Kündigungen kommen nicht aus dem Nichts: Wie HR mit den richtigen Daten früh gegensteuern kann
Zwar Alltag, dennoch hinterlassen Kündigungen auf die eine oder andere Art ein Loch im Unternehmen. Eine Möglichkeit für mehr Planbarkeit bieten Datenerhebungen und passende Analysen.
Kündigungen gehören zum Alltag von Personalabteilungen, dennoch hinterlassen gehende Beschäftigte Lücken – im Team, der Performance und dem Budget. Und natürlich ist jeder Fall individuell, doch gibt es nicht auch bei diesem Thema Trends, die mit den richtigen Daten gesehen werden können?
Fluktuation verstehen
Für Beschäftigte sind die Gründe für eine Kündigung meist persönlich – sei es der nächste Karriereschritt, veränderte Lebensumstände oder Unzufriedenheit im Job. Doch für Unternehmen lohnt sich der Blick auf übergreifende Muster. Bestimmte Branchen sind besonders von hoher Fluktuation betroffen: So liegt sie in Kommunikationsberufen bei 58 Prozent, was auf eine hohe Wechselbereitschaft hindeutet. Doch auch in stabileren Branchen bedeutet jeder Abgang einen spürbaren Aufwand.
Neben dem organisatorischen Aufwand entstehen oft erhebliche Kosten. Verschiedene Berechnungsmodelle zeigen, dass die Nachbesetzung einer Stelle Unternehmen zwischen 90 und 150 Prozent des Bruttojahresgehalts der vorherigen Fachkraft kosten kann. Recruiting, Onboarding und der temporäre Produktivitätsverlust summieren sich schnell – insbesondere, wenn der Know-how-Verlust nicht einkalkuliert wird.
Der Employee Lifecycle – jede Phase zählt
Mitarbeitende entscheiden sich selten von heute auf morgen, ihren Job zu wechseln – oft ist es das Ergebnis eines längeren Prozesses. Das Modell des Employee Lifecycles verlässt die persönliche Ebene eines Beschäftigten und teilt die berufliche Reise in klar definierte Phasen ein. Es hilft Unternehmen, Muster zu erkennen und die entscheidenden Einflussfaktoren für langfristige Mitarbeiterbindung besser zu verstehen.
Das Employee-Lifecycle-Modell visualisiert die Phasen der Mitarbeiterreise – für ein besseres Verständnis von Einflussfaktoren auf langfristige Bindung. Quelle: peopleIX
- Recruiting. Der erste Eindruck zählt: Bereits in der Bewerbungsphase wird die Basis für eine langfristige Zusammenarbeit gelegt. Erwartungen, Unternehmenskultur und Perspektiven spielen hier eine zentrale Rolle.
- Onboarding. Die entscheidenden ersten Monate: Ein gut strukturierter Einstieg sorgt dafür, dass sich neue Mitarbeitende schnell integriert fühlen und produktiv werden. Fehlende Einarbeitung kann hingegen frühzeitig zu Unzufriedenheit führen.
- Entwicklung & Engagement. Wachstumsmöglichkeiten als Bindungsfaktor: Mitarbeitende, die sich fachlich und persönlich weiterentwickeln können, bleiben eher im Unternehmen. Regelmäßiges Feedback und gezielte Förderung sind hier entscheidend.
- Retention. Frühzeitig gegensteuern: Sinkendes Engagement, geringe Beteiligung an internen Projekten oder häufige Fehlzeiten können Hinweise auf Unzufriedenheit sein. Wer diese Signale rechtzeitig erkennt, kann gezielt gegensteuern.
- Exit-Management. Lernen aus Abgängen: Ein durchdachter Offboarding-Prozess hilft nicht nur dabei, Wissen im Unternehmen zu halten, sondern liefert auch wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung.
Mehr Planbarkeit durch datenbasierte Analysen
In jeder Phase des Employee Lifecycles lassen sich wertvolle Daten erheben, die Unternehmen helfen, Personalentscheidungen fundierter zu treffen. Wer versteht, warum sich Mitarbeitende für oder gegen einen Verbleib entscheiden, kann Maßnahmen ergreifen, um Kündigungen zu reduzieren. Im Recruiting helfen Analysen dabei, die besten Kanäle für nachhaltige Einstellungen zu identifizieren. Während des Onboardings können Feedbackschleifen frühzeitig erkennen, ob neue Beschäftigte sich integriert fühlen.
