Diese Startups zeigen, wie erfolgreiches Gen-Z-Marketing auf Tiktok funktionieren kann

Torben Lux25.1.2022

Im Fokus: Asani Brand, Teachi und Starface World

Generation Z Marketing Gen Z Report

Seit es Werbung gibt, funktioniert diese vor allem dann, wenn Emotionen im Spiel sind. Glück und Freude, Trauer, Angst und Überraschung. Das gilt für Baby-Boomer gleichermaßen wie für die Generation Z. Doch vor allem bei letzterer tun sich viele Marken immer noch schwer. Was diese Gen Z überhaupt ist, weshalb es für Marketer so wichtig ist, sich am besten gestern intensiv mit ihr auseinanderzusetzen und welche Brands es schon heute besonders gut verstanden haben, sie vor allem auf Plattformen wie Tiktok anzusprechen, lest Ihr hier.

Auf die eine Bezeichnung konnte man sich in den vergangenen Jahren offenbar noch nicht einigen. Mal heißen sie „Post-Millenials“, dann wieder „Generation Greta“ oder „Zoomer“ – gemeint ist die Generation Z, die Nachfolgegeneration der Millennials (Gen Y). Je nach Definition umfasst sie die Jahrgänge von etwa 1995 bis 2010. Und auch wenn Uneinigkeit um eine klare Definition herrscht, sind sich bei der Attraktivität der Zielgruppe alle einig.

Generation Z besteht nur aus tanzenden Teenies mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne und Smartphone-Sucht? Dass dieses vor allem unter Marketeers der älteren Generation herrschende Vorurteil nicht ganz der Wahrheit entspricht, beweist der neue OMR Report „Gen Z – Professional Guide“. Über 120 Seiten Expert:innenwissen,Überblick über Merkmale, Wünsche und Werte der Generation Z, Inspirationen, viele Cases und Strategien für das Gen-Z-Marketing, Infos zu Recruiting und Rechtlichem und vieles mehr. Jetzt online – hier geht es zum Download.

Mehr als elf Prozent der deutschen Bevölkerung macht die Gen Z aktuell aus und wird in den kommenden zehn Jahren weltweit über ein Drittel (!) aller Konsument:innen ausmachen. Eine enorme Zielgruppengröße mit Potenzial, das schon jetzt gehoben werden kann, wenn man die Werte und das Verhalten dieser Alterskohorten versteht. Diese Marken machen auf Tiktok vor, wie das aussehen kann.

Aśani Brand

Am 12. Dezember 2020 lädt die damals 19-jährige Britin Mariam Aśani das erste Video auf ihrem neuen Tiktok-Account @asanibrand hoch. Im Clip „Part 1 of starting my small business!“ erklärt sie, welche Sorten sie mit ihrer Skincare-Brand „Aśani Brand“ plant, wie sie an die Logo-Gestaltung herangeht und nimmt die zu dem Zeitpunkt noch sehr kleine Community von Anfang an mit hinter die Kulissen. Während der allererste Clip bis heute knapp 37.000 Aufrufe und 2.700 Likes vorweisen kann, hat sich der Account in etwas über einem Jahr enorm entwickelt. 13,6 Millionen Likes und 528.000 Follower hat das während eines Lockdowns gestartete Projekt mittlerweile.

Bis zu 40 Millionen Aufrufe generieren einzelne Videos, in denen die Gründerin Mariam Aśani Einblicke in die kleine Produktion ihrer bunten Körpercremes gewährt. Beim Abfüllen der Produkte dürfte auch der „ASMR-Effekt“ für ein erhöhtes Viral-Potenzial sorgen. „Autonomous Sensory Meridian Response“ beschreibt ein durch akustische und visuelle Sinnesreize sowie Berührungen ausgelöstes angenehmes Gefühl. Seit einigen Jahren machen sich das immer wieder Marken in der Werbung zunutze, auch in der Gen Z ist die Technik weit verbreitet und beliebt.

Teachi

Ein komplett anderes Produkt inklusive anderer Herangehensweise, um auf Tiktok Reichweite zu generieren, lieferte Teachi auf dem Account @teachithebottle. Warum lieferte? Die Inaktivität auf der Plattform und Kritik auf Instagram deuten darauf hin, dass das Geschäft nicht mehr aktiv betrieben wird. Ein Blick auf den Account lohnt sich aber dennoch.

Bei Teachi steht bzw. stand das Produkt, eine Flasche zum Ziehen von Tee, im Vordergrund. Mit humorvollen, „quick and dirty“ produzierten Videos, konnte der Account in kürzester Zeit wachsen und beachtliche Reichweiten erzielen. Mitte Juli 2021, nur wenige Tage nach dem Hochladen des ersten Clips, beantwortete ein Video die Frage nach der Zerbrechlichkeit der Flasche – indem sie auf den Fußboden geworfen wurde und zersprang. Das Ergebnis: fast 19 Millionen Views.

Starface World

Und noch eine Skincare-Marke: Starface World. 2019 gründet die ehemalige Redakteurin beim Beauty-Publisher Elle, Julie Schott, das Unternehmen. Reinigende und beruhigende Pflaster für Hautunreinheiten und Pickel sollen zum Lifestyle-Produkt werden. Wie das? Die Pflaster sind knallbunt, in Sternform oder kommen im Zuge einer Kollaboration mit „Hello Kitty“ als Logo der japanischen Kultfigur daher.

Das Konzept der auffälligen Hautpflege-Accessoires kommt nicht nur schnell bei Investoren an – Starface konnte bereits ingesamt drei Millionen US-Dollar einsammeln. Auch und vor allem auf Tiktok sorgt das verspielte und bunte Auftreten für hohe Reichweiten. Unbearbeitete und authentische Videos von Hautunreinheiten und Pickeln statt reiner, perfekter Haut sorgen für Authentizität und Millionen Aufrufe. 1,1 Millionen User folgen dem Account bis heute, die Videos kommen auf über 21 Millionen Likes.

Wie man die Gen Z wirklich erreicht

Meistens lässt sich der Erfolg von Marken bei der Gen Z nicht nur auf eine Maßnahme zurückführen. Aspekte wie Authentizität und Transparenz, Humor und Entertainment sowie Nachhaltigkeit spielen immer eine wichtige Rolle – die Mischung macht’s. Wenn dann noch respektvoll auf den Zeitgeist und (Pop-) Kultur eingegangen wird, ein Austausch mit Community und Zielgruppe stattfindet und alles immer auf Augenhöhe passiert, ist man einer guten Platzierung bei der Generation Z schon ein Stück näher gekommen.

Im brandneuen OMR Report „Gen Z – Professional Guide“ findet Ihr auf über 120 Seiten das geballte Wissen über die wohl spannendste und schon bald für Brands wichtigste Generation überhaupt. Was ist der Generation Z wichtig, wie urteilt sie über gut oder schlecht? Welche Marken schon heute vormachen, wie die Ansprache funktioniert und mit welchen Strategien auch Ihr starten könnt – alles das steht im Report. Hier geht es zum Download.

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Torben Lux
Autor*In
Torben Lux

Torben ist seit Juni 2014 Redakteur bei OMR. Er schreibt Artikel und Newsletter, plant das Bühnenprogramm des OMR Festivals, arbeitet an der "State of the German Internet"-Keynote, betreut den OMR Podcast und vieles mehr.

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