Vom Musiker zum Sternekoch zum Fernsehkoch: Deshalb kocht Nelson Müller noch in Kantinen

Torben Lux23.12.2019

Nelson Müller spricht im OMR Podcast über die Koch-Branche, Werbedeals und Rückschläge

Sternekoch Nelson Mueller OMR Podcast Philipp Westermeyer
Sternekoch Nelson Müller während der Podcast-Aufnahme im OMR Office.

Nelson Müller ist Sternekoch, Unternehmer, Entertainer und seit Jahren fester Bestandteil der hiesigen Fernsehkoch-Landschaft. Dass er den Schritt Richtung TV gemacht hat, ist nicht nur sehr zufällig entstanden – sondern auch während einer Phase, in der er mit dem Kochen pausiert und sich auf seine zweite Leidenschaft Musik konzentriert hatte. Im OMR Podcast verrät Müller, weshalb ihm ein Michelin-Stern deutlich wichtiger als ein Besteller ist, welches seiner Projekte wirtschaftlich am lukrativsten ist und wie er über sich als Personal Brand denkt.

„Irgendwie nervt mich das Wort Fernsehkoch“, sagt Nelson Müller im Gespräch mit Philipp Westermeyer. Immerhin habe er von der Pike auf den Beruf erlernt und Wanderjahre bei verschiedenen Sterneköchen verbracht. „Obwohl es natürlich trotzdem passt. Ich bin ja schließlich im Fernsehen.“ Und das ziemlich erfolgreich: Nach ersten Auftritten im Lokalfernsehen des WDR ab 2009 folgten bis heute zahlreiche Shows und teilweise eigene Formate. Eines der erfolgreichsten dürfte „Nelson Müllers Lebensmittelreport“ sein. Im Januar strahlt das ZDF Episode 33 aus – zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr. 

Dass Nelson Müller überhaupt im Fernsehen gelandet ist, verdankt er einem Zufall und seiner Leidenschaft für Musik. Schon während seiner Jugend in Stuttgart fasziniert ihn vor allem Hip Hop; er baut auf einem Keyboard eigene Beats und freestyled hin und wieder auf Jams. Die Leidenschaft ist so groß, dass er nach seiner Ausbildung und trotz einer Anstellung als Souschef im „Residence“ in Essen (damals zwei Sterne) eine Kochpause einlegt. „Ich wollte einfach mal gucken, wie die Luft jenseits der Gastronomie ist. Ich hatte eine kleine Anstellung am Schauspielhaus in Essen für musikalische Abende und habe ein Album aufgenommen.“ 

Der singende Koch, der den Beruf an den Nagel gehängt hat

Weil er für die Mutter eines befreundeten Produzenten einer Rap-Battle-Reihe („Feuer über Deutschland“) kocht, lernt er zufällig die damalige Managerin von Tim Mälzer kennen (hier im OMR Podcast). „Dann bin ich mal zu einem Casting gegangen und war direkt in meiner ersten TV-Sendung“, sagt Nelson Müller. „Der Aufhänger, weshalb sie mich genommen haben, war, dass ich der Koch bin, der seinen Beruf an den Nagel gehängt hat, um Musiker zu werden“, erinnert sich Müller. „Und dann habe ich irgendwann wieder angefangen zu kochen.“ 

Mit wachsendem Erfolg im TV kommen auch die ersten Werbeverträge. Und Nelson Müller investiert das Geld 2007 erst in eine Kochschule und 2009 schließlich in sein erstes Restaurant „Schote“ in Essen. Das Lokal, das schon 2011 erstmals einen Michelin-Stern bekommt, befindet sich seit Mitte des Jahres unter dem Dach seines zweiten Restaurants, dem „Müllers auf der Rü“ – um Kräfte zu bündeln und sich zu fokussieren. „Heutzutage muss man sich in der Gastronomie glaube ich entscheiden, ob man groß oder klein sein will“, so Müller. „Und ich habe es jetzt eher klein, aber fein aufgebaut. So, dass es für mich auch kaufmännisch überschaubar ist.“ Ein Partner ist bei seinem Lokal nicht mit an Bord. 

Nelson Müller und seine Personal Brand

Ob das Restaurant mit zwei Konzepten unter einem Dach zur Zeit der wirtschaftlich relevanteste Posten sei, kann Nelson Müller nicht genau sagen. „Es ist eine Mischung aus allem. Alles hängt miteinander zusammen und ist verwoben.“ So würden zum Beispiel Caterings sehr gut funktionieren, dazu kommen Einnahmen aus Buchverkäufen, Werbeverträgen und TV-Formaten. Im Zuge einer Kooperation mit Aramark steht er außerdem seit Jahren einmal im Monat selber in der Kantine von Vodafone in Düsseldorf, kocht und teilt Essen aus. 

