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Das sind die fünf größten Social-Media-Marketing-Trends für 2022

OMR Team18.11.2021

Eine Auswertung von Milliarden Online-Posts zeigt, welche Strategien auf den Social-Plattformen gerade heiß werden

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Inhalt
  1. Trend 1: Die Retro-Revolution
  2. Trend 2: Community Content
  3. Trend 3: Influencer Commerce
  4. Trend 4: Stille Nischen
  5. Trend 5: Social-Kundenservice

Wir steuern auf das Ende von 2021 zu. Es wird also Zeit für einen Blick in die Glaskugel. Wir zeigen heute die fünf größten Digital-Marketing-Trends, die im nächsten Jahr anstehen. Und wir erklären, wie Ihr jetzt schon aufspringt und sie für das Wachstum Eures Unternehmens nutzt.

Für einen ausführlichen Trend-Report hat die Social-Media-Management-Plattform Falcon verschiedene Daten zusammengetragen. Das Team hat Posts von 100.000 Brands auf Social-Plattformen und die Reaktionen der Follower analysiert. Das Intelligence-Unternehmen Brandwatch liefert dazu Erkenntnisse aus öffentlichen Online-Gesprächen auf Twitter, Instagram, Reddit, Blogs, News-Seiten und anderen Quellen. Und das Analytics-Tool BuzzSumo hat auf die Performance von acht Milliarden Content-Stücken aus dem Netz geschaut (Falcon, Brandwatch und BuzzSumo sitzen seit Neuestem alle unter dem Dach von Cision). Wir zeigen hier exklusiv fünf der zehn Trends, die Falcon im Report herausgearbeitet hat:

Ihr wollt direkt den kompletten Report mit den Top-10 Marketing-Trends lesen? Dann ladet ihn Euch hier kostenlos herunter.

Trend 1: Die Retro-Revolution

Die Nostalgie-Welle hat Deutschland erfasst. „Wetten, dass..?“, „TV Total“ und „Geh aufs Ganze“ laufen wieder im TV. Abba steht mit einem Album auf Platz 1 der Album-Charts. In unsicheren und stressigen Zeiten, sehnen sich die Menschen offenbar nach dem wohligen Gefühl einer vergangenen Zeit. Das haben auch Marketing-Teams erkannt. Drei aktuelle Beispiele:

Aber wie könnt Ihr den Trend jetzt für Euch nutzen? Falcon empfiehlt, dass Ihr nach Themen suchen solltet, die positive Nostalgie in Eurer Zielgruppe auslösen – sei es eine Kampagne aus vergangenen Tagen oder ein Jubiläum, das Ihr für eine Sonderedition eines Produkts nutzen könnt. Schaut also auf der einen Seite genau, wer Euch auf den Social-Plattformen folgt, wenn Ihr dort auf Resonanz hofft. Und auf der anderen Seite solltet Ihr analysieren, welche Nostalgie-Trends aktuell groß werden (Stichwort: TV-Sendungen von früher) und wie Ihr sie für Euch nutzen könnt.

Trend 2: Community Content

Wir haben hier schon 2015 über „Jukin Media“ geschrieben und wie das Unternehmen mit Home-Videos von Nutzenden Viral-Erfolge feiert. Jetzt bezahlt Digital-Publisher „Trusted Media Brands“ etwa 100 Millionen US-Dollar für die Viral-Schleuder. Die über 100 Milliarden Views, die Jukin Media bisher verzeichnet hat, stehen dabei symbolisch für einen anhaltenden Trend: User-Generated-Content. Die Tiktok-Generation steht schließlich Werbecontent noch kritischer gegenüber, umso wichtiger also für Euch, mit glaubhaftem Content aus der Community zu überzeugen.

In Deutschland zeigt etwa Influencer Leon alias „xskincare“, wie er ganze Kosmetik-Produktlinien mit seiner Empfehlung ausverkaufen kann. Andere Beispiele für bewusste Kampagnen mit User-Generated-Content kommen zum Beispiel vom Modehaus „Saks Fifth Avenue“, das durch die Aufforderung die Einkäufe mit dem Hashtag #SaksStyle zu markieren, knapp 120.000 Instagram-Posts erzeugt hat. Online-Händler „Lulus“ bringt im September 2021 einen Song und Tanz für Tiktok an den Start und generiert damit an die elf Millionen Views auf der Plattform. 

Ihr könnt Euch solche Strategien ebenfalls zunutze machen, wenn Ihr die Nutzenden identifiziert, die bereits über Eure Brand posten – und mit welchem Antrieb sie das tun. Um abzuklopfen, wie aktiv Eure Community ist, könnt Ihr Challenges oder Wettbewerbe starten, an denen User mit eigenem Content teilnehmen können. Das muss nicht direkt groß angelegt auf Tiktok starten. Ganz wichtig insgesamt: Reagiert auf Eure Community, repostet deren Stories, wenn sie Euch erwähnen. Nur wenn Ihr aktiv seid, sind es Eure Follower auch.

Trend 3: Influencer Commerce

Jede Social-Plattform hat mittlerweile auch Commerce-Funktionen integriert – also einen direkten Weg zu Online-Shops oder sogar Checkout auf der Plattform selbst. Allein in den USA rechnet Emarketer 2021 mit Social-Commerce-Verkäufen in Höhe von über 36 Milliarden US-Dollar. Tendenz stark steigend. Der große Trend 2022 dürfte aber eine Untergattung von Social Commerce sein: Influencer Commerce. Dabei verkaufen Influencer Produkte direkt auf dem eigenen Social-Kanal – und kommen dadurch endgültig am unteren Ende des Funnels an.

