Wie TV-Schrauber Sidney Hoffmann aus seiner Fernsehkarriere ein Autoteile-Business baut

Martin Gardt12.7.2021

Ihr kennt ihn aus Sendungen wie "Die PS-Profis" oder "Mein neuer Alter" – diese Bekanntheit nutzt Sidney Hoffmann jetzt für handfeste Geschäfte

Sidney Hoffmann im OMR Podcast
Sidney Hoffmann bei der Aufnahme für den OMR Podcast

Sidney Hoffmann ist eines der bekanntesten TV-Gesichter Deutschlands – zumindest im Zusammenhang mit Autos. Seit 2009 schraubt er in verschiedenen Fernsehsendungen an meist dicken Karren rum. Heute kennen ihn Millionen Menschen – und er werkelt auch abseits der Kameras an seinem Unternehmen „Sidney Industries“. Im OMR Podcast erzählt Hoffmann, wie sein Werkstatt-Business wirklich läuft, ob er sich selbst als Influencer versteht und welche Auto-Hersteller gerade einen richtig guten Job machen.

„Ich habe schon als Kind mit Autos gespielt und das wurde irgendwann mein Job“, sagt Sidney Hoffmann im OMR Podcast zu Philipp Westermeyer. „Ich habe immer wieder an Autos und Motorrädern rumgeschraubt, bin aber komplett Autodidakt.“ Irgendwann sei er trotz Autoleidenschaft in einer Ausbildung zum Werbekaufmann gelandet. „Ich habe aber eingesehen, dass mein Hobby einfach überhandnimmt“, erzählt Hoffmann. Er gründet 2007 mit seinem Jugendkumpel Jean Pierre „JP“ Kraemer die „Five Star Performance GmbH“ in Dortmund – der Heimat der beiden. Der erste Business Case: Felgen verkaufen auf Ebay.

Nach einem Bericht im TV-Magazin „Grip“ werden die beiden sympathischen Ruhrpottler gefragt, ob sie nicht mehr im Fernsehen machen wollen. 2009 starten Hoffmann und Kraemer beim DSF (ab 2010 Sport1) ihre Sendung „Die PS-Profis – Mehr Power aus dem Pott“. In dem Format suchen die Auto-Experten für Kund:innen einen Gebrauchtwagen und frischen das Teil wieder auf. Die Show wird zum absoluten Quotenhit für den Spartensender. „Die Ruhrpott-Art war sicher der Schlüssel für den Erfolg. Die kalte Schnauze“, sagt Sidney Hoffmann. Für ihn folgen weitere Sendungen wie „Mein neuer Alter“, „2 Profis für 4 Räder“ und aktuell „Sidneys Welt“ auf DMAX.

Die Leidenschaft steht im Zentrum

Hoffmann erlebt direkt am eigenen Leib, wie sich seine Bekanntheit auf weitere Geschäftsbereiche auswirken kann. Als Stars der Tuning-Szene läuft die gemeinsame Werkstatt von Kraemer und ihm sehr gut. 2012 gründen beide ihre eigenen Unternehmen. Hoffmann baut seitdem Sidney Industries („SIIND“) auf – eine Tuning-Werkstatt mit weiteren Business-Armen. Derzeit habe er aber vor allem Lust auf das Führen seiner Schrauber-Halle: „Ich könnte es viel größer machen. Aber ich will eigentlich nur noch in die Werkstatt“, sagt er. Und dennoch fügt er lachend an: „Wenn es nach meinem Steuerberater und dem Finanzamt geht, ist es ein Millionen-Business.“ 

Er verkaufe vor allem Felgen („1.000 Satz im Monat musst du schon verkaufen, damit das passt.“), Abgasanlagen und individuelle Teile. Komplettes Tuning übernehme sein Team aus zehn Leuten natürlich auch – er selbst komme nur noch selten wirklich zum Einsatz: „Weil ich so viel unterwegs bin, darf ich nur noch an meinen eigenen Autos schrauben“, so Hoffmann. Das aktuell größte Projekt für den Werkstatt-Bereich von Sidney Industries sei der Bau von „SIIND-Golfs“. Dafür habe er unzählige alte Golf 1 aufgekauft und ausgeschlachtet. Die werden mit neuer Technik ausgestattet und bekommen ein spezielles Design. „Ich hatte schnell über 100 Anfragen dafür. 15 Leute wollten auch direkt schon anzahlen“, sagt Sidney Hoffmann.

Ein bisschen Influencer

Das dritte Standbein neben seiner TV-Karriere und der Werkstatt ist sein Klamotten-Business. Er habe schnell gemerkt, dass darin Potenzial steckt. „Du bist in einer Autosendung, aber gefühlt fragen die Leute nur danach, was ich anhatte“, erzählt Hoffmann. „Ich habe direkt mein eigenes Label gegründet und selbst Klamotten gemacht.“ Heute verkauft er unter dem Dach von Sidney Industries Shirts, Kappen, Hoodies, Kennzeichenhalter, Schlüsselanhänger.

Mit seinen 260.000 Followern auf Instagram und nochmal 230.000 auf Youtube ist Sidney Hoffmann aber natürlich auch spannend für Sponsoring-Partner. „Ich bin nebenbei Influencer“, sagt er. Er habe seit 2012 langfristiger mit Red Bull, VW, dem Fahrwerkspezialisten KW Automotive und Akrapovic, einem Hersteller von Abgassystemen, zusammengearbeitet. Weil er so viel selbst mache, schaffe er es aber nicht, ständig neuen Content zu posten. „Da geht auch Geld verloren, wenn du das selber machst. Aber ich steh auf das Authentische“, so Hoffmann.

Kein Reichweiten-Bonus bei Porsche

Wenn Philipp so einen Experten schonmal im Podcast hat, spricht er mit ihm natürlich auch über seinen aktuellen Blick auf die Autoindustrie. Dabei ist Sidney Hoffmann ein wenig voreingenommen. Er ist riesiger Porsche-Fan und erzählt deshalb auch ganz begeistert davon, wie er als erster Kunde den neuen Porsche 992 GT3 abholen durfte. „Ich habe mir mit 30 den Traum vom ersten Porsche erfüllt. Seitdem habe ich diesen Virus in mir“, sagt er. In diesem Fall könne er aber nicht von seiner Reichweite profitieren: „Ich bezahle den ganz normal. Wenn ich gut verhandle, bekomme ich drei Prozent Rabatt.“ 

Insgesamt sehe der heute 41-Jährige derzeit mehrere Entwicklungen auf dem Automarkt: Erstens seien Youngtimer wie eben der Golf 1 extrem beliebt. Zweitens machten Koreanische Hersteller gerade viel richtig. Und drittens müsse sich Tesla auf mehr Konkurrenz gefasst machen. „Es gibt bei der Zielgruppe schon viele Tesla-Fans. Aber die anderen haben aufgeholt“, so Hoffmann. Insgesamt schaue er mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die E-Mobilität: „Ich als Petrol-Head liebe konventionelle Antriebe. Aber ich will ja up-to-date sein und das miterleben. Es schmerzt aber schon irgendwie. Es riecht nichts mehr. Du hast keine mechanischen Geräusche. Das ist komplett etwas anderes.“ 

Wie Sidney Hoffmann es zwischendurch geschafft hat, einen Bestseller zu schreiben, was ihn jetzt schon ein paar Monate lang mit OMR verbindet und wie sein aktuelles Verhältnis zu seinem ehemaligen Geschäftspartner JP Kraemer heute ist, hört Ihr im OMR Podcast.

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Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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