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Wie Würth vom Schraubenhändler zum digitalen Champion wird

Martin Gardt22.4.2024

Das Traditionsunternehmen Würth aus Künzelsau modernisiert das Handwerk – mit eigenen Software-Lösungen und digitalen Marketing-Ideen

Würth Tschuliqe
Würth-Markenbotschafterin Tschuliqe mit ihrem Smartphone auf der Baustelle. Der Schrauben-Konzern treibt die Digitalisierung in Handwerk und Baubranche extrem voran (Foto: Würth)
Inhalt
  1. Mit Datenkompetenz das Handwerk digitalisieren
  2. Digitale Revolutionen – auf dem OMR Festival 2024
  3. Die Marke stärken – mit cleverem Marketing

Würth ist Euch sicherlich vor allem als großer Schraubenhersteller bekannt. Mit seinen weltweit über 87.000 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von über 20 Milliarden Euro gilt die Würth-Gruppe als weltweit führend im Bereich der Befestigungstechnik. Es dreht sich aber im beschaulichen Künzelsau seit langem nicht mehr alles nur um Schrauben und die vielen Produkte, die der Handwerker in seinem Berufsalltag benötigt. Wir zeigen, wie der Konzern sich digital aufgestellt hat und welche cleveren Marketing-Ideen daraus entstanden sind.

Adolf Würth gründete das Unternehmen bereits 1945, um mit Schrauben zu handeln. Als sein Sohn Reinhold das Unternehmen 1954 als 19-Jähriger übernahm, arbeiteten zwei Personen für den Betrieb. Heute umfasst das Sortiment über 125.000 Produkte, die Würth an über vier Millionen B2B-Kunden aus der Bauwirtschaft, dem Handwerk, dem Kraftfahrzeugbereich und der Industrie vertreibt. Im OMR Podcast hat Unternehmerlegende Reinhold Würth bereits Ende 2022 genau erzählt, wie er aus der kleinen Schraubenhandlung ein Milliarden-Unternehmen gemacht hat.

Mit Datenkompetenz das Handwerk digitalisieren

Als Marktführer spult Würth selbstverständlich kein Standardprogramm ab. Das Unternehmen wächst vor allem in  digitalen Bereichen und gibt seiner Zielgruppe neue Tools an die Hand. Ein Beispiel ist CENDAS. Mit dem Tool planen Unternehmen ihre Bauprojekte digital, führen Checklisten, treffen Prognosen zu Ressourcen, sammeln Dokumente. Außerdem können mit CENDAS Baupläne digitalisiert werden, wodurch die Zusammenarbeit auf der Baustelle deutlich vereinfacht wird. Ein digitaler Helfer der anderen Art ist ORSY®. Das steht bei Würth für "Ordnung mit System" und umfasst Systemlösungen, die perfekt ineinandergreifen und die Lagerung und Wiederbeschaffung von Kleinteilen bis zu Gefahrgütern vom Lager bis zum Fahrzeug ganz einfach machen.

Die Lösungen können Würth-Mitarbeitende im Gespräch mit den Kunden planen und individuell auf deren Bedürfnisse abstimmen. Von Wiegeautomaten für Kleinteile bis hin zum sicheren Gefahrstofflager werden so tägliche Prozesse automatisiert und Papierkram eingespart. ORSY® umfasst auch eine passende Online-Plattform und einen Scanner. Damit behalten Unternehmen ihre Ressourcen an Schrauben & Co. immer im Blick und können diese unkompliziert nachbestellen.

Mit der Software towio wird Würth außerdem zu einer Art Betriebssystem für Handwerksbetriebe und hilft diesen bei der dringend nötigen Digitalisierung. Die Würth-Kunden können mit dem Tool Arbeitszeiten erfassen, Angebote, Aufträge, Lieferscheine und Rechnungen erstellen und versenden, oder Aufträge vor Ort dokumentieren und gegenzeichnen lassen. Darüber hinaus lassen sich bestehende ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) direkt mit Würth-Schnittstellen verbinden, sodass Betriebe ihre Aufträge direkt als Bestellung an den Würth-Online-Shop weiterreichen können.

