Deutsche digitale Milliarden-Brand an der Nasdaq: Er hat sie gebaut – und kommt zu uns!
trivago-Gründer Rolf Schrömgens im Bühnen-Interview mit Digital-Brain Sven Schmidt
Rund 4,4 Milliarden Euro ist trivago nach dem jüngsten Börsengang wert. Damit gehört die Hotelsuchmaschine zu den erfolgreichsten Digital-Firmen, die in Deutschland je gegründet wurden. Wir dachten uns: trivago-Mitgründer und -CEO Rolf Schrömgens passt super in unser Konferenzprogramm – und erklären Euch, warum das Unternehmen gerade auch aus Marketingsicht besonders spannend und lehrreich ist. Im Jahr 2005 ist trivago in einem kleinen Büro in Düsseldorf-Flingern gegründet worden. „Wir wollten damals eine kommerzialisierte Version von Wikipedia für Reisen entwerfen“, so Schrömgens Anfang 2016 gegenüber Gründerszene. Was als Hotelbewertungsportal und Nebenprojekt startet, entwickelt sich schnell zu einer Meta-Hotelsuche, die über die Jahre hinweg immer erfolgreicher wird. Im Jahr 2012 übernimmt das britische Unternehmen Expedia 61,1 Prozent an Trivago – zum Kaufpreis von 477 Millionen Euro.
Mehr als 800 Millionen Euro Umsatz
Heute sind an trivago mehr als 200 Buchungsplattformen angeschlossen und damit mehr 1,3 Millionen Hotels aus 190 Ländern buchbar. Das Betreiberunternehmen beschäftigt mehr als 1.100 Mitarbeiter und hat im Jahr 2015 rund 836 Millionen US-Dollar umgesetzt. Bisheriger Höhepunkt der Firmenhistorie: der Börsengang im vergangenen November an der Nasdaq in den USA.
Ein großer Teil der Wertschöpfung von trivago findet im Marketing statt. Mehr als 85 Prozent seines Umsatzes gibt das Unternehmen für Werbung aus. So soll sich trivago eines der größten Search-Budgets in Europa leisten und intern eigene Software-Tools zur Steuern seines Performance-Marketings entwickelt haben.
Digitale Pioniere in Sachen Brandbuilding
Gleichzeitig haben die trivago-Gründer früh erkannt, dass es zu riskant (und langfristig auch zu teuer) ist, nur am Traffic-Tropf von Google zu hängen. Schon vor Jahren haben sie deswegen damit begonnen, in den Markenaufbau zu investieren. In Europa kennt fast jeder den Aufzug-Spot, in den USA gibt es den „Trivago Guy“, der so bekannt ist, dass es mittlerweile diverse Parodien gibt. Mehr als 50 Prozent des Traffics soll mittlerweile aus „Branded Sources“ kommen, so das Unternehmen.
Auch den Shift zur Mobile-Nutzung auf Verbraucherseite hat Trivago offenbar sehr gut gehandelt: Mehr als 50 Prozent des Umsatzes wird mobile erwirtschaftet. Es gab für uns also viele gute Gründe, Platz zwei unseres Rockstars-Fifty-Rankings an trivago-CEO und -Mitgründer Rolf Schrömgens zu vergeben.
Sein Gesprächspartner auf der Rockstars Bühne: Der ICS-Geschäftsführer, Investor sowie Digital- und VC-Experte Sven Schmidt (vorher u.a. McKinsey & Accel Partners), den viele schon als Stammgast unseres Podcasts kennengelernt haben. Sven und Rolf werden tief in das trivago-Modell einsteigen und über die Learnings der vergangenen Jahre sprechen. Wer das mit erleben möchte, sollte sich dringend ein Ticket besorgen – und zwar hier!
Leider hat Ben Lerer letzten Freitag seinen Auftritt auf der OMR Konferenz absagen müssen. Wir und Ben sind darüber natürlich enttäuscht. Ben hat vor kurzem Nachwuchs bekommen und in diesem Zusammenhang gab es unvorhergesehene Entwicklungen, die seine Reise unmöglich machen. Wir hoffen sehr ihn bald an anderer Stelle bei OMR zu haben.