Whistle Blowing bezeichnet den Akt, bei dem Individuen, oft Mitarbeiter innerhalb einer Organisation, Fehlverhalten, illegale Aktivitäten oder Risiken für die Öffentlichkeit aufdecken und melden. Diese Personen werden als Whistle Blower bezeichnet.

Was ist ein Whistle Blower?

Ein Whistle Blower ist eine Person, die Insiderwissen über Missstände, wie Korruption, Gesetzesverstöße oder Gefahren für Gesundheit und Sicherheit, in einer Organisation hat und diese Informationen an externe Quellen, wie Medien, Behörden oder Aufsichtsorgane, weitergibt. Whistle Blower sind oft Mitarbeiter, die aufgrund ihres direkten Zugangs zu Informationen auf Fehlverhalten aufmerksam werden.

Ist Whistleblowing erlaubt?

Ja, Whistleblowing ist in vielen Ländern rechtlich erlaubt und wird durch spezielle Whistleblowing-Gesetze geschützt. Diese Gesetze sollen Whistle Blower vor Vergeltung und Kündigung schützen. Sie ermutigen die Meldung von Fehlverhalten, indem sie einen sicheren rechtlichen Rahmen bieten.

Ist Whistleblowing anonym?

Anonymität ist ein wesentlicher Aspekt beim Whistleblowing. Viele Gesetze und Richtlinien zum Whistleblowing gewährleisten die Anonymität der Whistle Blower, um sie vor möglichen Repressalien zu schützen. Organisationen implementieren oft anonyme interne Meldesysteme im Rahmen ihres Compliance-Programms. Compliance bezieht sich auf die Einhaltung von Gesetzen und internen Richtlinien innerhalb einer Organisation. Durch die Gewährleistung der Anonymität fördert man eine Kultur, in der Mitarbeiter sich sicher fühlen, Verstöße zu melden, ohne Angst vor persönlichen Konsequenzen haben zu müssen.

Gibt es ein Whistleblowing Gesetz?

Ja, es gibt Gesetze zum Schutz von Whistleblowern, die jedoch von Land zu Land variieren. Diese Gesetze dienen dem Schutz von Personen, die Fehlverhalten, illegale Aktivitäten oder Gefahren für die Öffentlichkeit innerhalb ihrer Organisation aufdecken. Einige Schlüsselelemente dieser Gesetze umfassen:

  1. Schutz vor Vergeltung: Whistleblower-Gesetze schützen Personen, die Fehlverhalten aufdecken, vor Vergeltungsmaßnahmen wie Kündigung, Herabstufung oder Diskriminierung am Arbeitsplatz.

  2. Vertraulichkeit und Anonymität: Viele dieser Gesetze bieten Möglichkeiten, Meldungen anonym oder vertraulich zu machen, um die Identität des Whistleblowers zu schützen.

  3. Rechtliche Rahmenbedingungen: Sie bieten einen rechtlichen Rahmen, der festlegt, wie und unter welchen Umständen Whistleblowing stattfinden sollte, einschließlich der Art der zu meldenden Verstöße und der zuständigen Behörden oder Stellen für die Meldung.

  4. Anreize und Unterstützung: In einigen Fällen bieten Gesetze Anreize für Whistleblower, wie Belohnungen oder eine Beteiligung an den durch ihre Meldung generierten Geldstrafen gegen die Organisation.

  5. Verfahrensregeln: Sie legen auch fest, wie Whistleblower-Beschwerden untersucht und behandelt werden sollen.

In der Europäischen Union wurde beispielsweise 2019 eine Richtlinie zum Schutz von Personen, die Verstöße gegen das EU-Recht melden (Whistleblower-Richtlinie), verabschiedet. Diese Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten, bis Ende 2021 nationale Gesetze zum Schutz von Whistleblowern zu erlassen.

Deutschland hat mit dem HinSchG im Juli 2023 die EU Richtlinie umgesetzt. Weitere Informationen zum aktuellen Stand des Hinweisgeberschutzgesetz findest du in diesem Artikel.