Prozent der befragten Eltern denken, dass die Entscheidung für ein Kind ihre Karriere negativ beeinflusst hat, darunter 40 Prozent Mütter und 34 Prozent Väter. Auch Diskriminierung aufgrund der Elternschaft haben 41 Prozent der Mütter und 29 Prozent der Väter am Arbeitsplatz schon einmal erfahren müssen. Mit zunehmender Kinderzahl steigen die Werte, sogar knapp drei Viertel derer mit drei oder mehr Kindern waren schon betroffen. „Die Ergebnisse der Befragung zeigen sehr deutlich, dass wir gesamtgesellschaftlich noch ein ganzes Stück Weg vor uns haben und einiges für das Enablement von Elternschaft zu tun bleibt. Wir müssen sowohl als Arbeitgeber*innen, als Arbeitnehmer*innen, aber auch als Privatpersonen dazu beitragen, die Themen Elternschaft und Elternzeit im Job zu entstigmatisieren – für Mütter und für Väter!“, sagt Kolle-Rebbe-Direktorin Liane Siebenhaar.
Ein Trend in die richtige Richtung: Väter und Elternzeit
Eine positive Erkenntnis: 59 Prozent der befragten Väter und 43 Prozent der Mütter geben an, bei einer erneuten Elternzeit eine längere berufliche Auszeit nehmen zu wollen als sie es zuletzt getan haben. Die beruflichen Hauptgründe hierfür sind auf der einen Seite ein Mangel an Stellen, die eine gute Vereinbarkeit ermöglichen, im Kontrast dazu, aber auch die Familienfreundlichkeit der Arbeitgeber anderer Befragter, die die Entscheidung für ein längeres Ausscheiden leichter macht. „Vorgesetzte, die beim Thema Vereinbarkeit von Karriere und Familie nicht genügend Empathie entwickeln, werden sich mit einer höheren Fluktuation abfinden müssen“, schreibt Autor und Mitsubishi-Manager Roman Gaida zu den Ergebnissen.
Wie familienfreundlich Unternehmen insgesamt wahrgenommen werden, wie und aus welchen Gründen die befragten Eltern ihre Elternzeit zuletzt aufteilten und welche weiteren zentralen Ergebnisse die Umfrage brachte, könnt ihr euch in der Studie selbst anschauen. Zum kostenlosen Download geht’s hier!