Private Wünsche erfüllen mit Facebook Targeting

Gastautor28.11.2014
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„Du: männlich, braune Haare, Mitte 30, hast mir am Freitag, 28.11.2014 im ICE nach Berlin zugelächelt.“ Oder: Wie ein Typ seinen verloren geglaubten Party-Kumpel mithilfe von 3-Dollar-Facebook-Werbung aufspürt

(Bild: Facebook-Fanpage "Find Dan")

(Bild: Facebook-Fanpage „Find Dan“)

Wer kennt das nicht – man lernt neue Leute auf Partys oder an anderen öffentlichen Orten kennen und dann ist die Verbindung abgerissen, bevor man Kontaktdaten austauschen konnte. So ähnlich ergeht es auch Alexander aus Portland. Außer des Vornamens hat er allerdings noch ein Foto, das seinen neuen Party-Kumpel zeigt, den er jetzt gerne wiedersehen würde. Alexander kennt sich solide mit Facebook aus und legt los. Nach einer Investition von 2,67 US-Dollar in einen Sponsored Post dauert es keine 24 Stunden, bis er seinen Partyfreund Dan wiederfindet.

Als Tintenfisch und Krake getarnt, begeben sich Alexander und ein Freund zum Howl, einer Halloween-Party in Portland. Irgendwann liegen sich die Freunde singend mit dem bis dahin völlig unbekannten, als blonde Wikinger-Dame kostümierten Dan in den Armen. Nachdem die Party vorbei ist, begreift Alexander, dass die Chance auf ein Wiedersehen gering ist, denn bis auf den Vornamen weiß er nichts von seinem offensichtlich Party-kompatiblen neu gewonnenen Freund Dan. Aber er hat ein Foto von ihm.

Alexander kennt die Marketing-Welt bei Facebook und hat eine Idee. Da die Suche nach männlichen Usern aus Portland namens Dan oder Daniel – wie zu erwarten – sinnlos ist, entwickelt er eine Strategie, die gesuchte Person mit möglichst günstigen Facebook Ads aufzuspüren.

Facebook-Fanpage und Sponsored Post

Zunächst erstellt er eine Facebook-Fanpage namens „Find Dan“. Diese braucht er, damit die Anzeige bzw. der Sponsored Post nicht nur in der rechten Spalte bei Facebook ausgespielt wird, denn da ist keine User-Interaktion möglich. Eine Fanpage erlaubt es dagegen, Ads im Newsfeed von Facebook anzuzeigen – und da können die Nutzer reagieren, also kommentieren, liken und sharen.

Als nächstes erstellt Alexander eine Anzeige. Leider ist es für ihn nicht möglich, ausschließlich auf Personen zu targeten, die auf der Party waren. Dies wäre eher möglich, wenn er den E-Mail-Verteiler der Party-Gäste hätte (Custom Audiences) oder es eine Fanpage mit vielen Likes geben würde – gibt es aber nicht. Alexander muss also anders daran gehen. Er stellt ein eher grobes Targeting ein, hält die Zielgruppe der bezahlten Anzeige breit und setzt auf die Kraft des Social Networks.

Mithilfe der Facebook Targeting-Optionen beschränkt er das Ausspielen der Anzeige auf Personen, die…

  • 25-34 Jahre alt sind
  • in Portland, Oregon leben (bzw. im Umkreis von 25 Kilometern) und
  • Englisch sprechen.

In der Hoffnung, dass die Anzeige viral abgeht, und dem Wissen, dass Howl die größte Halloween-Party in Portland ist und somit vielen Leuten bekannt sein dürfte, ruft Alexander die User in der Anzeige zum Teilen des Beitrags auf. Beim Kampagnenziel entscheidet er sich dementsprechend für „Post Engagement“ – oder wie es in der sperrigen deutschen Übersetzung heißt: „Interaktion mit Seitenbeiträgen“. Diesen Beitrag postet und bewirbt Alexander am 4. November 2014 bei Facebook:

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