Mark Filatov alias Slavik Junge zu Gast im OMR Podcast

Florian Heide30.6.2021

Der Schauspieler und Social Media Star spricht über seine Karriere, Werbung für Zahnschienen und Business mit Tokio Hotel

Schauspieler Mark Filatov
Inhalt
  1. Vom Web-Video-Produzenten zur eigenen Filmfirma
  2. „Ich bin kein Influencer“
  3. Podcast, Rap, Roman, Modelabel – warum nicht?
  4. „Ich habe alles, was ich habe, in Krypto investiert“
  5. Unser Podcast-Partner:
  6. Alle Themen des Podcasts mit Mark Filatov im Überblick:

Als einer von Zweien im Comedy-Duo „Die Ostboys“ ging Mark Filatovs alias Slavik Junges Karriere durch die Decke. Heute, zwei Jahre nach Ende der Ostboys, folgen Filatov selbst Millionen von Menschen auf Youtube, Instagram und Tiktok, er produziert die dritte Staffel seiner eigenen Joyn-Serie, hat gerade einen Bestseller-Roman geschrieben und einen Podcast gestartet. Wieso er dennoch Werbung für Zahnschienen auf Instagram macht, wie es zu einer Kooperation mit Tokio Hotel kam und warum er sein gespartes Vermögen in Krypto investiert, das erfahrt Ihr im OMR Podcast.

In Mark Filatovs Leben lief nicht immer alles rund. Mit fünf Jahren zieht der gebürtige Kirgise mit seiner Familie in eine Plattenbausiedlung im Saarland. Das Abi bricht er ab, danach pendelt er zwischen Arbeitslosigkeit und einem Job als Verkäufer von Telekom-Verträgen hin und her. Erst lange nach seinem ersten Schauspieljob für den Kinderkanal folgt die Stuttgarter Schauspielschule, dann der Umzug nach Berlin, die Ostboys – und damit der Durchbruch. 

Vom Web-Video-Produzenten zur eigenen Filmfirma

Angefangen habe das mit den Ostboys 2016 wegen der russischen Serie „Die echten Jungs“ erzählt Filatov im OMR Podcast. „Ich habe die geliebt, konnte mich voll mit denen identifizieren“, sagt er. Filatov lebt damals bereits in Berlin-Marzahn, wieder in einer Plattenbausiedlung. Er hat die Schauspielschule gerade beendet, hat Schulden. Von der Not inspiriert kommt ihm, gemeinsam mit seinem Regie-Kollegen Dimitri Tsvetkov, die Idee, die eigene Ausweglosigkeit in Form von Youtube-Videos künstlerisch zu überhöhen. „Slavik“ und „Wadik“, die Ostboys waren geboren. 

Das Ende des Comedy-Duos, knapp drei Jahre nach dem ersten Video und ein Jahr, nachdem sie damit zu einem bundesweit bekannten Internet-Phänomen avancierten, es zeichnete einen Neuanfang für Filatovs Karriere. Wobei es zunächst anders aussah: „Damals dachte ich: Scheiße, was mache ich jetzt? Es fängt wieder alles von vorne an“, sagt er. Doch es kommt nicht mehr zum Nullpunkt, über die Journalistin Katja Eichinger gelingt es ihm, Kontakt zu Joyn aufzubauen – dem Streaming-Dienst von Prosieben. „Die haben mir als Erstes eine Chance gegeben“, sagt er. Die erste Staffel von „Auf Staats Nacken“, seiner erste eigenen TV-Serie, ist ein Erfolg, 2020 gewinnt sie sogar den deutschen Comedypreis. Für die Produktion der ersten Staffel habe er Unterstützung von einer bayerischen Filmproduktionsfirma gehabt. 2020 gründet Filatov Bratan Productions, seine eigene Produktionsfirma. Mit ihr setzt er die Produktion der zweiten und dritten Staffel seiner Serie auf eigene Faust um, weitere Serien und Shows sind ebenfalls in Planung. 

„Ich bin kein Influencer“

Der heutige Erfolg im Filmgeschäft kommt aber nicht aus dem Nichts. „Meine Follower waren ein wichtiger Faktor“, sagt Filatov. Auf Youtube hat sich Filatov nach dem Ostboys-Aus schnell eine eigene Fangemeinde aufgebaut, über 800.000 Abonnenten hat er dort heute. Auf Instagram, wo er zumeist Kurzversionen der Youtube-Videos zweitverwertet, kommt er auf 1,3 Millionen, und auf Tiktok sind es bereits über zwei Millionen. Mehrmals täglich bespielt er seine Social Media Plattformen mit Slavik-Content. Auf der Live-Streaming Plattform Twitch hat Filatov vor drei Monaten begonnen zu streamen. Mittlerweile folgen ihm auch dort schon über 150.000 Menschen. 

Obwohl er Werbepartner hat – wenn auch wenige, ausgewählte – und deren Produkte auf seinen Kanälen platziert, bezeichnet sich Filatov nicht als Influencer. Er setze für jedes Produkt ein eigenes Konzept auf, schreibe ein Drehbuch und produziere ein Video dafür, das genau zu seinem Content passe. Dahinter steckt eine Leidenschaft für die Inszenierung, aber auch unternehmerisches Kalkül, das dem Werbenden zu Gute kommen soll: „Wenn die Leute mein Video sehen und es witzig finden, kaufen sie das Produkt also eher, als wenn ich es einfach bewerben würde“, sagt er.