Regelmäßige Engagement-Analysen liefern wertvolle Hinweise darauf, wo Führungskräfte ansetzen sollten, um Talente zu halten.
Besonders relevant wird die Datennutzung, wenn es um Frühwarnsignale geht: Ein schleichender Leistungsabfall, vermehrte interne Wechselanfragen oder sinkende Teilnahme an Weiterbildungen können Indikatoren für einen bevorstehenden Abgang sein. Wer diese Muster erkennt, kann proaktiv gegensteuern – sei es durch individuelle Entwicklungsgespräche, Anpassungen der Arbeitsbedingungen oder neue Karrieremöglichkeiten innerhalb des Unternehmens.
Software als Knotenpunkt
Die Herausforderung für Unternehmen besteht nicht nur darin, Daten zu sammeln, sondern diese sinnvoll auszuwerten und in konkrete Maßnahmen zu überführen. Genau hier setzen moderne People Analytics-Lösungen wie peopleIX an. Die Plattform aggregiert HR-Daten aus verschiedenen Quellen und stellt sie in übersichtlichen Dashboards bereit. Dadurch lassen sich Muster und Trends frühzeitig erkennen – von steigenden Kündigungsabsichten über Engagement-Entwicklungen bis hin zu Engpässen in bestimmten Teams.
Ein besonderer Vorteil liegt in der automatischen Identifikation von Zusammenhängen: Beispielsweise kann ein Unternehmen feststellen, dass in einer bestimmten Abteilung das Engagement kontinuierlich sinkt oder sich Überstunden häufen. Durch die Einbindung der Echtzeit-Daten wird eine schnellere Reaktionsfähigkeit ermöglicht. Führungskräften und HR-Teams wird empfohlen, wie zu handeln ist, um rechtzeitig gegenzusteuern – sei es durch gezielte Gespräche, Weiterbildungsangebote oder andere Anpassungen, bevor jemand kündigen möchte.
Das zentrale Dashboard bündelt HR-Kennzahlen aus verschiedenen Systemen – für schnelle Analysen und gezielte Entscheidungen zur Mitarbeiterbindung. Quelle: peopleIX
Darüber hinaus reduziert eine Softwarelösung wie peopleIX den administrativen Aufwand erheblich. Statt mühsam Daten aus verschiedenen Systemen zusammenzuführen, erhalten HR-Abteilungen mit wenigen Klicks alle relevanten Kennzahlen – und können sich so auf strategische Entscheidungen konzentrieren, die langfristig zu einer stärkeren Mitarbeiterbindung und geringeren Fluktuation beitragen.
Mit Daten bleibt mehr als nur Zahlen – Mitarbeitende
Fluktuation lässt sich nicht vollständig vermeiden – aber sie lässt sich besser verstehen und steuern. Viele Unternehmen verfügen bereits über wertvolle HR-Daten, nutzen sie jedoch nicht systematisch oder haben nicht die richtigen Werkzeuge, um daraus verwertbare Erkenntnisse zu gewinnen. Oft fehlt es an einer Plattform oder daran, dass Beschäftigte nicht ausreichend befähigt sind, mit den vorhandenen Informationen zu arbeiten.
Genau hier setzen moderne Lösungen an: Plattformen wie peopleIX helfen dabei, verstreute Daten aus verschiedenen Quellen zu bündeln, verständlich aufzubereiten und für sich zu nutzen. So können Unternehmen Risiken frühzeitig erkennen, Prozesse optimieren und strategische Maßnahmen ableiten – sei es im Recruiting, beim Onboarding oder in der langfristigen Mitarbeiterentwicklung. Wer Daten effektiv einsetzt, trifft nicht nur fundiertere Entscheidungen, sondern schafft auch eine Arbeitsumgebung, in der sich Beschäftigte langfristig wohlfühlen und bleiben.