Digitale Revolutionen – auf dem OMR Festival 2024

Würth hilft mit seinen digitalen Lösungen nicht nur seinen Kunden. Mit interner Software wie 1Plus haben es Tausende Außendienstmitarbeitende bereits seit Jahren viel einfacher, in den Verkauf zu gehen. Sie können gemeinsam mit ihren Kunden in die 1Plus-App schauen, statt beispielsweise in gedruckten Katalogen blättern zu müssen. Zusätzlich können sie den KI-Sprachassistenten PICO nutzen, um unterwegs administrative Aufgaben per Sprachsteuerung zu erledigen – wie etwa das Versenden von Rechnungen oder Lieferscheinen.

Auf dem OMR Festival wird das Unternehmen an seinem Stand genau zeigen, wie die verschiedenen Software-Lösungen ineinander greifen – Ihr könnt Euch das in einer Demo vor Ort direkt zeigen lassen. Mit im Gepäck hat Würth eine kleine Sneak Preview: Ein System, das im Google-Lens-Stil Bauteile anhand eines Fotos erkennen kann – und das dann natürlich Infos liefert, ob das Teil bei Würth erhältlich oder ein anderes besser geeignet wäre. All das – wie gesagt – am Würth-Stand auf dem OMR Festival 2024.

Ihr wollt beim OMR Festival 2024 dabei sein? Dann sichert Euch hier direkt ein Ticket.

Die Marke stärken – mit cleverem Marketing

All diese Themen und die eigene Marke pusht Würth mit Bereichen, die weit über das Kerngeschäft hinausgehen. Seit den 70ern hat Würth eine viel beachtete Kunstsammlung aufgebaut und betreibt fünf Museen in Hohenlohe sowie weitere Kunstdependancen in ganz Europa. Schon im OMR Podcast hatte Reinhold Würth darüber gesprochen, dass er dieses Engagement für die Kunst auch als Marketing-Hebel einsetzt: "Ganz ehrlich gesagt, empfinde ich das als recht günstige Reklame für das Unternehmen." Denn, wenn Kunden schon mal in Künzelsau sind, können sie die beeindruckenden Ausstellungen alleine in den beiden großen Museen am Standort umsonst anschauen.

Ein weiteres Instrument zur Kundenbindung ist das Sportsponsoring. Das Unternehmen ist Partner des DFB, taucht  bei den Spielen der Nationalmannschaft der Männer und Frauen sowie bei der U21 auf und ist Würth Sponsor bei mehreren Fußballvereinen. Zudem ist Würth einer der Hauptsponsoren des Deutschen Skiverbands und seit den 70ern auch im Motorsport unterwegs. Im Fechtsport hat Würth über Jahrzehnte hinweg den Olympiastützpunkt in Tauberbischofsheim in diversen Disziplinen gesponsert und vor 25 Jahren den Fechtclub in Künzelsau ins Leben gerufen, der eine starke Nachwuchsarbeit vorweisen kann. Außerdem unterstützt Würth mit Special Olympics Deutschland die deutsche Sektion der weltweit größten Sportorganisation für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung.

Das alles klingt jetzt noch wenig digital – aber die OMR-Connection ist da. Seit 2020 hat Würth seinen Sportsponsoring-Fokus auf E-Sport ausgeweitet. Das Logo prangt seit 2022 auf den Trikots der deutschen eSport Mannschaft von FOKUS. Diese gilt als eine der bekanntesten E-Sport-Organisationen Europas – an der Spitze steht mit Elias Nerlich ein Star-Creator, der im vergangenen Jahr auf der Conference Stage des OMR Festivals gesprochen hat. Für das Festival 2024 hat sich Würth in diesem Zusammenhang etwas Besonderes überlegt. Der ehemalige Weltmeister in FIFA (also dem Computerspiel) Mohammed Harkous alias MoAuba wird am Würth-Stand gegen die Mutigen unter Euch an beiden OMR24-Abenden in FIFA antreten und Euch wahrscheinlich ziemlich nass machen. Also schaut auch deshalb unbedingt am Würth-Stand in Halle A1 vorbei.

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Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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