Podcast, Rap, Roman, Modelabel – warum nicht?

Die täglichen Drehs für Youtube und Joyn, dazu das ständige Bespielen der Social Media Kanäle, das alles ist zeitintensiv. Und dennoch hat Filatov, fast wie nebenbei, noch eine ganze Reihe anderer Projekte am Laufen. Eines davon ist seine Musikkarriere. Als Rapper steht Filatov bei dem weltgrößten Plattenlabel Universal Music unter Vertrag, rund 300.000 Menschen hören seine Musik monatlich auf Spotify. Dafür arbeite er mit DJ Vize zusammen, der bereits unter anderem für Felix Jaehn und Mark Forster produzierte. Mit ihm produziert er aber nicht nur Musik, seit März moderiert er auch den Deutsch-Russen-Podcast „Ostalgie“, in dem die beiden über ihre gemeinsame Herkunft und Klischees sprechen. 

Auch hat Filatov gemeinsam mit einem Journalisten als Co-Autor einen Roman geschrieben, „Vom Präsident zum Hartz IV“. Der habe sich sehr oft verkauft, eine genaue Anzahl dürfe er aus vertraglichen Gründen nicht sagen. Aber „es sind so viele wie von anderen großen Künstlern auch“, sagt er. Das Buch erschien bei Benevento, dem zum Getränkehersteller Red Bull gehörenden Verlag. 

Als wäre das alles nicht genug, kümmert sich Filatov nebenbei auch um sein eigenes Modelabel. Die Kollektionen, die er häufig mit dem populären Drop-Mechanismus verkauft und deshalb oft binnen Minuten vergriffen sind, bestehen aus in Sowjet-Optik anmutenden Sweatshirts, Jogginghose und sogar Badelatschen. Das Label betreibe er zusammen mit The Haus Apparel, einer Agentur für Fashion, die von Teilen der Band Tokio Hotel gegründet wurde und in die auch der kürzlich an die Börse gegangene Fashion Retailer About You investiert ist (wir berichteten). 

„Ich habe alles, was ich habe, in Krypto investiert“

Ob Filatov durch all seine Projekte bereits Millionär ist, die Frage will er nicht beantworten. Aber er lässt durchblicken, worin er sein Erspartes investiert: „Ich habe alles, was ich habe, in Krypto investiert“, sagt er. Das Thema Krypto interessiere ihn privat sehr, auch stehe er in Kontakt mit Szenegrößen und lasse sich von ihnen inspirieren. „Ich gucke jeden Tag ein Video von Gary Vaynerchuk“, sagt er. 

Wenn ihr außerdem erfahren wollt, wo Ihr Slavik vielleicht bald live auf der Bühne sehen könnt, was wirklich hinter dem Geilness-Test mit Palina Rojinski steckt und mit welchen inspirierenden Persönlichkeiten er gerne abhängen würde, dann hört Euch unbedingt die neue Folge des OMR Podcasts an.

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Alle Themen des Podcasts mit Mark Filatov im Überblick:

  • Wie fing alles an? Die Kindheit von Mark Filatov (ab 04:00)
  • Erste Schauspielerfahrungen und Schauspielschule (ab 07:30)
  • Der Umzug nach Berlin-Marzahn und die Anfänge der Ostboys (ab 13:00)
  • Wie „Auf Staats Nacken“ entstand und erfolgreich wurde (ab 16:00) 
  • Die eigene Filmproduktionsfirma und kommende Produktionen (ab 20:00) 
  • Filatovs kommende Film-Projekte (ab 25:00) 
  • Sein Daily Business und Social-Media-Fame (ab 28:50) 
  • Seine Rapkarriere (ab 31:00) 
  • Wie das Buch „Vom Präsident zum Hartz IV“ entstand (ab 33:00) 
  • Wo informiert sich Filatov über Nachrichten? (ab 37:00) 
  • Russland, Vorurteile und der „Ostalgie“-Podcast (ab 38:00)
  • Sein Modelabel „MA4“ und die Drop-Mechanik (ab 44:00) 
  • Der Unterschied zum Influencer und Werbepartnerschaften für Zahnschienen (ab 49:30)
  • Geilness-Tests im AMG mit Palina Rojinski (ab 56:30)  
  • Über Erfolg, dessen Schattenseiten und seine großen Ziele (58:30) 
  • Twitch als neue Herausforderung und Videos mit Knossi (ab 1:01:30)
  • Über Krypto-Investments (ab 1:04:30) 
  • Über Politik und seine Kooperation mit der Bundesregierung (ab 1:10:00) 
  • Filatov als Vermittler zweier Welten (ab 1:13:00)
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Florian Heide
Autor*In
Florian Heide

Florian arbeitet seit fast zehn Jahren als Print-Journalist. Angefangen beim Lokalblatt, später als Praktikant und Freelancer für DIE ZEIT und GEO. Seit 2020 ist er Redakteur bei OMR, wo er über Startups, Viraltrends, den Wandel von Social Media Plattformen und neue Technologien berichtet. Er hat nie Bargeld dabei und verbringt die Wochenenden am liebsten weit weg von Technologie in der Natur.

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