Die mobile Optimierung ist heute einer der zentralen Erfolgsfaktoren im UX-Design, UI-Design und in der Suchmaschinenoptimierung. Sie umfasst sämtliche Maßnahmen, die dazu beitragen, Anwendungen, wie beispielsweise Websites, auf mobilen Endgeräten, sprich Smartphones und Tablets, bestens nutzbar zu machen.

Das zu gewährleisten, ist für die SEO bzw. gute Ranking-Erfolge unabdingbar, da Google Webpages bereits seit einigen Jahren unter den Ansätzen „Mobile First“ bzw. „Mobile-Friendly“ bewertet. De facto analysiert der Suchmaschinenprimus mittlerweile ausschließlich die Mobilversionen von Seiten für sein Ranking. Dass unter diesen Voraussetzungen kein Weg an einer Mobiloptimierung der eigenen Internetpräsenz vorbeiführt, steht außer Frage. Und auch Marketing-Maßnahmen müssen immer mehr auf entsprechende Devices abgestimmt werden, wobei Mobile Marketing Software & Tools überaus hilfreich sind.

Warum solltet Ihr Eure Website für Mobile Geräte optimieren?

Wie oben bereits angemerkt, ist es längst nicht mehr nur Kür, eine mobile Optimierung durchzuführen, sondern absolute Pflicht. Das hat tatsächlich vielschichtige Gründe.

So hat die Nutzung von Smartphones sowie Tablets in den vergangenen Jahren stetig zugenommen – und tut es weiterhin. Während sich die stationären Internetzugänge in den 2010er Jahren schnell weiterentwickelten, entstand parallel dazu mit dem Aufkommen der ersten internetfähigen Mobilgeräte ein mobiles Netz. Zu Beginn gab es den GSM-Standard und mit WAP erfuhr dieser eine erste Spezialisierung. Nach und nach wurde die mobile Internetnutzung – insbesondere natürlich durch die Weiterentwicklung der Technik – populärer. Auch zukünftig – mit 5G und dessen Nachfolgern – erhält das mobile Web ganz sicher weiteren starken Anwender*innen-Zustrom und beeinflusst darüber hinaus immer mehr Lebensbereiche maßgeblich. Schon jetzt verwenden rund 90 Prozent der Internet-User in Deutschland ihr Smartphone zumindest regelmäßig zum Surfen.

Diese Personen möchten natürlich bei der Nutzung ihrer tragbaren Endgeräte keinerlei Defizite im Vergleich zum Desktop hinnehmen müssen. Mehr und mehr ist es Teil der Erwartungshaltung, dass das Surfen, Recherchieren, das Anschauen von Videos, das Herunterladen von Dateien, das Anmelden zu bestimmten Diensten, Onlineshopping etc. reibungslos per Smartphone oder Tablet funktionieren. Unternehmen, die hier keine optimalen Bedingungen schaffen, gelangen ins Hintertreffen.

Im Kontext dieser Entwicklung müssen sich Webdesigner*innen, UI-Designer*innen, UX-Designer*innen, Webmaster und SEOs immer häufiger die Frage stellen, wie sie darauf reagieren oder besser proaktiv handeln. Die mobile Optimierung ist als strategische Methode eine Konsequenz aus diesen Überlegungen. Heute sollte hier – aufgrund des fortwährenden Anstiegs der Nutzung von Mobilgeräten, aber auch hinsichtlich der im Folgenden noch geschilderten aktuellen Google-Verfahrensweisen – beim Design und bei der Bedienbarkeit von Webseiten unter der Mobile-First-Prämisse in hohem Maß an die mobile Usability gedacht werden.

Unter diesen Entwicklungen sind folgende Faktoren, die Mobilgeräte besonders machen, zu beachten:

  • Die Displays portabler Geräte sind deutlich kleiner als solche am Desktop.
  • Mobil ist die Ansicht vorwiegend vertikal ausgerichtet, auf dem Desktop immer horizontal.
  • Als Eingabe verwenden Mobilnutzer*innen ihre Finger und/oder die Spracheingabe anstatt einer Maus.
  • Mobile User tippen aufgrund der Fingereingabe und einer durchaus häufigeren Nutzung nebenbei öfter unabsichtlich auf Bereiche.
  • Tablets und insbesondere Smartphones werden natürlich oft unterwegs verwendet, wobei die Internetverbindung nicht immer ideal ist.

Diese Gegebenheiten verdeutlichen die hohe Relevanz, eine mobile Optimierung durchzuführen, zusätzlich. Eine Desktop-Seite muss demzufolge ganz andere Bedingungen bedienen als eine mobile Page und kann auf portablen Devices somit niemals eine ideale Usability bieten.

Die zuvor beschriebenen Sachverhalte beziehen sich vorwiegend auf Notwendigkeiten und Effekte in Bezug auf die Benutzbarkeit. Diese haben – wenn alles richtiggemacht wird – bereits Einfluss auf das Google-Ranking. Liegt nämlich eine hohe Nutzerfreundlichkeit vor, werden betreffende Seiten gerne und ausgiebig verwendet. Das ist für Google ein positives Nutzersignal und spricht für eine gute User-Experience, was durchaus erheblich zu einer prominenten Position im Ranking beitragen kann.

