Die Luxus-Makler aus der Nordheide: Wie Dahler zur Top-Adresse für Premium-Immobilien wurde

Vor 30 Jahren haben Kirsten und Björn Dahler mit dem Verkauf von Resthöfen begonnen. Heute fokussieren sie sich auf die besten Lagen in ganz Deutschland.

Kirsten und Björn Dahler im OMR-Podcaststudio mit Philipp Westermeyer. Foto: OMR
Inhalt
  1. Knapp 30 Millionen Euro für ein Haus
  2. Immo-Shops in Urlaubsregionen

Kirsten und Björn Dahler haben sich bei Engel & Völkers kennengelernt – und dann als Paar Anfang der 1990er Jahre gemeinsam gegründet. Heute zählt Dahler zu den führenden Luxus-Immobilienmaklern des Landes, Häuser werden auch schon mal für fast 30 Millionen Euro verkauft. Im OMR Podcast verraten die beiden, wie viel ein Haus bei ihnen im Durchschnitt kostet, woran man verantwortungsbewusste Unternehmer erkennt und warum sie auf eigene Filialen in Ferienregionen setzen.

Schon der Name sollte deutlich machen, dass man keine Konkurrenz sein wollte: Country-Immobilien. So nannten Kirsten und Björn Dahler anfangs ihr Maklerbüro, nachdem sie den Hamburger Platzhirschen Engel & Völkers verlassen und sich selbstständig gemacht hatten. Sie hatten keine Kund*innen mitgenommen, wollten sich auf eine Nische konzentrieren, auf Objekte im Landhausstil in der Nordheide südlich von Hamburg. Damals, Anfang der 1990er Jahre, hätten viele Menschen aufs Land ziehen wollen, sagt Björn Dahler. Reetgedeckte Häuser, Resthöfe – all solche Objekte seien nachgefragt worden. Friedliche Co-Existenz, das war der anfängliche Plan der beiden. Aber dann waren sie zu erfolgreich.

Schon im ersten Jahr nach der Gründung 1993 hatten sie nach eigenen Angaben 53 Transaktionen. "Wir waren extrem fleißig", sagt Kirsten Dahler. Auch an den Wochenenden seien sie ans Telefon gegangen und losgefahren, wenn jemand ein Objekt besichtigen wollte – selbst dann, wenn sie gerade Besuch hatten. "Wir waren Getriebene", sagt Björn Dahler: "Wir wussten, wenn wir es jetzt nicht schaffen, dann müssen wir bald wieder abschließen und zurück ins Angestelltenverhältnis." Heute arbeiten unter der Marke Dahler rund 500 Menschen in ganz Deutschland, Österreich und Mallorca an mehr als 80 Standorten. Country-Immobilien machen nur noch einen kleinen Teil des Portfolios aus. Das Unternehmen hat sich einen Namen gemacht als Verkäufer von Luxus-Immobilien – längst auch in Konkurrenz zum früheren Arbeitgeber Engel & Völkers.

Knapp 30 Millionen Euro für ein Haus

"Zu Hause in besten Lagen" ist heute nicht nur der Werbeslogan der Dahlers, sondern indirekt auch schon mal ein Hinweis auf die Preise der jeweiligen Objekte. "Unser Kernsegment sind eigentlich die oberen zehn Prozent des Marktes", sagt Björn Dahler. Eine Million Euro kosten die mehr als 1000 Objekte im Durchschnitt, bei deren Verkauf Dahler & Company pro Jahr unterstützt – wobei dieser Wert etwas verzerrt, dass es im Einzelfall auch schon mal deutlich teurer werden kann. "Das teuerste Objekt hat im privatgenutzten Bereich knapp unter 30 Millionen Euro gekostet", sagt Björn Dahler. Die Immobilie sei in Hamburg verkauft worden und auch wenn die Stadt für ihre hohen Immobilienpreise bekannt ist, sagt Björn Dahler: "Das kommt hier ja auch nur selten vor".

Das Geschäft der Dahlers, die inzwischen auch im Bereich Projektentwicklung und Investmentmanagement aktiv sind, ist dabei allerdings auch konjunkturabhängig. Speziell das Jahr 2023 sei eine "Saure-Gurken-Zeit" gewesen, wie Björn Dahler. Der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine, die Zinswende und die allgemein unsichere Lage hätten die Zahl der Transaktionen im Gesamtmarkt um mehr als die Hälfte einbrechen lassen gegenüber den Höchstwerten im Jahr 2021. Auch die Klientel der Dahlers habe in dieser Phase anders investiert – oder eben nicht investiert. "Der verantwortungsbewusste mittelständische Unternehmer ist typischerweise so geprägt, dass er sich sagt: In Zeiten, in denen es gerade nicht so gut ist und in denen ich nicht mein Füllhorn ausschütten kann, um Gehaltswünsche zu bedienen, leiste ich mir auch keine große Jacht oder kaufe mir ein fettes Penthouse, sondern halte den Ball flach, bis die Zeiten wieder besser werden", sagt Björn Dahler.

Immo-Shops in Urlaubsregionen

Auch Kirsten und Björn Dahler stellen immer wieder nötige und unnötige Ausgaben auf den Prüfstand: Ja, sie investieren weiter in gute Mitarbeitende. Ja, sie lassen weiterhin Magazine zu Marketingzwecken drucken. Ja, sie leiten sich auch immer noch Büroräume an zentralen Standorten. Aber ob das alles immer so bleiben wird? Björn Dahler sagt, speziell bei den "Maklershops" würden auch sie sich die Frage immer häufiger stellen. Denn wie groß ist der Nutzen wirklich noch angesichts vergleichsweise hoher Kosten? Immerhin müssen die Shops im Erdgeschoss an guten Standorten liegen, müssen repräsentativ aussehen und dauerhaft von Mitarbeitenden besetzt sein. Björn Dahler sagt, in den meisten deutschen Städten brauche es solche Shops vermutlich nicht mehr: "Aber an den Ferienstandorten macht es immer noch viel Sinn." Denn so würden die Leute im Urlaub auf das Angebot von Dahler aufmerksam. Kirsten Dahler beschreibt es so: "Die Leute fühlen sich dort wohl, wollen sich dort häufiger wohlfühlen – und aus der Laune heraus kaufen sie dann vielleicht mal."

Wieso schon bald ein neuer Standort in Dubai hinzukommen könnte, welche Regionen noch interessant sind und was sie von Mallorca-Makler Marcel Remus halten, verraten Kirsten und Björn Dahler im OMR Podcast.

OMR PodcastImmobilien
Florian Rinke
Autor*In
Florian Rinke

Florian Rinke ist Host des Podcast "OMR Rabbit Hole" und verantwortet in der OMR-Redaktion den "OMR Podcast". Vor seinem Wechsel Anfang 2022 zu OMR berichtete er mehr als sieben Jahre lang für die Rheinische Post über Start-ups und Digitalpolitik und baute die Rubrik „RP-Gründerzeit“ auf. 2020 erschien sein Buch „Silicon Rheinland".

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