300 Euro für eine Creme? Leon XSkincare über seinen Social-Media-Erfolg und die größten Lügen der Kosmetik-Industrie
Wenn es um Hautpflege und Produktempfehlungen geht, vertraut die Skincare-Community auf seine Tipps.
Er ist der Influencer, dem die Frauen vertrauen: Leon Xskincare gibt auf seinen Social-Media-Kanälen Hautpflege-Tipps, klärt über Inhaltsstoffe auf und kritisiert falsche Versprechen oder überzogene Preise der Kosmetik-Konzerne, ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Im OMR Podcast spricht der wohl erfolgreichste "Skinfluencer" Deutschlands darüber, welche Hautpflege wirklich sinnvoll ist, seine Arbeit als Produktentwickler und seine Zukunftspläne.
Welches Produkt aus der Drogerie hält wirklich, was es verspricht? Was ist eigentlich Niacinamid? Und ist eine Gesichtscreme für 300 Euro tatsächlich besser als eine für 10? Wer Leon Xskincare auf Tiktok oder Instagram folgt, bekommt Antworten auf diese Fragen, immer gepaart mit seinem ganz eigenen Humor und einer pointierten Spitze gegen Kosmetikhersteller, die bei der Produktentwicklung vor allem Wert auf maximalen Profit legen. Manche Produkte seien nicht mehr als verdicktes Wasser, sagt der Influencer im OMR Podcast: "Das kostet in der Produktion 15 Cent, der Tiegel 20 Cent, Verpackung 20 Cent. Und das verkaufen die Firmen dann für 60 Euro und sagen: You're welcome, das ist eine Light-Wave-Gel-Moisturizing-Water-Creme-Blabla."
Irrglaube: Teurer gleich besser
Dafür, dass dieses Prinzip aufgeht, seien auch die Konsument*innen selbst ein Stück weit verantwortlich, sagt der 28-Jährige. Immer wieder sei er schockiert, wie viel Geld Menschen selbst in Krisenzeiten für Luxusartikel ausgeben würde, z.B. 300 Euro für Gesichtscremes. "Die Leute sind der festen Überzeugung: Teuer ist besser." Mit seinem Content will er deshalb für jede*n verständlich und vor allem unterhaltsam über Hautpflege und Inhaltsstoffe aufklären. Damit hat er sich über die Jahre eine so große und vor allem loyale Community aufgebaut, dass seine eigenen Produkte, die er gemeinsam mit der Kosmetikmarke Nø Cosmetics auf den Markt gebracht hat, Verkaufsschlager in der Drogerie sind und andere Marken sich darum reißen, ihn als Kooperationspartner zu gewinnen. Denn Leon Xskincare hat den direkten Zugang zur entscheidenden Zielgruppe für Kosmetik. 80 Prozent seiner Follower*innen sind zwischen 25 und 45 Jahre alt. 96 Prozent seien Frauen, sagt er. "Zum Glück! Bitte macht 100 draus."
Schon mit 15 Jahren beginnt er, Videos zu drehen. "Ich hatte schon als Schüler eine große Leidenschaft für Hautpflege, weil ich super viele Hautprobleme hatte", sagt er. Doch ausschlaggebend dafür, dass aus dem relativ unbekannten Creator aus der Skincare-Nische der wohl erfolgreichste "Skinfluencer" Deutschlands wurde, war eine zufällige Begegnung: Während seines Biologiestudiums erkennt er die Youtuberin Hatice Schmidt auf der Straße und spricht sie an. "Ich hab ihr nur einen Tipp für ihre Stirn gegeben, weil sie immer Probleme mit Unreinheiten hatte." Eine Stunde hätten sie danach einfach weitergeredet und danach beschlossen, gemeinsam ein Youtube-Video aufzunehmen. Für Leon, der seinen echten Namen übrigens geheim hält, ist es der Durchbruch. Bis heute ist er dankbar: "Sie hat mir meine Karriere gegeben. Alles, was ihr seht, wäre nie da, wenn sie nicht dagewesen wäre."
Unabhängigkeit durch Vollzeitjob
Beim Thema Karriere setzt Leon Xskincare nicht allein auf Social Media, im Gegenteil. Um sich seine Unabhängigkeit bewahren zu können, arbeitet er hauptberuflich als Produktentwickler. Dabei produziere er hauptsächlich Produkte, die im Ausland verkauft werden, sagt er. Und niemals für Großkonzerne, betont er, gewohnt direkt: "weil gar kein Bock, diese Scheiße zu unterstützen, die da passiert."
Im OMR Podcast spricht Leon Xskincare darüber, was da aus seiner Sicht alles schiefläuft, unter welchen Voraussetzungen er sich vorstellen könnte, auf Tour zu gehen, wie viele Hautpflege-Produkte er selbst benutzt und was er seinen Eltern zurückgeben möchte.