- Ist die Zeit der Entlassungen in der Fintech-Welt vorüber?
- Wie stark verändert KI die Branche wirklich?
- Die Branche muss die Skandale aufarbeiten
Neue Milliarden an Geldanlage, Meme-Stocks und Krypto-Hype. Die Fintech-Startups erhalten nach schwierigen Monaten wieder mehr Rückenwind. Wer sind die großen Gewinner? Wie wird Künstliche Intelligenz die Branche verändern? Und was bleibt nach dem Hype? Darüber diskutieren die wichtigsten Köpfe der Fintech-Welt auf der Finance-Forward-Konferenz am 7. und 8. Mai.
Es waren lediglich zwei kleine Meldungen und doch steckt vielmehr dahinter. Vor Kurzem gaben der Neobroker Scalable Capital und die Investmentplattform Weltsparen bekannt, dass sie in den vergangenen Monaten stark gewachsen seien, um jeweils mehrere Milliarden, wie Finanz-Szene berichtete. Bei der Kreditplattform Auxmoney sind sogar ein Plus von 77 Prozent im vergangenen Jahr. Und der Aktienkurs des Payment-Anbieter Adyen hat sich in den vergangenen sechs Monaten mehr als verdoppelt.
Ist die Zeit der Entlassungen in der Fintech-Welt vorüber?
Nach schwierigen zwei Jahren gibt es einige Signale, dass der Fintech-Szene ein neuer Boom bevorsteht. Mit neuen großen Investments, möglichen Börsengängen und neuen Aufsteigern. Es häufen sich immer neue positive News, wie die von Adyen, Scalable Capital, Raisin und Auxmoney – vier der größten und wichtigsten europäischen Finanz-Startups. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich alles um Entlassungen, Insolvenzen und Pivots drehte.
Die Gründe sind vielschichtig. Weltsparen profitierte von der Zinswende, Scalable Capital hat mit Zinsangebote und geschickter Werbung auf sich aufmerksam gemacht, zudem spielt ihnen der Boom an den Börsen in die Karten. Mit dem sozialen Netzwerk Reddit gab es nach dem Börsengang einen starken Anstieg in den ersten Tagen – längst ist die Rede wieder von einem Meme-Stock. Viel verrückter ist noch die Krypto-Branche, in der die Kurse, angefangen durch einen Bitcoin-ETF, durch die Decke gingen. Längst gibt es wieder einen Hype und Währungen mit Namen wie "Dogwifhat" sind durch die Decke gegangen.
Wie stark verändert KI die Branche wirklich?
Auf der Finance-Forward-Konferenz in Hamburg am 7. und 8. Mai wollen wir eintauchen mit den grundlegenden Fragen: Was ist wieder eine Übertreibung? Was verändert sich gerade grundlegend? Welcher technologischer Wandel vollzieht sich im Hintergrund – von dem die Endnutzerinnen und Endnutzer zurzeit noch nicht viel mitbekommen.
Nicht nur die Führungsköpfe von Adyen, Scalable, Auxmoney und Weltsparen (Raisin heißt die Firma dahinter) können genau das auf der Bühne der Finance-Forward-Konferenz erläutern. Längst haben sich die großen Spieler der Branche bewegt. So spricht der Chef der DWS-Fondsgesellschaft Stefan Hoops, der einst viele Fintech-Expertinnen und -Experten in die Deutsche Bank und zu ihrer Tochter DWS holte, welche Rolle Tokenisierung bei ihnen spielt und welche Hoffnung sie in Krypto-Finanzprodukte setzen.
Die Investorin Doreen Huber, die Partnerin bei dem Fonds EQT-Ventures und eine erfolgreichsten Gründerinnen in Deutschland ist, wird berichten, wie Künstliche Intelligenz bei ihnen im Portfolio gerade Veränderung bringt. Und ob die Firmen dem Beispiel des schwedischen Payment-Riesen Klarna folgen und künftig keine neuen Leute mehr einstellen, weil sie so stark auf Künstliche Intelligenz setzen.
Die Branche muss die Skandale aufarbeiten
Es soll dabei aber nicht nur eine Jubel-Arie auf eine rosige Zukunft sein, denn die ganze Branche war von Skandalen wie dem Zusammenbruch der Payment-Hoffnung Wirecard und der Kryptobörse FTX gebeutelt. Noch immer läuft die Aufarbeitung: Das Krypto-Wunderkind Sam Bankman-Fried, das auf der ersten Finance-Forward-Konferenz sprach, wurde vor gerade zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt. In Deutschland läuft der Prozess um Wirecard immer noch: Auf der Anklagebank sitzt der ehemalige CEO Markus Braun, während der Manager Jan Marsalek geflohen ist, die Spuren führen nach Russland.
Eine der Schlüsselfiguren in diesem Drama war Pav Gill, der den Skandal ins Rollen brachte. Als Whistleblower in Singapur gab er der britischen Zeitung Financial Times die entscheidenen Hinweise. Er selbst hat nun ein Startup gegründet, das es anderen Whistleblowern ermöglichen soll, Missstände in den Unternehmen intern anzuzeigen, dass die Unternehmen sie selbst aus dem Weg räumen können. Wie blickt er auf die Aufarbeitung des Skandals? Hat sich seitdem etwas verändert? Und was hat er mit seinem Unternehmen vor? Die Fragen wird er auch auf der Finance-Forward-Konferenz beantworten.
Außerdem hört ihr bei FFWD24 von Ex-Bundesbank-Chef Axel Weber, N26-Gründer Valentin Stalf, Brite-Gründerin Lena Hackelör und vielen weiteren. Hier findet ihr alle Informationen zu unserer Konferenz.
Finance-Forward-Konferenz – am 7. & 8. Mai 2024 – in den Messehallen Hamburg – parallel zum OMR-Festival – Tickets gibt es hier