Dank Empfehlungen von Influencern: Wie Koro jetzt 60 Millionen Euro Umsatz macht

Martin Gardt2.8.2021

Koro-CEO Piran Asci spricht im OMR Podcast über die Skalierung mit Influencer Marketing, ausverkaufte Top-Seller und Großpackungen

Koro-CEO Piran Asci im OMR Podcast
Koro-CEO Piran Asci (r.) bei der OMR-Podcast-Aufnahme mit Philipp Westermeyer.

Koro ist mit Nussmusen und weiteren Lebensmitteln in Großpackungen zur bekannten D2C-Brand geworden. In diesem Jahr will das Unternehmen seinen Umsatz verdreifachen. Im OMR Podcast erzählt Geschäftsführer Piran Asci, wie er vom Werkstudenten zum CEO aufgestiegen ist, warum er 90 Prozent des Marketing-Budgets für Influencer ausgibt und weshalb er gerade eine Eisdiele eröffnet hat.

„Wir waren in der Schnittmenge aller Corona-Profiteure und das hat nochmal 30 bis 40 Prozent raufgepackt“, sagt Piran Asci zur Umsatzsteigerung von Koro. Das 2013 gegründete Unternehmen plant für 2021 mit einem Jahresumsatz von 60 Millionen Euro – 2019 habe der noch bei 5,5 Millionen und 2020 bei 20 Millionen gelegen. Dabei ist der Chef des erfolgreichen Unternehmens gerade einmal 28 Jahre alt. Asci war 2015 als Werkstudent eingestiegen und wird wenig später CEO, weil er in die kränkelnde Firma investiert. Aber wie geht das als Student? „Ich habe Yu-Gi-Oh!-Karten im großen Stil angekauft und in Amerika verkauft“, erzählt er. „Ich hatte mein Studium damit finanziert und dann 40.000 Euro in die Firma gepackt.“ Genauer könnt Ihr die verrückte Geschichte auch in unserem Artikel von 2020 nachlesen.

Wer Koro noch nicht kennt: Das Unternehmen ist mit Großpackungen vor allem im Food-Bereich gewachsen. So verkauft die Firma Kilogramm-Packungen von Nüssen oder Hanfsamen. Zu den Bestsellern zählen die Nussmuse in den 500-Gramm-Gläsern. „Die Kernidee ist, an den Ursprung zu gehen und mit hoher Flexibilität in Verpackungsart und -größe Produkte zu sourcen, um den Preisvorteil an die Kund:innen weiterzugeben“, erzählt Asci. Die etwa 1.000 Produkte sind also Eigenmarken – Koro hat die gesamte Lieferkette selbst in der Hand und verkauft vor allem über den eigenen Online-Shop direkt an die Zielgruppe. Der Top-Seller: Die Dattel-Haselnuss-Creme. „Wir sind seit sechs bis neun Monaten bei dem Produkt ausverkauft“, so der CEO.

Mit Influencern groß geworden

Um solche Verkaufserfolge zu feiern, schraubt Piran Asci seit seinem Aufstieg im Unternehmen vor allem an der Wachstumsstrategie und setzt voll auf Influencer Marketing. „Wir sind zuerst mit Fitness-Influencern auf Youtube gewachsen“, sagt er. „Damals gab es Influencer Marketing in dem Sinne noch gar nicht. Wir haben denen einfach Pakete geschickt, die haben die Produkte probiert und dann ist der Umsatz gestiegen. So sind wir sukzessive gewachsen.“ Und auch heute noch steht die Wachstumstrategie im Mittelpunkt. 90 Prozent der Marketing-Ausgaben von bis zu 350.000 Euro im Monat würden bei den 600 bis 650 Influencern landen, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitet. „Wenn ich an die Zeit des Anfangs denke, ärgere ich mich manchmal darüber, dass wir nicht noch viel mehr Geld für Youtube-Influencer ausgegeben haben. Da sind schließlich riesige Marken entstanden“, so Piran Asci. 

