40 Millionen Mal verkauft: Wie Klaus Teuber mit Catan einen weltweiten Spiele-Hit landete

Der vielleicht erfolgreichste deutsche Spiele-Autor aller Zeiten im OMR Podcast

Benjamin und Klaus Teuber
Benjamin (links) und Klaus Teuber (Foto: Patrick Liste / Catan GmbH)

Auch in den nächsten Tagen wird es vermutlich wieder in vielen Wohnzimmern unter dem Weihnachtsbaum liegen – nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt: Catan (ehemals Siedler von Catan) ist das vielleicht erfolgreichste deutsche Gesellschaftsspiel aller Zeiten. Das erstmals im Jahr 1995 erschienene Strategiespiel hat sich zum Dauerbrenner entwickelt, ist mittlerweile in 40 Sprachen übersetzt worden und hat prominente Fans sowohl im Silicon Valley als auch in Hollywood. In der neuesten Folge des OMR Podcasts sprechen Schöpfer Klaus Teuber und sein Sohn Benjamin über die Gründe für den Erfolg und seine kuriosen Auswüchse.

„Mit Reid Hoffman haben wir sogar einmal ganz kurz geskypet“, so Benjamin Teuber, der die Geschäfte der „Catan GmbH“ führt. Der Linkedin-Gründer ist nicht die einzige Silicon-Valley-Größe, von der bekannt ist, dass sie Catan schätzt. Ende der 10er-Jahre wird das Brettspiel unter US-CEOs zu solch einem Hit, dass sogar das Wall Street Journal berichtet. Auch Mark Zuckerberg und Sheryl Sandberg lassen sich vom „Catan-Virus“ anstecken. Das Brettspiel habe sich unter den Tech-Promis als Alternative zum Golfen gehen entwickelt, meint Benjamin Teuber. „Statt Golf zu spielen, haben sich die Leute eben getroffen, um Catan zu spielen, Pizza zu essen dabei ihr Business zu besprechen.“

Von „Big Bang Theory“ bis Mark Zuckerberg

Aber nicht nur die US-Tech-Branche, sondern auch die dortige Entertainment-Industrie hat das Spiel für sich entdeckt. 2012 spielt das Ensemble von „The Big Bang Theory“ in einer Folge Catan; auch in der Animations-Serie South Park taucht das Spiel einmal am Rande auf. Hollywood-Stars wie Woody Harrelson, Mila Kunis und Jason Sudeikis sind erklärte Fans. Das Schauspieler-Ehepaar Kirsten Bell und Dax Shepard verkündet 2017 beim Red-Carpet-Interview vor den Golden Globes, dass sie nach der Preisverleihung nicht feiern gehen, sondern zuhause Catan spielen wollen – und postet später den Beweis bei Instagram.

Daran, dass eine seiner Schöpfungen mal Teil der Popkultur werden würde, war in den 80er Jahren, als Klaus Teuber im Odenwald damit beginnt, Spiele zu erfinden, noch nicht zu denken. Damals arbeitet er als Zahntechniker im Dentallabor seines Vaters, das wirtschaftliche Probleme hat. „Als mein Vater krank wurde musste ich dann noch in meiner Ausbildung den Betrieb übernehmen. Das war alles so stressig, dass ich mir dann ein kleines Refugium gesucht habe“, so der heute 70-Jährige. Sein erstes professionell veröffentlichtes Spiel – „Barbarossa“ – wird dann gleich zum „Spiel des Jahres“ gekürt und verkauft sich 300.000 Mal. „Das war für meine Frau und mich die Rettung und wir konnten unser Reihenhaus behalten.“

„Mit Catan konnte ich erstmals gut von Spielen leben“

Klaus Teuber

Klaus Teuber (Foto: Sarah Brüschke / Catan GmbH)

Doch obwohl Klaus Teuber in den Jahren danach noch mit weiteren seiner Schöpfungen den „Spiel des Jahres“-Titel gewinnt, hat er lange nicht ausgesorgt. Denn Spielautoren erhalten pro verkauftem Exemplar nur zweistellige Cent-Beträge und meist verkaufen sich die Spiele nur im Erscheinungsjahr wirklich gut. Das ändert sich erst mit Catan im Jahr 1995 – ein Spiel, das zunächst kein Verlag hatte herausbringen wollen. Doch die erste Auflage verkauft sich schnell aus und es ist das erste Spiel Teubers, bei dem im zweiten Jahr nach Veröffentlichung die Umsätze nicht einbrechen, sondern steigen. „Das war eine ganz neue Erfahrung für mich und war der Punkt, an dem ich mir sagte: Jetzt kannst Du davon leben.“

Wenn Ihr wissen wollt, warum Catan nach Ansicht von Klaus Teuber so beliebt geworden ist, warum das Spiel seinem Erfinder von 2015 an noch einmal mehr Geld eingebracht hat und warum die Teubers keine Star-Wars-, aber eine Star-Trek-Variante von Catan herausgebracht haben – dann hört die neueste Folge des OMR Podcasts!

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Roland Eisenbrand
Autor*In
Roland Eisenbrand

Roland ist seit mehr als zehn Jahren als Journalist in der Digitalbranche aktiv. Seit 2014 verantwortet er als Head of Content (und zweiter Mitarbeiter) alle inhaltlichen Komponenten von OMR, darunter vor allem den OMR Blog und redaktionelle Arbeit rund um das OMR Festival.

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