Über diese Keynote spricht die gesamte Online-Marketing-Branche

Torben Lux14.3.2016
Ströer-COO Christian Schmalzl auf der Rockstars-Bühne. (Foto: Online Marketing Rockstars / Simon Hollmann)
Inhalt
  1. Video: COO Christian Schmalzl erklärt auf der Rockstars-Bühne erstmals die Strategie von Ströer
  2. „Wir werden in diesem Jahr wahrscheinlich bei knapp 50 Prozent Digital-Anteil am Umsatz sein.“

Video: COO Christian Schmalzl erklärt auf der Rockstars-Bühne erstmals die Strategie von Ströer

Ströer-COO Christian Schmalzl auf der Rockstars-Bühne. (Foto: Online Marketing Rockstars / Simon Hollmann)

Ströer-COO Christian Schmalzl auf der Rockstars-Bühne. (Foto: Online Marketing Rockstars / Simon Hollmann)

Sein Auftritt war sicher eines der großen Highlights der diesjährigen Online Marketing Rockstars Konferenz in der Hamburg Messe: Ströer-COO Christian Schmalzl erklärte bei uns erstmals mit ehrlichen und markigen Sprüchen, wie und warum der einst reine Außenwerber zum größten Digital-Vermarkter Deutschlands mit einem Börsenwert von fast drei Milliarden Euro avancierte. Hier findet Ihr die gesamte Keynote im Video – unbedingt anschauen!

„Wenn Du ein bisschen Eier hast, kannst Du auch als Außenwerber im Online-Bereich ein bisschen aufräumen“, „Ein bisschen kreative Anarchie führt im Digital-Bereich aus unserer Sicht hier und da auch ganz gut zum Erfolg“ oder „Wir machen lieber mal ordentlich Rabatz und schauen, ob nicht doch irgendetwas möglich ist“ – das sind alles Zitate, die man so vielleicht nicht von einem Vorstand eines börsennotierten Unternehmens erwarten würde, das mit einer Marktkapitalisierung von aktuell 2,87 Milliarden Euro bewertet wird. Und trotzdem wurden sie so von Christian Schmalzl, seit 2012 COO bei Ströer, auf der Rockstars-Bühne vor fast 5.000 Zuschauern gesagt. Eier hat er damit schon mal bewiesen, finden wir. 

„Wir werden in diesem Jahr wahrscheinlich bei knapp 50 Prozent Digital-Anteil am Umsatz sein.“

Im Gespräch mit Moderator Philipp Westermeyer und Performance-Legende Florian Heinemann erklärt Schmalzl, wie Ströer es innerhalb von nur drei Jahren geschafft hat, den Anteil vom Digital- am Gesamtumsatz von fünf auf 50 Prozent zu steigern. Gleichzeitig stiegen übrigens auch der Umsatz und aus einem Verlust von 1,8 Millionen Euro im Jahr 2012 wurden 24 Millionen Euro Gewinn 2014. „Wir haben innerhalb von drei Jahren einen extremen Transformationsprozess und enormen Wandel hingelegt“, sagt Christian Schmalzl rückblickend. „Wir haben relativ viele Firmen gekauft. CEO Udo Müller ist einfach ein begnadeter Deal-Maker und für ihn ist eigentlich jede Woche, in der er keine Firma kauft oder einen Deal macht, eine verlorene Woche.“ 

Christian Schmalzl

Christian Schmalzl (Foto: OMR / Chris Kurr)

Auch wenn das massive Zukaufen anderer Unternehmen (ganz aktuell Social Media Interactive, das Unternehmen u.a. hinter imakeyousexy.com, und zuletzt Interactive Media, T-Online und Statista) laut Schmalzl auf den ersten Blick vielleicht etwas wild aussehe, gebe es natürlich klare strategische Ziele: „ Es gibt genug Marktsegmente, die für Google und Facebook nicht relevant sind. Und wir versuchen uns, auf die zu konzentrieren. Wir wollen eigene Entscheidungen treffen, sich nur vor den Großen ins Höschen zu machen, ist eine schlechte Strategie.“ Beispielsweise sollen schon im zweiten Quartal erste Kunden digitale Außenwerbung über Ströers eigene DSP buchen können. Trotzdem sei der Konzern kein Adtech-Unternehmen. „Und das wollen wir auch gar nicht sein“, betont Christian Schmalzl. „Wir haben keine Adtech-DNA, wir haben eine Vermarktungs-, Vertriebs- und Monetarisierungs-DNA. Adtech bauen wir daher nicht, um Facebook und Google Konkurrenz zu machen, sondern Lösungen für unsere speziellen Ansprüche parat zu haben.“

Bei all der Theorie zähle am Ende für Schmalzl aber vor allem eins: „Du musst einfach was machen, loslegen und Dir dann überlegen, wo Du hin willst. Theorie ist immer ein interessanter Teil, aber nicht der alleine entscheidende.“ Daher belassen wir es mit der schriftlichen Zusammenfassung dieses Videos jetzt auch dabei. Wer genau wissen will, warum Ströer so viele Content-Angebote aufkauft, wie es mit eigenen E-Commerce-Strategien aussieht, welches die beste Akquisition der letzten Jahre war und wie das Unternehmen es hinbekommt, alle Startups unter einem Dach zu vereinen, sollte die Keynote im Video anschauen. Und noch ein Hinweis direkt an Christian Schmalzl: Im nächsten Jahr gibt es im handgeklöppelten Backstage-Bereich auch eine Toilette. 

Torben Lux
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Torben Lux

Torben ist seit Juni 2014 Redakteur bei OMR. Er schreibt Artikel und Newsletter, plant das Bühnenprogramm des OMR Festivals, arbeitet an der "State of the German Internet"-Keynote, betreut den OMR Podcast und vieles mehr.

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