Dieser Ex-Soldat hat mit Werbung am Artikelende eine Milliarden-Company aufgebaut
Taboola-Gründer Adam Singolda im neuen OMR Podcast
- Millionen-Investments und Konkurrenz aus Israel
- Alternativen zum „Walled Garden“ für Publisher
- Unsere Podcast-Partner
- Alle Themen vom Podcast mit Taboola-Gründer Adam Singolda (Podcast auf Englisch) im Überblick:
Insgesamt sieben Jahre ist Adam Singolda als Entwickler Mitglied des israelischen Militärs. 2007, nicht einmal ein Jahr später, gründet er das Content Discovery-Startup Taboola, zieht ein paar Monate danach nach New York – und peilt mit 800 Mitarbeitern an weltweit 14 Standorten eine Milliarde Dollar Umsatz für dieses Jahr an. Im aktuellen Podcast verrät er, wie sich die Branche um Werbung am Artikelende verändert, dass Facebook der größte Konkurrent ist und warum er einen IPO zumindest aktuell ausschließt.
Nach seinem Ausstieg beim Militär lebt Adam Singolda noch bei seinen Eltern in Israel und kauft sich einen neuen, großen Fernseher. Sendungen, die er wirklich gucken will, findet er aber nicht. Seine Erkenntnis: Es macht keinen Sinn, nach Inhalten zu suchen, die Inhalte sollen nach ihm suchen. „That was the beginning of Taboola in so many ways“, erinnert er sich im Gespräch mit Philipp Westermeyer. „Stuff should be finding us because we only have 24 hours a day.“
Im Juli 2007 gründet er deshalb das Startup Taboola, um genau diese Probleme zu lösen. Publisher können mit der Technologie Werbung am Artikelende einbinden, sogenannte Content Recommendations. Die enthalten entweder Vorschläge für weitere, passende Artikel desselben Publishers oder Inhalte Dritter. Das können ebenfalls Artikel sein, inzwischen aber auch Videos oder Produktseiten auf Online-Shops. Nur wenn ein Nutzer durch einen Klick auf die Boxen des Publishers die Seite verlässt, verdient Taboola auf CPC-Basis Geld und beteiligt den Publisher an den Einnahmen.
Millionen-Investments und Konkurrenz aus Israel
Das Geschäftsmodell erlebte in den vergangenen Jahren einen regelrechten Hype. Das hat auch dafür gesorgt, dass Taboola längst aus dem Startup-Status herausgewachsen ist. Bei der letzten großen Finanzierungsrunde sammelte das Unternehmen 117 Millionen US-Dollar bei einer Bewertung von knapp über einer Milliarde US-Dollar ein. Taboola beschäftigt aktuell rund 800 Mitarbeiter in Büros auf der ganzen Welt, kooperiert in Deutschland unter anderem mit t-online.de (Ströer) sowie welt.de (Axel Springer) und peilt für dieses Jahr eine Milliarde Dollar Umsatz an.
Die Konkurrenz schläft allerdings nicht. Outbrain, der wohl schärfste Konkurrent, auch global vertreten und mit fast 200 Millionen US-Dollar finanziert, kommt ebenfalls aus Israel. Vor allem im deutschsprachigen Raum nehmen außerdem Ligatus (Gruner + Jahr) und Plista (GroupM) am harten Kampf um die Werbung am Artikelende teil. Der wirklich größte Konkurrent ist laut Adam Singolda allerdings Facebook: „I call my space Discovery. And compare myself to Facebook and Instagram.“
Alternativen zum „Walled Garden“ für Publisher
Weil Publisher sich von den quasi geschlossenen Ökosystemen Facebook und Google nicht abhängig machen wollen, suchen sie nach Alternativen. Und die versuchen Taboola, aber auch Outbrain & Co. mit Tools für Redaktionen und Publisher zu liefern. Adam Singolda sagt: „If you as a publisher add another spot on the page and thats your growth strategy, you might not be here in two or three years.“ Und er hat noch eine Warnung – besonders im mobilen Zeitalter führe nämlich kein Weg an Bewegtbild vorbei: „If you are not investing in video revenue you are risking your future.“
Welche Ratschläge der Taboola-Gründer noch für Publisher hat, wie sein Unternehmen gegen „Fake News“ vorgeht und was an den immer wieder aufkommenden Gerüchten einer Fusion mit Outbrain wirklich dran ist, erfahrt Ihr im neuen OMR Podcast.
Unsere Podcast-Partner
Vielleicht haben es einige Hörer schon vermisst. Aber keine Sorge, Casper ist immer noch an Bord. Die berühmte Matratze wurde 2015 vom Time Magazine zur besten Erfindung des Jahres gewählt. Es gibt nur ein Modell in verschiedenen Größen und 100 Tage und Nächte Rückgaberecht (also genug Zeit zum Probeliegen) – einfacher kann der Matratzen-Kauf wirklich nicht sein. Im OMR-Büro gibt es schon zahlreiche Fans. Probiert es auch einfach mal aus. Für alle Leser und Hörer gibt es mit dem Gutscheincode „OMR” auf casper.com/omr 50 Euro Rabatt.
