Affiliate-Publisher*innen stellen Onlineshops und anderen Advertiser*innen Werbeflächen auf den eigenen Webpräsenzen zur Verfügung. Sie sind somit eine Art Vermittler*innen zwischen Interessent*innen und Advertiser*innen. Häufig werden sie auch als zusätzliche digitale Vertriebskräfte bezeichnet. Sie sorgen schließlich aktiv dafür, dass die jeweiligen Waren oder Dienstleistungen abgesetzt werden.

Wenn diese Vermittlung erfolgreich war, sprich Interessent*innen zum Beispiel in den Onlineshop eines Advertiser-Unternehmens weitergeleitet wurden, erhalten Affiliate-Publisher*innnen eine zuvor festgelegte Provision. Diese kommt von den Werbenden. Publisher*innen und Advertiser*innen finden sich heute in vielen Fällen über ein Affiliate-Netzwerk.

Was leisten Affiliate-Netzwerke für Affiliate-Publisher*innen?

Neben den Advertiser*innen und den Affiliate-Publisher*innen gibt es oft einen dritten Player – das Affiliate-Netzwerk. Dabei handelt es sich um eine Plattform, auf der sich Affiliate-Publisher*innen und Unternehmen anmelden, um gezielt zueinanderzufinden. Affiliate-Netzwerke fungieren somit als Vermittler. Der große Vorteil für Publisher*innen ist, dass sie über das Netzwerk Zugriff auf zahlreiche Affiliate-Programme bekommen. Über Filter oder Suchfunktion finden sie so passende Partner. Des Weiteren bieten Affiliate-Netzwerke einheitliche Tracking-Methoden, immer gleiche Bewerbungsverfahren, genormte Vergütungsvorgänge und andere Prozesse, welche typische Abläufe im Affiliate-Marketing vereinfachen.

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Vorteile vom Affiliate-Marketing

Um die Funktion der Affiliate-Publisher*innen verständlicher zu machen, zeigen wir dir nachfolgend ein Beispiel für einen typischen Ablauf im Affiliate-Marketing. Affiliate-Publisher*innen profitieren in sechs Schritten:

  1. Affiliate-Link einbauen: Angenommen, ein/e Gärtner*in betreibt einen Blog. Dort verfasst jene/r einen Artikel über das Schneiden von Hecken. Dabei würde es sich anbieten, passendes Werkzeug im Text zu erwähnen und zu empfehlen. Das geschieht dann über einen Affiliate-Link, der vom Blog zum Onlineshop einer Marke führt. Über eine im Link enthaltene Identifizierung kann der/die Advertiser*in diesen Link dem/der Affiliate-Publisher*in genau zuweisen.
  2. Affiliate-Link anklicken: Sobald User*innen den Blog lesen und Interesse am empfohlenen Werkzeug haben, klicken sie auf den Link.
  3. Weiterleitung: Nach dem Klick auf den Affiliate-Link gelangt der/die Leser*in zu einem Shop. Der/die Affiliate-Publisher*in hat also erfolgreich Traffic für den Shop generiert. Dafür kann es in manchen Affiliate-Programmen bereits eine Vergütung geben.
  4. Interessent*in kauft: In den meisten Affiliate-Programmen muss der/die Interessent*in ein Produkt – in unserem Beispiel ein Werkzeug zum Schneiden einer Hecke – allerdings erst kaufen. Erst dann gibt es eine Provision.
  5. Kauf rückverfolgen: Einer der ganz wichtigen Steps beim Affiliate-Marketing ist die Rückverfolgung. Über eine Identifizierung im Affiliate-Link kann der/die Advertiser*in genau erkennen, von welcher Website Kund*innen auf die Leistung zugegriffen hat. Dadurch wird die zielgenaue Vergütung gewährleistet.
  6. Vergütung erhalten: Zum Schluss erhält der/die Affiliate-Publisher*in eine Provision.

Welche Voraussetzungen müssen Affiliate-Publisher*innen erfüllen, um Geld verdienen zu können?

Tatsächlich können Affiliate-Publisher*innen diverse Strategien anwenden. Zunächst muss natürlich ein Medium vorhanden sein, das die Möglichkeit bietet, Affiliate-Marketing zu betreiben. Die Klassiker sind hier eine Website oder ein Blog. Immer mehr Affiliate-Publisher*innen verwenden jedoch zusätzlich oder sogar ausschließlich soziale Netzwerke. Dazu gehört vor allem Instagram, aber auch YouTube, TikTok und Facebook.

In jedem Fall sollte das Medium Reichweite haben. Denn wie viel Geld Affiliate-Publisher*innen verdienen, ist genau davon abhängig. Je mehr Besucher*innen auf die Inhalte zugreifen, desto öfter werden auch Affiliate-Links geklickt. Darüber hinaus werden Affiliate-Publisher*innen, die viel Traffic vorweisen, generell bevorzugt. Sie sind interessanter für Marken und erhalten in manchen Affiliate-Programmen sogar bessere Konditionen.

Wie werden Affiliate-Publisher*innen bezahlt?

Wie hoch die Vergütung für Affiliate-Publisher*innen ausfällt, wird zuvor festgelegt. Unter anderem ist sie vom Traffic der Internetpräsenzen anhängig. Die Bezahlung erfolgt dann im Regelfall über eines der nachfolgenden Modelle.