Dabei habe Instagram heute Youtube als wichtigsten Kanal abgelöst. Das heiße aber nicht, dass das langfristig so bleiben muss: Wir gucken immer, auf welchen Kanälen Empfehlungen noch Relevanz für die Kund:innen haben“, sagt der Koro-CEO. Deshalb spiele auch Podcast-Werbung eine große Rolle im Marketing-Mix – die nativen, von den Hosts eingesprochenen Werbespots sind ja irgendwie auch Influencer Marketing. Egal auf welchem Kanal stehe die Skalierung im Mittelpunkt. Koro achte vor allem auf die Verwaltungskosten pro Creator, um rentabel zu bleiben. Deshalb gebe es eine klare Struktur mit Textbausteinen für jede Vertragsverhandlung und vorformulierte Anweisungen für die Ausführung der Werbedeals. Was die Kosten auch niedrig halte, sei die Offenheit, auch kleinere Creator zu verpflichten, so Asci: „Für uns funktionieren die ganz ganz kleinen Micro-Influencer mit 500 bis 1.500 Followern extrem gut.“ 

Eisdielen und Cafés in Planung

Seine Online-Strategien hat Koro soweit also aufgestellt. Jetzt gehe es darum, weitere Möglichkeiten zu finden, Neukund:innen anzusprechen. „Wir diskutieren gerade heiß, ob wir Läden bauen sollten“, sagt der Koro-CEO. „Das bringt viel Trust, aber die Produkte offline zu verkaufen, bringt oft nicht so viel.“ Die Frequenz von Kund:innen lasse in Stores oft zu wünschen übrig. Also habe das Team nach anderen Möglichkeiten gesucht, die Produkte zu präsentieren. „Am 1. Juli haben wir unseren ersten Eisladen in Berlin eröffnet“, sagt Piran Asci. „Wir müssen jetzt schauen, wie skalierbar Eisläden sind. Wir spielen auch mit dem Gedanken, ein Café aufzumachen. Wir haben ja viele Milch-Alternativen im Programm.“ 

Auch im Handel sollen Koro-Produkte verstärkt zu bekommen sein – bei den großen Drogerieketten dm, Müller, Alnatura. „Das spricht ja eigentlich gegen die Grundidee, aber unser Sortiment ist ein bisschen komplexer als ein klassisches D2C-Sortiment mit nur einem Produkt“, erklärt Asci. „Wir haben viele vergleichbare Produkte aber auch 40 Prozent sehr innovative Produkte, die es woanders nicht gibt. Diese Produkte wollen wir in kleineren Verpackungen im Handel anbieten, damit unsere Kund:innen die da probieren können.“ Auch beim Lieferdienst Gorillas sei eine Listung geplant. „Bei Amazon sind wir auch aktiv, da ist das Pricing immer höher als bei uns im Shop, damit wir keine Abfluss-Effekte haben. Aber das ist ein guter Kanal für Neukundenakquise.“

Warum Koro aktuell ein investigatives Youtube-Format unterstützt, wie die Internationalisierung auch im Blick auf den US-Markt läuft und wie Piran Asci und sein Team Investor Georg Kofler und seine Social Chain Group überzeugt haben, zu investieren, hört Ihr im OMR Podcast mit dem Koro-CEO.

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Die Themen des Podcasts mit Koro-CEO Piran Asci:

  • Wie ging die Geschichte des Unternehmens los? Und wie wurde Asci vom Werkstudenten zum CEO? (04:41)
  • Wie entwickelt sich das Geschäft von Koro? (06:58)
  • Was Koro anders macht als der Wettbewerb (07:51)
  • 1.000 Produkte und ein überraschender Top-Seller (11:44)
  • Mit Youtube und Instagram gewachsen (13:19)
  • Wie das Influencer Marketing von Koro funktioniert (16:51)
  • Der Start einer Offline-Strategie (22:46)
  • Wie die Zusammenarbeit mit dem Handel läuft (26:56)
  • Würde Piran Asci auch Amazon-Händler übernehmen? (30:00)
  • Wie Georg Kofler bei Koro eingestiegen ist (32:17)
  • Die Content-Strategie von Koro (35:45)
  • Wie sieht die Internationalisierungs-Strategie aus? (37:58)
  • Ärgert sich Piran Asci, dass er die Mehrheit am Unternehmen abgegeben hat? (40:42)
  • Welche Produktideen hat Piran Asci noch im Schrank? (43:46)
  • Wie Koro seine Eigenmarken produziert (48:26)
  • Wie sieht die Koro-Zielgruppe aus? (49:50)
  • Koro hat jetzt ein Abo-Modell. So funktioniert es (51:01)
  • So legt Koro seine Preise fest (54:46)
  • Warum man das Shop-Template des Unternehmens nachkaufen kann (56:01)
  • In der Zeit der Creator Economy: Plant Koro gemeinsame Produkte mit Influencern? (58:36)
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Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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