Ein Potenzial, dass Nelson Müller offenbar nicht komplett ausreizt, ist Social Media und die Stärkung seiner Personal Brand. Er hat zwar fast 65.000 Abonnenten auf Instagram, nutze es aber zu wenig. „Ich müsste da wohl mehr machen. Aber irgendwie denke ich, dass das nicht mein Style ist, ich vielleicht ein Stück weit zu alternativ bin und nichts kaputt machen will“, so Müller. „Und am Ende ist es dann so: Wenn ich mich nicht danach fühle, poste ich auch nichts. Auch wenn ich weiß, jetzt sollte ich eigentlich.“ Dass er sich als Personal Brand sieht, habe auch ein wenig mit dem Michelin-Stern zu tun: „Das ist eine Art Bestätigung und Adlung und macht dich eigentlich automatisch zu Marke.“ 

Im OMR Podcast spricht Nelson Müller außerdem über den Wettbewerb unter Fernsehköchen, weshalb sie seit Jahren ein fester und beliebter Bestandteil der TV-Welt sind und wie er damit umgeht, auf der Straße erkannt zu werden. Viel Spaß beim Hören!

Unsere Podcast-Partner im Überblick:

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Als letztes wieder mal ein paar Worte in eigener Sache: Unsere Kollegen aus dem OMR-Education-Team haben gerade die neueste Auflage des „Professional Guide to E-Mail-Marketing“-Reports herausgebracht. Darin erwarten Euch 107 Seiten Expertenwissen. Schon klar, E-Mail-Marketing hat jetzt nicht den sexiesten Ruf. Aber wir können aus eigener Erfahrung sagen: Ein gut segmentierter E-Mail-Verteiler ist das reinste Marketinggold! Mehr Infos gibt es unter OMR.com/Report.

Alle Themen des Podcasts mit Nelson Müller im Überblick:

  • Wie Philipp durch gemeinsame Freunde in Essen Nelson Müller kennengelernt hat (ab 01:45)
  • TV-Shows, Interviews, eigenes Restaurant – wie viel kocht Nelson Müller eigentlich selber? (ab 03:15)
  • Über seine Kindheit im Schwabenland und Besuche bei den Großeltern in Schleswig-Holstein (ab 04:30)
  • Stuttgart, Sylt, Timmendorf, Essen – hier hat Nelson Müller in seiner Karriere bereits gekocht (ab 05:40)
  • So wurde er vom Sternekoch zum „Fernsehkoch“ und deshalb nervt ihn die Bezeichnung (ab 07:30)
  • Wie über den Produzenten einer Rap-Battle-Reihe die ersten TV-Auftritte entstanden (ab 09:20)
  • Immer mehr TV-Präsenz, der erste Werbevertrag, Investitionen in eine Kochschule und das erste eigene Restaurant in Essen (ab 11:45)
  • Welche Projekte sind wirtschaftlich am relevantesten? Und wie wichtig ist Nelson Müllers Medienpräsenz als Marketingtool? (ab 13:30)
  • Wie geht er mit der Erwartungshaltung einiger Restaurant-Gäste um, ihn unbedingt sehen zu wollen? (ab 15:00)
  • Über unternehmerische Fallstricke und zu hohe Investitionen mit eigenem Geld (ab 19:00)
  • Wie denkt Nelson Müller über sich als Marke? (ab 22:40)
  • Marken, mit denen er Werbeverträge abgeschlossen hat (ab 23:50)
  • Wie Nelson Müller häufig erkannt und angesprochen? (ab 25:25)
  • So beobachtet er die Einschaltquoten seiner Sendungen (ab 26:45)
  • Gibt es einen harten Wettbewerb zwischen Fernsehköchen? (ab 28:15)
  • Welchen Stellenwert haben Nelson Müllers Kochbücher in seinem Businessplan? (ab 28:55)
  • Wie wichtig ist ein Stern im Guide Michelin wirklich? (ab 31:20)
  • Seit diesem Jahr bietet Nelson Müller in seinem Restaurant zwei Koch-Konzepte an (ab 38:00)
  • Deshalb steht Nelson Müller einmal im Monat bei Vodafone in Düsseldorf in der Kantine (ab 39:50)
  • Warum sind Kochformate im TV seit Jahren so erfolgreich? (ab 41:45)
  • Über seinen Autounfall, Reaktionen in den Medien und eine Werbekampagne der Deutschen Bahn (ab 46:00)
  • Welche Pläne hat Nelson Müller für die kommenden Wochen und Monate? (ab 48:25)

Viel Spaß beim Anhören – und vielen Dank für jede positive Bewertung!

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Torben Lux
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Torben Lux

Torben ist seit Juni 2014 Redakteur bei OMR. Er schreibt Artikel und Newsletter, plant das Bühnenprogramm des OMR Festivals, arbeitet an der "State of the German Internet"-Keynote, betreut den OMR Podcast und vieles mehr.

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