Instagram Checkout

So sieht der Checkout-Prozess direkt auf Instagram aus – folgt bald der Deutschland-Start?

In Deutschland arbeiten bereits bekannte Persönlichkeiten wie Pamela Reif, Capital Bra oder Shirin David mit Marken zusammen, um gemeinsam Produkte auf den Markt zu werfen. Für solche Kooperationen ist auch der direkte Verkauf über die Kanäle des Influencers perfekt. Noch fehlt hierzulande aber die Checkout-Funktion auf Instagram und anderen Plattformen. Deshalb schicken viele Influencer ihre Community weiterhin in die Online-Shops der Partner. Das könnte sich im nächsten Jahr aber ändern.

Trend 4: Stille Nischen

Influencer sind meistens ziemlich laut, Ihr solltet 2022 aber auch auf leisere Töne achten. Auf den Social-Plattformen entstehen derzeit viele eher stille Nischen-Communitys, die genau die richtige Zielgruppe für Euch sein könnten. Ein Beispiel: In vielen Buchläden in den USA stehen Tische mit dem Hinweis „Trending on #BookTok“. Damit ist die Bücher-Community auf Tiktok gemeint, die immer wieder für Verkaufserfolge von vorher wenig bekannten Büchern sorgt. Das Hashtag #BookTok verzeichnet über 24 Milliarden Views auf der Plattform. Und so läuft es auch in anderen Nischen, in die sich Nutzende zurückziehen, um dem Krach von Social Media zu entgehen (weiteres Beispiel sind Facebook Gruppen). Falcon geht davon aus, dass sich dieser Trend 2022 noch verstärken wird.

Ein weiteres Beispiel ist die Fußball-Community „433“, die wir schon 2016 erstmals vorgestellt haben. Schon zu der Zeit kommt allein der Instagram-Kanal auf über zehn Millionen Follower – heute sind es über 43 Millionen. Das lässt sich so für Brands nur schwer nachbauen, die Community-Building-Strategien des Kanals, solltet Ihr Euch trotzdem mal ansehen. Die Handelskette „Hot Topic“ aus den USA hat sich eine kleinere, dafür aber noch nischigere Community selbst aufgebaut. Auf dem Discord-Server „Anime & Beyond“ tummeln sich an die 11.000 Anime-Fans, die bei Hot Topic im Zweifel Anime-Klamotten und -Accessoires finden (hier eine OMR-Erklärung zu Discord).

Um bei dem Trend mitzuspielen, müsst Ihr nicht unbedingt auf eigene Faust eine Nischen-Community bauen – der Versuch lohnt sich aber. Zum Start könntet Ihr auf passende Nischen aufspringen. Viele Subreddits (Themenkategorien auf Reddit) und Nischen-Communitys bieten Werbemöglichkeiten. 

Trend 5: Social-Kundenservice

Was alle bisherigen Social-Trends für 2022 gemeinsam haben: Es kommt immer auch auf Eure Geschwindigkeit an. Wenn Ihr zu träge agiert, ziehen Chancen an Euch vorbei. So ist es auch bei der direkten Kommunikation mit Euren Kund:innen. Seit der Pandemie erwarten diese auch auf Social Media sofortiges Feedback auf Support-Anfragen. Laut einer Analyse von Forrester ist die Zahl von Service-Anfragen auf den Plattformen um 40 Prozent gestiegen. Eine Untersuchung von Falcon zeigt darüber hinaus, dass Retail-Brands bei Support-Anfragen auf Twitter größtenteils darum bitten, eine Direktnachricht zu schicken. Andere verweisen per Link auf weiterführende Hilfe-Seiten. Das muss aber nicht immer die beste Lösung sein.

Spotify ist in Sachen Social-Kundenservice ganz vorn mit dabei. Der Streaming-Gigant hat einen eigenen Twitter-Kanal für Support-Anfragen eingerichtet: SpotifyCares. Hier informiert das Team über technische Schwierigkeiten, neue Funktionen und Problemlösungen. Anfragen von Nutzenden werden sofort beantwortet, für Hinweise gibt es öffentlichen Dank. Laut Falcon beantwortet Spotify Anfragen auf Twitter in durchschnittlich 1:46 Stunden. Der Großteil der Tweets wird aber innerhalb von 15 Minuten beantwortet. 

Wie Ihr außerdem auf den Trend reagieren könnt? Nutzt Social-Listening-Tools, um auf Brand-Erwähnungen reagieren zu können, auch wenn Ihr nicht in Posts von Nutzenden markiert werdet. Zusätzlich kann bei größeren Unternehmen ein eigener Support-Channel auf Social-Kanälen im Stile Spotifys helfen, Anfragen zu kanalisieren. Mit Social-Tools wie Falcon könnt Ihr außerdem Templates mit typischen Antworten auf Support-Nachrichten erstellen, was die Arbeit Eure Social-Teams nochmals erleichtern sollte.

Da ist noch mehr! Im kompletten Report findet Ihr fünf weitere Social-Marketing-Trends für 2022. Interesse? Dann ladet ihn Euch hier kostenlos herunter.

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