Pamela Reif im OMR Podcast: So baut die Influencer-Queen an ihrem Business-Imperium

Martin Gardt8.6.2022

Sie spricht über Millionen Fans auch in China, ihre Content-Strategie, eigene Firmen und große Partner-Deals

Pamela Reif im OMR Podcast
Pamela Reif steht vor allem für Fitness-Content – zeigt sich auf Instagram aber auch mal anders (Quelle: Pamela Reif Instagram)

Auf Instagram und Youtube hat Pamela Reif in Summe über 17 Millionen Follower. Hinzu kommen 37 Millionen Fans auf chinesischen Plattformen. Die 25-jährige Karlsruherin gilt als die deutsche Influencer-Queen. Aber Pamela Reif hält nicht einfach Produkte in die Kamera. Sie hat ein eigenes Food-Unternehmen mit Millionen-Umsätzen, langfristige Verträge mit großen Partnern und eine App, die millionenfach heruntergeladen wurde. Im OMR Podcast erzählt sie, wie sie das alles vor allem mit ihrer Familie umsetzt und wie ihre Strategie genau funktioniert.

„Ich hatte Glück, aber ich arbeite auch viel und bin Stolz auf den Erfolg“, sagt Pamela Reif im OMR Podcast zu Philipp Westermeyer. Die 25-Jährige ist jetzt schon seit knapp zehn Jahren im Influencer-Geschäft unterwegs. Wir nannten sie schon 2016 Deutschlands „Instagram-Queen“. „Ich war ganz früh dabei und das war natürlich ein Vorteil“, sagt sie. „Das ist aber nicht der entscheidende Faktor. Ich habe schon viele Influencer kommen und gehen sehen.“ Heute verzeichnet Pamela Reif auf Youtube und Instagram jeweils über 8,7 Millionen Follower. Die folgen ihr vor allem wegen ihrer Workout-Videos zum Mitmachen, aber auch Ernährungs- und Beauty-Tipps und zum Teil auch einfach aus Interesse an ihrem Leben.

Der Content kommt nur von ihr

Wie fleißig Pamela Reif tatsächlich ist, zeigt sich an der schieren Masse an Content, den sie konstant veröffentlicht. „Es kommen jede Woche ein neues Workout-Video, in meiner App drei neue Rezepte und jeden zweiten Sonntag elf neue Workout-Pläne“, erzählt sie. Dabei schreibt sie jeden Workout-Plan selbst, macht die Trainings in jedem Video selbst vor und hat über 300 Rezepte für die App selbst entwickelt, gekocht und fotografiert. Ihr Kernteam für die Influencer-Aktivitäten besteht dabei nur aus vier Leuten: ihrem Bruder, ihren Eltern und ihr. „Mein Business ist so personenbezogen. Das lässt sich schwer outsourcen“, sagt Reif. „Ich arbeite, bis ich ins Bett gehe. Das würde ich in Zukunft gern ändern, die To-Do-Liste hört aber nicht auf.“ Zehn bis zwölf Stunden Arbeit kämen pro Tag auf jeden Fall zusammen.

Der Lohn für die Arbeit und die dadurch entstandene Millionen-Reichweite: Ihr erstes Kochbuch „You Deserve This“ wird mit über 250.000 verkauften Exemplaren zum meistverkauften Kochbuch im Jahr 2020, große Unternehmen wir Puma, Calzedonia, Intimissimi und GHD („Good Hair Day“) schließen Jahresverträge mit Pamela Reif. Mit klassischen Instagram-Marken, die für einzelne Postings viel Geld bezahlen, arbeite sie bewusst nicht zusammen. „Ich bin keine Perfektionistin. Aber ich habe einen hohen Anspruch an Ästhetik und Qualität. Das hat mich auch erfolgreich gemacht, weil jeder weiß, dass etwas gut ist, wenn ich das herausbringe“, erzählt Reif.

Sie werde ihr Content-Programm durchziehen so lange das so gut funktioniere. Und eine Plattform solle jetzt noch dazukommen: „Tiktok werde ich in naher Zukunft starten und deshalb habe ich mich mit einigen Tiktokern getroffen“, so Pamela Reif. Erst vor wenigen Tagen war sie auf die „Elevator Boys“, eine bekannte Truppe erfolgreicher Tiktoker getroffen. Aber auch hier denkt sie strategisch: „Wir machen ein Youtube-Workout zusammen und dann ganz viel Content drumherum.“ Neben dem „Elevator-Workout“ tauchen die Jungs deshalb aktuell auf all ihren Kanälen auf und Reif wiederum auf denen der Elevator Boys. So werden die Zielgruppen auf die jeweiligen Influencer aufmerksam.

Erst Food- dann Beauty-Unternehmen

Als zweites Standbein neben ihrem Content-Business hat sie Anfang 2021 die Naturally Pam GmbH gegründet. Mit der produziert und vertreibt sie mit Unterstützung der Goodlife Company (Betreiber der Marke „Hej Natural“) Protein-Riegel, Müsli, Schokolade und weitere Snacks. Die insgesamt etwa 15 Produkte gebe es in 7.500 Läden in Deutschland (Drogerien und Supermärkte), sowie über den eigenen Online-Shop. Und die noch sehr junge Firma dürfte schon jetzt einen achtstelligen Umsatz erwirtschaften, 20 Mitarbeitende beschäftigt sie dort mittlerweile. „Im Januar 2021 habe ich die Marke gestartet. Wir waren nach 20 Minuten restlos ausverkauft – obwohl wir in Minute 1 Paypal gecrasht haben“, erzählt Pamela Reif. „Von meinem Bestseller, dem Haferriegel, verkaufe ich pro Monat 250.000 Stück.“

In Zukunft wolle sie die Marke und die Firma deutlich ausbauen. 2021 sei Naturally Pam noch oft am Produktions-Limit der Fabriken und deshalb oft ausverkauft gewesen. Jetzt könne sie über die Einführung neuer Produkte weiter skalieren. Die Business-Pläne gehen aber noch weiter: „Ich werde in nächster Zeit ein Beauty-Unternehmen gründen und nächstes Jahr erste Produkte herausbringen. Da wird es um Haare gehen und ich mache das gemeinsam mit meiner Mutter“, so Reif. „Wir wollen Naturkosmetik für Haare machen.“ Auch hier dürfte der Anfangs-Hype wieder zu ausverkauften Produkten führen. Denn wie Pamela Reif schon bei Naturally Pam erklärt: Das Marketing ist extrem günstig. Das läuft ausschließlich über ihre Kanäle.

Wie Pamela Reif durch Fake-Accounts auf den chinesischen Markt aufmerksam wurde, warum sie sich ganz offen als Corona-Profiteurin bezeichnet und wieso sie jetzt Ferienhäuser bauen will, hört Ihr im OMR Podcast.

Die Themen des OMR Podcasts mit Pamela Reif im Überblick:

  • Pamela Reifs Start ins Influencer-Business und ihre Erfolgsgeheimnisse (02:55)
  • So funktioniert ihre Content-Strategie (15:11)
  • Wie Pamela Reif Geld verdient und ihr Unternehmen skaliert (34:16)
  • Träume, Inspiration, Visionen: Ein Blick in die Zukunft von Pamela Reif (56:45)
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Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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