  • Cost-per-Sale (CPS): Diese Vergütungsform verschafft Affiliate-Publisher*innen erst dann eine Provision, wenn über den Affiliate-Link Produkte verkauft worden.
  • Cost-per-Lead (CPL): Diese Abrechnungsmethode bringt Affiliate-Publisher*innen dann Profit, wenn eine klar definierte Handlung durchgeführt wurde. In den meisten Fällen wollen Advertiser*innen spezifische Nutzerdaten. Das meint also z.B. die Anmeldung über einen Newsletter, die Anforderung eines Katalogs oder eine andere Aktion. Im Gegensatz zur CPS-Vergütung ist es bei diesem Abrechnungsmodell für eine Bezahlung nicht nötig, dass ein Verkauf stattfindet. Es geht lediglich um die Daten und somit den Erhalt neuer Leads.
  • Cost-per-Click (CPC): Beim CPC-Abrechnungsmodell erhalten Affiliate-Publisher*innen bereits eine Vergütung, sobald ein/e Interessent*in auf einen Affiliate-Link klickt. Es gibt hier weitere Unterteilungen. Wirklich Geld verdienen Affiliate-Publisher*innen dabei oft erst, wenn eine bestimmte Anzahl an Klicks erfolgt ist.
  • Lifetime-Provision: Das ist eine besondere Form. Die Lifetime-Provision verschafft Affiliate-Publisher*innen in regelmäßigen Abständen Provisionen. Ähnlich der CPS-Vergütung gibt es beim ersten Kauf eine Bezahlung. Bei Folgekäufen werden Affiliate-Publisher*innen erneut bedacht. Sie erhalten so lange Geld, wie der/die geworbene Kunde/Kundin Umsatz für das Unternehmen generiert.

Weiter Provisionsmodelle möglich

Infolge der heute sehr strengen Datenschutz-Bestimmungen, damit verbundener Browser-Regulierungen und eines stetigen Anstiegs von Werbekosten sind viele in Sorge, dass eine effiziente Rückverfolgung (Tracking) von Klicks, Käufen oder Leads bald nicht mehr möglich ist.

Demzufolge sind die bisher dominanten Abrechnungsmodelle im Wandel. Der Werbekostenzuschuss (WKZ) könnte hier eine große Zukunft haben. Dieses Modell verfährt mit einem Fixbetrag, den Affiliate-Publisher*innen für ihre Marketing-Leistungen erhalten. So profitieren beide Seiten. Es gibt mehr Sicherheit in puncto Datenschutz und entsprechende Affiliate-Programme sind einfacher umzusetzen.

In den vergangenen Jahren häuften sich Mediakits von Advertiser*innen mit fixen Preisen für allerlei Affiliate-Marketing-Formate – von Startseiten-Platzierungen über Newsletter-Werbung bis hin zu Social-Media-Reichweitenwerbung. Laut Umfragen bieten bereits rund 70 Prozent der Werbenden eine WKZ-Provision an. Knapp 60 Prozent verzeichnen durch Hybridprovisionen aus WKZ und CPS oder anderen klassischen Vergütungsformen steigende Umsätze.

Eine solche Entwicklung ist auch im Zusammenhang mit speziellen Affiliate-Modellen zu erkennen. Am Markt gibt es eine stetige Bewegung in Richtung exklusiver Kooperationen.

Wahrscheinlich werden sich punktuelle SEA-Freigaben – beispielsweise für Gutschein-Partner*innen – sowie gemeinsam geplante Kampagnen mit dem klaren Fokus auf Qualität immer mehr durchsetzen. Außerdem möchten und bekommen Advertiser*innen aufgrund der neuen Provisionsansätze mehr Einblick in die Traffic-Quellen. Sie können dadurch die Performance einzelner Aktionen besser abschätzen.

Diese Entwicklungen sollten Affiliate-Publisher*innen beachten

Content-Commerce ist derzeit im Affiliate-Marketing eine der mächtigsten Methoden, Klicks, Käufe oder Leads zu generieren. Vereinfacht gesagt meint das den Vertrieb von Waren oder Dienstleistungen über die Kraft von Inhalten. Das wird vermutlich auch zukünftig so bleiben.

Neben Content zählen weiterhin Gutschein-Marketing sowie vor allem strategische Deal-Seiten sowie Cashback- und Bonus-Maßnahmen zu den Affiliate-Modellen der Zukunft. Das ist bei der Betrachtung nicht weiter verwunderlich. So kommt eine Umfrage von Awin etwa zu dem Ergebnis, dass zwei Drittel der Verbraucher*innen im Netz nach Gutscheinen Ausschau hält.

Nach Cashbacks wird derzeit zwar noch weniger gesucht, diese erscheinen jedoch signifikant vielen Interessent*innen sehr attraktiv – wenn sie transparent vermittelt werden. Hier gibt es also noch ein Alleinstellungspotenzial. Sie sind einfach bisher nicht so weit verbreitet wie Gutscheine, aber auch schwieriger zu implementieren.

Zudem werden Influencer*innen wohl noch mehr Relevanz erlangen. Für Advertiser*innen kann sich die Zusammenarbeit mit diesen Personen sehr lohnen. Sie haben häufig – unter anderem durch ihre Authentizität – eine hohe Überzeugungskraft. Für entsprechende Affiliate-Publisher*innen springen somit mitunter ganz lukrative Vergütungen heraus. Vor allem der Travel-, Fashion- und Lifestyle-Sektor ist hier beliebt. Schon jetzt sieht ein nicht unerheblich großer Teil von Advertiser*innen Influencer*innen als das bedeutendste Publisher-Modell der nächsten Jahre.