Versteckte Werbung – Mit diesem Browser-Plugin erkennt ihr Native Advertising

Torben Lux1.9.2014
(Foto: olarte.ollie / Flickr / CC BY-NC-ND 2.0)

Das kostenlose Tool AdDetector scannt Websites ab und kennzeichnet Sponsored Posts und Advertorials

(Foto: olarte.ollie / Flickr / CC BY-NC-ND 2.0)

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Sponsored Posts, Native Advertising oder Advertorials – egal, wie man diese Form der Internetwerbung auch nennt – sie liegt im Trend und das nicht erst seit gestern. Dass der eine oder andere Publisher nicht immer die journalistischen Artikeln stark ähnelnde Werbung auch als solche kennzeichnet, ist dabei ebenfalls nicht neu. Ian Webster, Software-Entwickler bei Google, möchte mit einem privaten Projekt jetzt für Abhilfe sorgen. Mit dem für Chrome und Firefox zur Verfügung stehenden Plugin „AdDetector“ werden bezahlte Beiträge mit einem Banner kenntlich gemacht. Aktuell funktioniert das kostenlose Tool bei über 100 großen englischsprachigen Seiten, darunter Auftritte etablierter Medienhäuser wie New York Times, Washington Post und Forbes; aber auch Viral-Schleudern wie Buzzfeed und Mashable sind bereits integriert. Täglich werden laut Ian Webster neue Medienangebote hinzugefügt. Per Mail, Tweet oder Formular können Seiten vorgeschlagen werden. Sein großes Ziel sei es, für mehr Transparenz im Internet zu sorgen. Häufig werde nur unzureichend oder sogar gar nicht darauf hingewiesen, dass es sich bei einem Beitrag um einen bezahlten Inhalt handele.

Screenhot: forbes.com

Dass dieser Artikel von forbes.com (Screenshot oben) ein von SAP bezahlter Beitrag ist, lässt sich leicht übersehen. Lediglich der Firmenname in der kleinen Autorenzeile weist darauf hin; das gelbe Logo der Rubrik „SAPVoice“ am linken Bildschirmrand kann schnell für ein klassisches Werbebanner gehalten werden. Durch das Plugin AdDetector wird am oberen Bildschirmrand ein auffälliger roter Banner angezeigt: „This page is an ad paid for by SAP.“ Noch mehr Wert erhält das Tool aber, wenn ein Sponsored Post überhaupt nicht gekennzeichnet wird, wie am Beispiel einer ganzen Artikel-Serie auf mashable.com (Screenshot unten). Der Heimtiernahrungshersteller Purina, eine Nestlé-Tochter, hat offenbar gleich mehrere Artikel zum Thema Hund gekauft, ohne sie als Anzeige deutlich zu machen.

Screenshot: mashable.com

Screenshot: mashable.com

Bald auch für deutschsprachige Webseiten verfügbar?

Bisher ist das nur etwa 24 Kilobyte große Tool zwar lediglich auf englischsprachigen Seiten integriert, erfreut sich in dem Raum aber schon einer anschaulichen Fanbase. Knapp 14.000 Downloads konnten bislang verzeichnet werden. Und der Entwickler Ian Webster hat offenbar noch Erweiterungspläne für AdDetector. So könne er sich eine Funktion vorstellen, mit der Nutzer auf vermutlich verkaufte Inhalte hinweisen können. Erreicht ein Artikel eine bestimmte Zahl von Markierungen, würde er dann ebenfalls durch einen Banner als Sponsored Post kenntlich gemacht werden.

BrowserNative Advertising
Torben Lux
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Torben Lux

Torben ist seit Juni 2014 Redakteur bei OMR. Er schreibt Artikel und Newsletter, plant das Bühnenprogramm des OMR Festivals, arbeitet an der "State of the German Internet"-Keynote, betreut den OMR Podcast und vieles mehr.

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