Diese Youtuberin zeigt, wie sie nur mit Ads auf der Plattform 140.000 Dollar verdient

Martin Gardt9.3.2020

Shelby Church gibt Tipps, wie Youtuber auf der Plattform ihren Verdienst optimieren – auch auf der OMR20-Bühne

Shelby Church
Youtuberin Shelby Church

Es ist heute fast ein Trend unter Youtubern, ihre Einnahmen öffentlich zu diskutieren. Auch Shelby Church hat das in einem Video gemacht – und direkt sechs Millionen Views generiert. Die amerikanische Tech-Youtuberin erklärt aber vor allem, mit welchen Kniffen sie 2019 die 100.000-Dollar-Schallmauer allein mit Werbeumsätzen auf der Video-Plattform durchbrochen hat. Wir zeigen die Strategien und erklären, warum Church auf der Bühne des OMR Festivals 2020 noch ausführlicher von ihrem Youtube-Erfolg erzählen wird.

Shelby Church testet in ihren Youtube-Videos Teslas, iPhones, Fitness-Armbänder, vergleicht aber auch Mieten in verschiedenen Städten oder erklärt, wie Amazon-Händler Geld verdienen. Mit ihren Inhalten bespielt sie mehr als 1,4 Millionen Abonnenten auf Youtube – ihre Videos kommen auf der Plattform auf über 100 Millionen Views. Dementsprechend verdient sie auch gutes Geld mit Werbeanzeigen, die Youtube vor und innerhalb ihrer Videos zeigt. Aber wie viel genau?

140.000 US-Dollar Jahresumsatz

In ihrem Video „How Much YouTube Paid Me in 2019“ legt Church genau offen, was sie mit Ads auf Youtube verdient. 2019 zeigt die Statistik etwa 140.000 US-Dollar – bei einem durchschnittlichen CPM (Cost per Mille, Tausenderkontaktpreis) von etwa zehn US-Dollar. Von diesem CPM behält Youtube die Hälfte, Church bleiben etwa fünf US-Dollar pro 1.000 Views. Nur zum Vergleich: 2015 hatten wir noch aufgedröselt, dass 1.000 Views auf der Plattform etwa einen Euro bringen. Der Verdienst ist allerdings je nach Themenbereich unterschiedlich, dazu später mehr. 

In der ersten Jahreshälfte habe sie „nur“ knapp über 22.000 US-Dollar verdient. Im zweiten Halbjahr 2019 springt Ihr Umsatz dann auf knapp 120.000 US-Dollar. Der Grund: Auf der einen Seite verzeichnet Shelby Church in dieser Zeit doppelt so viele Views wie zu Jahresbeginn. Gleichzeitig beginnt sie, nur noch Videos zu produzieren, die über zehn Minuten lang sind. Bei längeren Videos erlaubt Youtube sogenannte „Ad-Breaks“, Werbepausen, die der Creator frei setzen kann. Allein dadurch habe sich der CPM pro Video verdoppelt.

Einmal nachmachen bitte

Der zweite Tipp von Church lässt sich nicht so einfach nachbauen. Ihr erstes Video zu ihren Youtube-Verdiensten („This Is How Much YouTube Paid Me For My 1.000.000 Viewed Video“) war Mitte 2019 viral gegangen – unter anderem Business Insider hatte groß berichtet. Die fast sieben Millionen Views allein auf diesem Video halfen dann auch bei der Jahresabrechnung (das Video hat für 26.000 Dollar Umsatz gesorgt). Ihr Tipp: konsistent Videos produzieren, um mit den eigenen Themen im Youtube-Algorithmus und damit in den Video-Empfehlungen auf der Plattform zu landen.

Gleichzeitig empfiehlt sie, sich nicht auf die Youtube-Einnahmen zu verlassen. Wie viele andere Youtuber verdient Church neben den reinen Ad-Einnahmen zusätzlich über Sponsorings und Affiliate-Links Geld mit ihrer Reichweite. Sponsorings sind dabei vom Youtuber selbst eingesprochene Empfehlungen von Produkten direkt im Video. Die platzieren die meisten Creator zu Beginn oder am Ende des Videos. Affiliate-Links setzen Youtuber in der Video-Beschreibung, um auf Partner hinzuweisen. Nach einem Klick auf den Link verdient dieser eine Provision, wenn die Nutzer ein Produkt kaufen oder einen Service ausprobieren. Shelby Church setzt etwa Affiliate-Links zu Airbnb, Uber und Lyft unter ihre Videos.  

Wertvolle Nischen

Der beste Kniff für viel Umsatz auf Youtube scheint aber die Wahl der richtigen Nische zu sein. Laut Church verdienen Youtuber, die Finanz-Themen bespielen eher zehn US-Dollar pro Tausend Views (nachdem die Plattform schon ihren Anteil eingezogen hat). Ihr in Sachen Umsatz erfolgreichstes Video dreht sich aber um den Amazon-Marktplatz – und wie Händler hier ihr Geld verdienen. Durch die über 1,7 Millionen Views für das Video hat Church mehr als 30.000 US-Dollar verdient. Pro Tausend Views habe ihr Youtube über 17 US-Dollar ausgezahlt – der CPM habe vor Abzug der Provision bei 35 US-Dollar gelegen.

In Nischen wie diesen ist der Wettbewerb von Advertisern, die viel für Marketing ausgeben können, besonders hoch. Im Finanzbereich werben etwa Investment-Apps, die mit jedem neuen Kunden ohne Mehraufwand Umsatz machen. Und rund um Inhalte zum Amazon-Marktplatz bieten mehr oder weniger seriöse Anbieter Rabatte für ihre Amazon-Verkaufskurse an. Auch die verdienen meist direkt an jedem neuen Kunden und können dementsprechend viel Geld in das Marketing investieren. 

Wir sind schon jetzt gespannt, welche weiteren Tipps Shelby Church auf der Bühne des OMR Festivals 2020 zum Besten geben wird. Sie wird auf einer unserer Expo Stages stehen – Ihr seht sie also mit All-Inclusive- oder Expo-Ticket. Ihr habt noch keins, wollt aber Shelby Church und mehr als 600 weitere Speaker sehen? Dann holt Euch hier Euer Ticket.

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MG
Autor*In
Martin Gardt

Martin kümmert sich vor allem um neue Artikel für OMR.com und den Social-Media-Auftritt. Nach dem Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft ging er zur Axel Springer Akademie, der Journalistenschule des Axel Springer Verlags. Danach arbeitete er bei der COMPUTER BILD mit Fokus auf News aus der digitalen Welt und Start-ups. Am Wochenende findet Ihr ihn auf der Gegengerade im Millerntor.

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