Welche Kosmetikbrand mischt die Branche in letzter Zeit mit der größten Neuerung seit Langem auf? Die Traditionsmarke Babor, die schon seit 60 Jahren in Deutschland am Start ist und mit 40 Millionen produzierten Hautpflege-Ampullen für Aufsehen sorgt. Vor einiger Zeit hatten wir ja Thorsten Helmes, Digitalchef der Marke, zu Gast. Nicht nur deshalb weisen wir gerne nochmal auf die Pflegeprodukte von Babor hin. Wenn Ihr Euch oder Euren Lieben zu Weihnachten etwas gutes tun wollt, dann werft mal einen Blick auf die verschiedenen Cremes und Ampullen. Mit dem Code „OMR“ bekommt Ihr bei babor.de 15 Prozent Rabatt auf Euren nächsten Einkauf. Viel Spaß!
Zum wiederholten Male als Partner mit an Bord sind die Kollegen von AdRoll, einer der führenden Performance-Marketing-Plattformen weltweit. Neben großen Kunden nutzen vor allem auch viele kleinere Clients die Self-Service-Plattform der Company. Jetzt hat das Unternehmen gemeinsam mit Econsultancy eine neue Studie veröffentlicht, die sich mit einem der zentralen Themen im Marketing beschäftigt: Attribution. Unter anderem werden folgende Fragen behandelt: Warum ist Attribution ein Prozess und kein Endzustand? Warum sind selbst kleinste Verbesserungen in dem Bereich wertvoll? Und weshalb gibt es kein eindeutiges Attributionsmodell? Wer sich die Insights kostenlos sichern möchte, schreibt einfach eine Mail an attribution@adroll.com.
Alle Themen vom Podcast mit Taboola-Gründer Adam Singolda (Podcast auf Englisch) im Überblick:
- So entstand bei Adam Singolda nach sieben Jahren beim Militär die Idee zur Recommendation Engine von Taboola (ab 3:10)
- Die ersten Umsätze hat Taboola 2012, fünf Jahre nach der Gründung, generiert (4:30)
- Das Geschäftsmodell von Taboola: So verdient das Unternehmen Geld (ab 5:05)
- 2012 hatte Taboola noch rund 20 Mitarbeiter, heute sind es insgesamt 800 und das Unternehmen peilt die Umsatz-Milliarde an (ab 6:20)
- Plant Adam Singolda einen IPO? (ab 7:05)
- Wie stellt Taboola die Qualität der empfohlenen Artikel und Produkte sicher? (ab 8:50)
- Welchen Preis pro Klick müssen Advertiser Taboola im Schnitt zahlen? (ab 10:40)
- Diese deutschen Publisher nutzen Taboola und deshalb sind solche Deals meistens exklusiv (11:20)
- Ligatus, Plista, Outbrain: So schätzt Adam Singolda die Konkurrenz auf dem deutschen Markt ein (ab 12:30)
- Deshalb ist Deutschland ein für Taboola sehr wichtiger Markt (ab 13:50)
- Facebook ist laut Singolda der größte Konkurrent – und der Grund, warum Taboola Tools für Publisher und Redaktionen entwickelt (ab 14:15)
- Warum kauft Taboola Firmen für bis zu dreistellige Millionenbeträge auf? (ab 16:00)
- Welche Rolle spielt Google Adsense laut Adam Singolda im Recommendation-Game? (ab 19:00)
- Diese Publisher hält der Taboola-Gründer für besonderes innovativ (ab 21:00)
- Publisher, die sich nicht ganz gezielt mit Traffic-Quellen außerhalb von Search, Facebook & Co. beschäftigen, riskieren laut Singolda ihre Zukunft (ab 22:30)
- Gibt es ein Erfolgsrezept, das Adam Singolda beim Aufbau einer Milliarden-Company geholfen hat? (ab 23:30)
- Woran liegt es, dass beide Global Player im Recommendation-Bereich – Taboola und Outbrain – aus Israel kommen? (ab 25:15)
- Wie geht Taboola gegen „Fake News“ vor? (ab 27:00)
- Arbitrage mit Content Recommendations: Geht Taboola gegen Clickbait-Publisher vor? (ab 29:40)
- Muss ein Publisher eine gewisse Traffic-Größe erreichen, damit eine Implementierung von Taboola Sinn macht? (ab 32:45)
- Was ist dran an immer wieder aufkommenden Gerüchten von Fusionen zwischen Taboola, Outbrain und anderen Marktteilnehmern? (ab 34:00)
- Das sind nach Umsatz die wichtigsten Märkte für Taboola (ab 35:35)
- Von wem lässt sich Adam Singolda als Gründer inspirieren? (ab 38:30)
Wie immer könnt Ihr den aktuellen OMR Podcast bei Soundcloud, iTunes (falls die aktuelle Episode noch nicht sichtbar ist, einfach abonnieren) oder per RSS-Feed anhören. Ihr könnt uns außerdem auf den Plattformen Spotify, Stitcher und Deezer finden. Viel Spaß beim Anhören – und vielen Dank für jede positive Bewertung.