Weiterhin wurde die mobile Optimierung von Google aber auch zu einem direkten Ranking-Faktor ernannt! Das sogenannte Google Mobile-Friendly Update erfolgte im Jahr 2015 und machte sich durchaus bemerkbar. Seiten, die keine mobile Optimierung hatten, mussten teils erhebliche Ranking-Verluste hinnehmen.

Damit aber nicht genug, denn Google verkündete schließlich, den mobilen Index zukünftig zum Hauptindex zu machen. Heute gilt der Mobile First-Index, womit Webseiten ausschließlich anhand ihrer mobilen Version bewertet und erst recht den Vorzug vor solchen ohne mobile Optimierung erhalten. Zwar besteht der vorherige Index weiter, spielt aber nicht die erste Geige.

Welche Arten der mobilen Optimierung gibt es?

Grundsätzlich stehen für diejenigen, die ihrer Website eine mobile Optimierung verpassen möchten, insgesamt drei Optionen offen, von denen aber nur zwei wirklich praktikabel sind:

  1. Responsive-Design: Wenn sämtliche Seiten einer Website und deren Inhalte sowie weitere Funktionen im Responsive-Design programmiert werden, passen sie sich automatisch an die Bildschirmgröße des jeweils verwendeten Geräts an. Dabei sollte gewährleistet werden, dass alle gängigen Gerätetypen bzw. Display-Größen abgedeckt sind. Egal, ob auf einem 30 Zoll großen Monitor, einem 10 Zoll großen Tablet oder einem 4 Zoll großen Smartphone-Screen – für ein erfolgreiches Responsive-Design dürfen User niemals Defizite feststellen. Der große Nachteil dieser Variante der mobilen Optimierung liegt in der soeben genannten Vorgabe. Denn es ist nicht sicher oder mitunter sehr schwierig, dass sich alle Inhalte verlustfrei an jeden Bildschirm anpassen lassen.
  2. Mobile Website-Version: Diese Form der mobilen Optimierung basiert praktisch auf dem Responsive-Design bzw. nutzt dessen Grundsatz der automatischen Anpassung auf unterschiedliche Bildschirmgrößen, fokussiert dabei aber ausschließlich portable Geräte. Bei der mobilen Website-Version wird eine zweite Seitenversion für die mobilen Inhalte eingerichtet. Diese hat auch eine spezielle mobile URL. Neben der abermals vorliegenden Schwierigkeit, alle Inhalte auf den unterschiedlichen Displays typischer Mobilgeräte ideal bereitzustellen, ist es noch relativ kompliziert, sicherzustellen, dass der Content der Desktop-Version immer korrekt auf die mobile URL umgeleitet wird.
  3. Dynamic-Serving: Das Dynamic-Serving ist als dritter Typ der mobilen Optimierung eine Mischform aus mobiler Website und Desktop-Variante. Die Version für mobile Devices ist dabei lediglich reduziert oder bietet bestenfalls eigene Inhalte für entsprechende Geräte. Hier wird weniger die Ausrichtung auf unterschiedliche Display-Größen und mehr die Eindämmung von Daten fokussiert. Das ist natürlich besser als nichts, dennoch gilt eine solche Herangehensweise als weitgehend überholt, da Besucher*innen an Tablet oder Smartphone dadurch üblicherweise keine optimale Usability feststellen. In Kombination mit Responsive-Webdesign kann der Dynamic-Serving-Ansatz allerdings hilfreich sein.

Und dann sind da natürlich noch native Apps, die aber weniger als eine Art der mobilen Optimierung anzusehen sind, sondern als eigenständige Anwendungen. Wobei hier – wie gleich gezeigt wird – tatsächlich nicht mehr ganz so strikt getrennt werden kann wie noch vor einigen Jahren.

Wann sollte man eine native App zum Download anbieten anstatt einer mobilen Optimierung?

Mobile Optimierung im Sinne des Responsive-Webdesigns lässt Mobilanwendungen schaffen, die über praktisch jeden Browser funktionieren. Sogenannte Web-Apps, die unter diesem Ansatz entstehen, leisten gute Dienste und können neben der zweckdienlichen Übertragung von „herkömmlichem“ Website-Content auf Mobilgeräte auch komplexere Aufgaben übernehmen. Irgendwann stoßen sie allerdings an ihre Grenzen, womit die Schaltung einer nativen App erforderlich wird.

Eine „echte“ App ist genau ab dem Punkt erfolgsrelevant, an dem eine Web-App die fokussierten Mehrwerte und/oder ein positives Nutzererlebnis nicht mehr gewährleisten kann. Zumeist ist das dann der Fall, wenn eine Mobilanwendung komplexe, rechenintensive Tasks ausführen soll. Auch bringt es Vorteile, eine App zur Installation anzubieten, wenn die Hardware von Mobilgeräte einzubinden ist – wie GPS, die Kamera oder der Kalender. Mobillösungen, die ihren Fokus auf einer Offline-Nutzung haben, sollten ebenfalls als native App umgesetzt werden.

Grundsätzlich ist eine auf Java, Swift oder C++ gründende App zum Download (noch) leistungsfähiger als eine Web-Applikation. Dafür kann letztere aber mit viel weniger Aufwand realisiert werden und reicht in den meisten Kontexten aus.

In einigen Zusammenhängen ist es sinnvoll, eine sogenannte Hybrid-App oder Cross-Plattform-App zu erstellen. Bei diesen Varianten handelt es sich im Kern um Web-Apps, die jedoch eine bessere Integrierung der Geräte-Hardware erlauben.