Dieser Anwalt hat durch einen Tipp seines Sohnes fast 200.000 Youtube-Views mit einem Video generiert

Martin Gardt4.7.2017

Wie Christian Solmecke mit Rechtsvideos Youtube-Erfolge feiert

Christian Solmecke
Christian Solmecke

Christian SolmeckeInnerhalb von drei Tagen hat das Video „20 Dinge, die Lehrer nicht dürfen“ von Christian Solmeckes Kanzlei WBS fast 200.000 Views auf Youtube generiert. Die Idee, das Thema zu bearbeiten, kam dabei von seinem Sohn. Doch der Youtube-Erfolg ist kein Glückstreffer für Solmecke, der mit cleveren Marketing-Kniffen den größten europäischen Rechtskanal auf der Plattform aufgebaut hat. Uns hat er erzählt, wie er das gemacht hat und wie viele neue Mandanten er so gewinnen konnte.

„Ich höre natürlich genau hin, wenn mein Sohn mir sagt, was auf YouTube gerade abgeht“, sagt Christian Solmecke zu OMR. „Darüber hinaus habe ich etliche Youtuber im Abo und checke auch regelmäßig die Youtube-Trends. Letztlich vertreten wir etliche der größten deutschen Youtube-Stars auch rechtlich.“ Der Anwalt für IT-, Medien-, Urheber- und Internetrecht ist seit sieben Jahren für seine Kanzlei Wilde Beuger Solmecke (WBS) bei Youtube aktiv.

Der Kanal kommt auf fast 22 Millionen Views und über 124.000 Abonnenten. Der jüngste Erfolg: Ein Video über Dinge, die Lehrer nicht dürfen und trotzdem tun, das innerhalb von drei Tagen auf fast 200.000 Views kommt und in den Youtube-Trends Deutschland zwischenzeitlich auf Platz 49 lag.

Rechtsthemen clever aufbereitet

In dem zehn minütigen Video erklärt Solmecke die rechtlichen Grenzen von Lehrern rund um Schulverweise, Toilettengänge und Strafarbeiten. Die Community reagiert nicht nur mit Views. Unter dem Video finden sich über 1.800 Kommentare. Trotz des Erfolgs des aktuellen Videos ist dieses bei weitem nicht das meist gesehene auf dem Kanal der Kanzlei. Schon vor sechs Jahren war Solmecke vor allem mit Videos rund um das Thema Filesharing erfolgreich – gleich drei Clips erreichten zwischen 385.000 und 530.000 Views.

„Im Kino.to-Fall war es so, dass alle Medien über die Verhaftung, niemand aber über die Konsequenzen für die Nutzer berichtet hat. In diese Lücke sind wir gesprungen und konnten hunderttausende Zuschauer gewinnen. Zuletzt ist uns das gelungen, als das Amtsgericht Bad Hersfeld die Nutzung von WhatsApp in den meisten Fällen für illegal erklärt hat“, sagt Solmecke. Das WhatsApp-Video, das auch erst vor sechs Tagen online ging, kommt auch schon auf über 400.000 Aufrufe.

Klassische Youtube-Kniffe

Christian Solmecke nutzt mittlerweile typische Erfolgsformeln von Youtube. Waren seine Videos zuerst nur mit einem Screenshot aus dem Video als Thumbnail bebildert, ist jetzt ein Bild des Anwalts in aufgeregter Pose und ein kurzer Claim wie „WhatsApp illegal!“ oder „Darf ich das?“ zu sehen. Das machen große Youtuber auch nicht anders. In den letzten 30 Tagen kommt der Kanal laut der Analyse-Plattform Socialblade auf über 2,4 Millionen Video-Views und 20.000 neue Abonnenten. Auch Youtube-Experte Christoph Burseg, Gründer des Analyse-Tools Veescore sagt zu OMR, dass er nichts Vergleichbares zum Rechtskanal von Solmecke findet.

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Regelmäßige Posts – genaue Analysen

Der Erfolg des Kanals lässt sich auch durch die Regelmäßigkeit der Video-Posts erklären: „Zunächst hatten wir nur ein Video pro Monat. Später ein Video pro Woche und nun ein Video pro Tag. Dabei konnten wir feststellen, dass die Aufrufzahlen immer gleich sind. Das bedeutet aber auch: je mehr Videos wir produzieren, desto mehr Aufrufe bekommen wir. Derzeit senden wir ein Video täglich – mehr ist aktuell nicht drin“, sagt Solmecke zu OMR.

Dabei analysiert die Kanzlei aber durchaus, welche Themen potenziell am besten ankommen: „Oft existiert schon ein Blogtext zu einem Thema, welches wir später „verfilmen“. In diesen Fällen wissen wir, ob das Thema die Menschen interessiert oder nicht. Wir werten dann die Aufrufzahlen aus und entscheiden danach, ob das Thema auch noch ein Video trägt.“

Neue Mandanten über Youtube gewinnen

Der Aufwand scheint sich auch in Sachen Kundengewinnung auszuzahlen: „Wir messen sehr genau, wie viel Geschäft uns unsere Aktivitäten in den sozialen Netzen bringen. Im Abspann der Videos schalten wir eine Telefonnummer, die nur auf Youtube zu sehen ist. So kann leicht gemessen werden, wer nach dem Konsum eines Youtube-Videos bei uns anruft und gegebenenfalls Mandant wird“, so Solmecke.

„Unsere Videos haben uns über 8.000 Mandanten gebracht.“ Und die Zielgruppe besteht durchaus nicht nur aus Teenagern, sagt Solmecke: „Ich weiß sehr genau, dass meine Zuschauer zwischen 25 und 38 Jahren alt und zu 95 Prozent männlich sind. Bedenkt man, dass die Hälfte der Menschheit weiblich ist, habe ich also noch riesiges Potential.“

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Christoph BursegYoutube
MG
Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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